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Mister Traumprinz (Doppelband)

Mister Traumprinz (Doppelband)

Titel: Mister Traumprinz (Doppelband) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermien Stellmacher
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meine Mutter zu trösten. »In ein paar Jahren sieht das schon anders aus.«
    Habe ich etwa jetzt was davon? Was in ein paar Jahren sein wird? Ich kann nächste Woche schon tot und begraben sein und musste mein ganzes Leben um zehn zu Hause sein.Als ich im Bett liege, geistert mir immer noch der Begriff Timing durch den Kopf. Und irgendwann komme ich zu dem Schluss, dass unser ganzes Leben davon bestimmt wird! Von schlechtem und gutem Timing.
    Was wäre passiert, wenn das Sex-Timing meiner Eltern anders gewesen wäre? Wenn ein anderer Samen meines Vaters die Eizelle meiner Mutter erwischt hätte? Was wäre dann aus mir geworden? Eine blonde Tussi wie Amanda? Oder ein einsames Mathegenie?
    Um ganz zu schweigen von den vielen Kriegen, die auf unserem Planeten toben. Bestimmt hätten viele davon verhindert werden können, wenn das Timing etwas besser gewesen wäre.
    Und was hat Paul mir sagen wollen, als er winkend auf mich zukam? Warum tat er das nicht schon um neun? Dann hätte er noch eine Dreiviertelstunde gehabt, um mir … Tja, um mir was zu sagen? Das war wirklich ein Scheiß -Timing!

Das hat noch gefehlt: Hoffnungsplanet Neptun
ist heute nicht ganz bei der Sache
und stiftet mehr Chaos, als dir guttut.
    K ann man Sonntage abschaffen? Und wenn ja, an wen muss man sich da wenden? Gibt es etwa ein Sonntage-Abschaffungsamt? Es ist nun mal eine Tatsache, dass dieser Tag der übelste von allen sieben ist. Es sei denn, man ist Pfarrer oder Priester. Oder Fußballfan. Aber für Leute wie mich ist er eine Katastrophe, weil er so stinklangweilig ist.
    Am Schlimmsten sind die Sonntage am Ende der Ferien. Das sind praktisch doppelte Sonntage. Oder so einer wie heute: der Sonntag nach einem Fest. Man könnte solche Sonntage mit einer Vollbremsung vergleichen: Von 180 auf null. Erst volle Dosis Spaß und dann nur noch eins: nichts.
    Anscheinend gilt das aber nur für mich. Die anderen beiden Mitbewohner dieses Hauses sind derart gut gelaunt, dass mir fast schlecht wird. Schließlich haben sie auch was Schönes vor. Etwas, das sie mir voraushaben. Auf mich warten nach wie vor die Mathehausaufgaben und ich kannnicht behaupten, dass der Gedanke an die Geraden a und b mich aufheitert.
    Was mich aber dann doch noch aufheitert, ist eine Mail. Eine Mail von Paul:

    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Gesendet: So., 28. April 10:02:48 ( MEZ )
    Betreff: Sonntagsspaziergang?

    Hey Karo,
    warum warst du gestern plötzlich verschwunden? Ich habe dich noch überall gesucht, aber nicht gefunden. Entweder musstest du schon heim, oder ich sollte meinen Berufswunsch, Detektiv zu werden, doch noch mal gründlich überdenken …
    Ich muss heute früh wahnsinnig viele Hausaufgaben machen, aber heute Nachmittag: Treffen wir uns im Ludwigspark? Fragt Paul, der jetzt grausame Aufgaben rechnen muss …
    Juhu! Der Tag ist gerettet! Ran an die Hausaufgaben und dann ab in den Park!

    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Gesendet: So., 28. April 10:05:38 ( MEZ )
    Betreff: Re: Sonntagsspaziergang?

    Hi Paul,
    das ist eine geniale Idee. Wie wäre es so gegen zwei? Ebenfalls hausaufgabengeschädigt:
    Karo
    Ich seufze tief und zufrieden. Das könnte doch noch ein schöner Tag werden!
    Leider beginnt der Spaziergang nicht so vielversprechend. Kaum habe ich den Ludwigspark geentert, rennt mir ein riesiger Hund entgegen. Nicht dass ich Angst vor Hunden habe, aber wenn ich etwas nicht leiden kann, ist es, von großen Kötern angesprungen und abgeschleckt zu werden.
    »He, hau ab! Das ist ja eklig!«, schreie ich und versuche, das zottelige Monster abzuschütteln.
    »Yogi, komm sofort hierher!« Irgendwie kommt mir sowohl diese Stimme als auch der Name Yogi bekannt vor. Ersteres klärt sich gleich, denn zwei Sekunden später steht Paul vor mir und es ist schwer zu sagen, wer mehr außer Atem ist: dieser Yogi oder er.
    »Hi«, sage ich. »Ich wusste gar nicht, dass du einen Hund hast?« Toller Anfang, Karo, denn was weißt du schon vonPaul? Außer, dass er blond ist, grüne Augen hat und süß, äh, nett ist.
    »Eigentlich gehört der Hund meinem Bruder«, sagt Paul, schwer atmend. »Aber der macht heute mit seiner Freundin eine Radtour und somit habe ich ihn an der Backe.« Er mustert mich von Kopf bis Fuß. »Hat er dir wehgetan?«
    »Aber nein«, sage ich locker. »Nach den Wahnsinnsaufgaben in Mathe kann mich heute so schnell nichts mehr umwerfen.«
    »Ich habe mal einen guten Artikel gelesen, in dem erklärt wurde, warum wir uns mit

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