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Mister Traumprinz (Doppelband)

Mister Traumprinz (Doppelband)

Titel: Mister Traumprinz (Doppelband) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermien Stellmacher
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oder?«
    »Logisch«, sage ich. »Aber pass auf, dass es auch nette Leute sind, mit denen du ausgehst!« Ich stelle meinen Tellerin die Spülmaschine und gebe ihr einen Kuss auf die Wange. »Ich muss mich jetzt um meine Hausaufgaben kümmern und später treffe ich mich noch mit Leuten von der Schülerzeitung. Wundere dich also nicht, wenn ich nicht da bin.«
    Was bin ich doch für ein Trottel! Ich habe vor lauter Giovanni-Träumen völlig vergessen, nachzusehen, ob Marius geantwortet hat! Schnell fahre ich meinen PC hoch, nehme den Zettel mit den Anmeldedaten aus meinem Federmäppchen und logge mich ein. Dann sehe ich es auch schon: eine fette, rote Eins in der Nachrichtenbox. Ich atme tief ein und klicke drauf.
    »Hallo Schokocrossie« , heißt es da. »Danke für deine Nachricht, aber ich glaube nicht, dass wir beide viel gemeinsam haben. Ich mag Kinder beispielsweise sehr gern und möchte meinen Sohn um nichts in der Welt missen. Außerdem rauche ich nicht und bin der Meinung, dass es Wichtigeres im Leben gibt, als die Führerscheinprüfung beim ersten Mal zu bestehen. Ich wünsche dir aber bei deiner Suche weiter alles Gute! Marius.«
    Hä?! Das klingt aber gar nicht nach Mister Miesepeter. Oder er ist so ein Typ à la Doktor Jekyll und Mister Hyde. Ich lehne mich zurück und grübele. Nein, dieses Ekelpaket von der Fahrschule würde es niemals hinkriegen, so einen Brief zu schreiben. Der würde eher »Ich habe nichts mit dir am Hut und belästige mich bitte nicht mehr« antworten. Aber was mach ich jetzt? Ich kann ihn ja schlecht fragen, ob er nun dieser Mister Unsympath ist oder nicht. Shit. Dabei habe ichschon genug mit Giovanni im Kopf. Genau: Giovanni. Vielleicht hat er mir endlich eine SMS geschickt? Schnell checke ich mein Handy, aber leider: Fehlanzeige. Ob er sein Handy verloren hat? Egal, ich schicke ihm trotzdem noch eine SMS: »Freue mich schon sehr auf dich, xxx deine Karolina.«
    »Psst! Hier bin ich!«, klingt es aus einem der Ständer auf der Straße vor Mode-Meyer.
    Gebückt pirsche ich mich weiter heran und entdecke Mira zwischen den Karohemden.
    »Du kommst genau im richtigen Augenblick.« Sie zeigt auf die Terrasse der Eisdiele. »Sie probieren gerade, mit dem ersten Opfer ins Gespräch zu kommen.«
    Schnell verstecke ich mich hinter dem Ständer mit Sonderangebotsshirts und beobachte, wie Amanda sich an einen der Italiener ranmacht. Unser Versteck ist geradezu ideal: Wir sind höchstens vier Meter von der Terrasse entfernt und können das Gespräch optimal verfolgen.
    »Buon giorno«, begrüßt unsere Lieblingsfreundin einen Jungen, der, soviel ich weiß, Carlo heißt. »Che palle?«
    Mira bekommt so einen Lachkrampf, dass der ganze Hemdenständer neben mir anfängt zu wackeln, und ich ziehe schnell eine Kopie von der Vokabelliste aus meiner Hosentasche, damit ich die Übersetzung mitverfolgen kann.
    »Che palle?«, ruft Carlo verdutzt. »Che palle?!«
    Amanda, die der Meinung ist, dass sie ihn nach seinem Namen gefragt hat, sieht ihn mit großen Augen an. Dabei hat sie ihn gerade mit Was für ein Scheiß! angeredet.
    Carlo schüttelt den Kopf und sagt etwas zu seinem Tischnachbarn. Auch der schaut Amanda und ihre Freundinnen fassungslos an.
    »Siete tutti pazzi?«, versucht Amanda es tapfer weiter, was Ihr habt wohl alle eine Vollmeise bedeutet. Arme Amanda, dabei will sie doch nur fragen, ob der Typ mit ihr ausgehen möchte.
    »Du bist verrückt?«, fragt Carlo nun endlich, aber Janina schüttelt den Kopf.
    »Perditempo«, sagt sie überzeugt, um klarzumachen, dass Amanda heute Abend mit ihm ausgehen will. Aber wer geht schon freiwillig mit einem Mädchen aus, das ihn gerade als Schnarchsack bezeichnet hat?
    Carlo ist mittlerweile aufgestanden und hat sich vor den drei Barbiezicken aufgebaut.
    »Dai i numeri, stupida!«, ruft er wütend.
    »Shit, das haben wir nicht auf unserer Liste stehen«, sage ich bedauernd.
    »Das bedeutet Zieh Leine, du blöde Kuh «, sagt plötzlich eine bekannte Stimme neben mir. Es ist Paul, der sich grinsend neben mich hockt.
    Ich kichere. »Hallo! Du kennst dich ja aus!«
    Paul nickt. »Und ihr habt den Mädels diese gefakte Liste untergeschoben, oder?«
    »Stimmt genau«, sage ich leise und gemeinsam verfolgen wir genüsslich, wie sich die Situation vor der Eisdiele zuspitzt.
    »Ti manca una rotella?«, versucht Jennifer, die Sachenoch zu retten, aber die Frage, ob er wohl einen an der Waffel hat, lässt bei Carlo die Sicherungen endgültig durchknallen und er

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