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Mister Zed

Mister Zed

Titel: Mister Zed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Rensmann
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Frederick nicht gewusst haben. Er war zu lang in dem Zimmer.
Vieles muss sich weiterentwickelt haben, ohne dass Zed oder sonst jemand ihn
davon in Kenntnis gesetzt hat. Und das nur, um uns zu beseitigen und die Hyperbombe
für seine Zwecke zu benutzen.«
    Ohne dass einer es laut aussprechen musste, wussten sie, dass sie weder einen
Plan, noch eine wirkliche Chance hatten, zu entkommen.
    Doch Sonja hatte es ihrem Sohn versprochen. Sie mussten Zed töten. Jetzt
und hier!
    »Okay, wir versuchen es!«, sagte Roderick endlich. An'ta schien anderer
Meinung. Sie riss die Augen auf, schüttelte den Kopf, fuchtelte mit den
Armen. Aber sie sah Roderick nicht an, und auch nicht Sonja. Vielmehr fixierte
sie einen Punkt hinter ihnen. Langsam drehten sie sich um.
    An der gelben Wand zeichnete sich ein kleiner schwarzer Punkt ab. Es hätte
ein Fleck sein können, wenn sie vorher schon einmal auf Schmutz oder Staub
gestoßen wären. Doch die Station war steril. Es gab hier keinen Dreck,
außer Zed persönlich vielleicht. Auch die ebenmäßige Form
wies darauf hin, dass es sich um etwas völlig anderes handelte. Sie gingen
ein Stück näher heran, bereuten ihren Schritt aber sofort. Denn nun
erkannten sie, was an der Wand hing und sie beobachtete, möglicherweise
die ganze Zeit belauscht hatte und vermutlich nie von ihrer Seite gewichen war.
    Es waren acht fadendünne Beine, die an einem runden, schwarzen Körper
klebten. Vier dickere Tentakel ruderten in der Luft umher und wuchsen aus dem
Bauch, auf dem ein Kopf zu sehen war. Ein Kopf, der keiner Spinne ähnelte.
    Es war Zed!
    Zed grinste sie an. Seine metallfarbenen Zähne blitzten dabei gefährlich
auf.
    Sollte das Aarachnola sein?
    Mit einem kräftigen Tritt gegen die Wand begrub An'ta die Zed-Spinne unter
ihrem Stiefel. Sonja beneidete sie für ihre Kleidung, sie selbst trug immer
noch das weit ausgeschnittene Kleid, und Schuhe fehlten ihr auch noch.
    Zed war weg. Hatte An'ta ihn erwischt? Sollte es so leicht gewesen sein, ihn
zu töten?
    Sie sah unter ihrem Stiefel nach, doch im selben Moment rief Roderick: »Da
ist er!«
    Die Spinne krabbelte aus der Wand, obwohl dort kein Schlupfloch gewesen zu sein
schien.
    Ein schauderhaftes Lachen ging von der Spinne aus. Zeds Gelächter wirkte
viel zu laut für diesen kleinen Körper.
    Sonja betastete die Wand. Sie fühlte sich kühl an, aus Metall oder
einem seltenen Kunststoff. Zu hart, um wie ein Gespenst darin verschwinden oder
hindurch gehen zu können. Doch Zed war genau dies gelungen.
     

 
5.
     
    Aber anscheinend wollte er sie nicht zu einem Versteckspiel oder zu »Fang-die-Spinne«
einladen, denn das winzige Vieh mit dem Zedkopf wuchs zu einer gigantischen,
spinnenähnlichen Mutation heran. Zeds Gesichtszüge schimmerten immer
wieder durch den teilweise transparent wirkenden Kopf des Ungeheuers mit der
länglichen Schnauze und der Echsenzunge, deren Bekanntschaft Sonja bereits
hatte machen müssen.
    Es war Aarachnola, die ihnen nun den Weg versperrte. Mit ihren zwölf Beinen
– vielleicht waren es auch nur acht, und vier gehörten eher einer
Tentakelart an – bewegte sie sich so schnell, dass sie keine Chance hatten,
zu entkommen. Aarachnola hob vier ihrer Beine und für einen Moment glaubten
sie unter ihr begraben zu werden, doch die Spinne setzte die Beine hinter ihnen
auf, sodass An'ta, Roderick und Sonja in einem Gefängnis saßen. Ihr
mächtiger Leib war über ihnen, ihre Beine dienten als gitterähnliche
Sperre. Von oben sah die Spinne mit Zeds Augen auf sie herab. Der höhnische
Zug in der wabernden Mimik erinnerte an den verrückten Wissenschaftler.
Vielleicht war seine Metamorphose noch nicht abgeschlossen. Vielleicht gehörte
diese teilweise transparente, sich ständig verändernde Maske auch
nur zu Zeds Plan und sollte die Opfer ablenken.
    Wie sollten sie gegen dieses Monster kämpfen? Sie hatten nichts, das als
Waffe hätte dienen können. Und sie besaßen nicht einmal die
Ahnung, ob die Blaster oder sonst eine ihnen bekannte Feuerwaffe das von Zed
erschaffene und zu ihm gewordene Wesen töten konnte.
    »Soll ich Frederick wieder zum Leben erwecken? Ich könnte es.«
    Es war Zeds Stimme, die aus dem spitzen Mund der Spinne ertönte.
    »Ihr könntet hier bei mir leben. Für immer vereint. Das wäre
doch was, nicht wahr? Natürlich kann ich ihn euch als Baby zurückbringen.
Alles ist möglich. Ihr müsst euch nur schnell

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