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Mit 12 fühlt man ganz anders

Mit 12 fühlt man ganz anders

Titel: Mit 12 fühlt man ganz anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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die Eiskarte. „Ich glaub, bei mir reicht’s nur für ‘ne Cola. “

    „Ach was, wir legen zusammen, dann kriegt jeder seinen Eisbecher“, sagte Claudia, die von allen das meiste
    Taschengeld bekam. „Von dem Geschenkgeld ist ja auch noch ein kleiner Rest da. Eine Stärkung als Belohnung für die Mühe haben wir uns wirklich verdient.“
    „Schon überredet. Ich nehme den Coppa Cabana.“
    „Und ich einen Bananensplit.“
    „Schwarzwaldbecher. Ich nehme den Schwarzwaldbecher“, beschloß Christine.
    „Da ist doch Schnaps drin!“ Anja schüttelte sich. „Kirschlikör! Ist doch prima!“ schwärmte Christine. „Ich finde Likör toll!“
    „Totale Geschmacksverirrung! Na los, gib mal die Bestellung auf. Und paß auf, daß nicht noch mal jemand über die Tonne fällt!“
    „Damit warten wir, bis die Kellnerin mit den Eisbechern kommt“, sagte Katja und löste damit eine neue Welle des Gelächters aus.
    Die Eisbecher kamen, und Stille senkte sich über den Tisch. Nur ein genießerisches Seufzen war hier und da zu hören.
    „Ich möchte wissen, warum das Zeug immer so wahnsinnig schnell alle ist!“ stöhnte Anja und warf einen wehmütigen Blick in den leeren Becher.
    Christine kämpfte vergeblich mit einer Kirsche, die sich in die unterste Spitze des Glasbechers gedrückt hatte. Schließlich drehte sie den Löffel um und half mit dem Stiel nach. Die Kirsche hüpfte über den Glasrand, kullerte über den Tisch und drohte auf die Erde zu rollen. Christine hechtete hinterher, die Gläser auf dem Tisch gerieten ins Wanken und klirrten bedrohlich.
    Vom Nebentisch erklang vielstimmiges Gelächter. Die Köpfe der Mädchen fuhren herum. Da saßen fünf Jungen, kaum älter als sie, und grinsten mit unverhohlenem Spott zu ihnen herüber. Christines Gesicht nahm augenblicklich die Farbe der Kirsche an, die ihr eben davongerollt war. Einer der Jungen sprang auf, griff nach der Kirsche und reichte sie Christine mit einer übertriebenen Verbeugung. Die andren schrien vor Vergnügen.
    „Idioten!“ zischte Claudia und sah angestrengt in ihren Becher.
    „Gar nicht beachten! Die glauben wohl, sie sind was Besonderes“, murmelte Helga. „Tut einfach, als wären sie Luft!“
    Das war leichter gesagt als getan, denn die Jungen kamen nun erst richtig auf den Geschmack. Sie steckten die Köpfe zusammen, und es war nicht schwer zu erraten, daß sie besprachen, wie man den Mädchen näherkommen könne.
    „Seid ihr fertig?“ fragte Anja leise. „Dann sollten wir besser zahlen. Die Idioten da drüben verderben uns doch bloß die Stimmung.“
    „Von solchen Volltrotteln lasse ich mir doch nicht die Stimmung verderben!“ protestierte Claudia, war dann aber doch damit einverstanden zu gehen.
    Katja winkte der Kellnerin, die Mädchen legten ihr Geld zusammen und beglichen die Rechnung.
    „Schaut bloß nicht hin!“ mahnte Anja und setzte die hochmütigste Miene auf, die sie zustande brachte.
    Die Mädchen standen auf und verließen das Café. Kaum standen sie auf der Straße, sah Katja die anderen entsetzt an.
    „Unser Geschenk! Wir haben die Tonne stehengelassen!“
    „Verdammt!“
    „So ein Mist!“
    „Wer geht?“
    „Komm, Claudia“, sagte Katja. „Und denk dran: ja nicht hinschauen!“
    Obgleich sie den Blick starr geradeaus gerichtet hielten, entging ihnen doch nicht, daß nun die Jungen ihre Getränke bezahlten.
    „Schnell!“ mahnte Claudia und tauchte unter den Tisch, um die verschnürte Tonne hervorzuziehen. Hinter ihr fiel krachend ein Stuhl um.
    Katja entschuldigte sich bei der Kellnerin für das Mißgeschick und half der Freundin, das unförmige Paket zwischen Tisch und Stühlen hervorzuziehen. Dann packte sie die Tonne und hielt sie vor sich wie einen Riesenteddybären. So konnte sie das Geschenk zwar ganz gut tragen, aber nicht sehen, in welche Richtung sie steuern mußte, und es dauerte nicht lange, bis ein erneutes Klirren und Scheppern sie darüber belehrte, daß sie im Begriff war, unfreiwillig einen Tisch abzuräumen.
    „Vorsicht, Katja!“ riefen die Mädchen von der Straße her.
    „Vorsicht, Katja!“ riefen die Jungen mit gespielter Besorgnis.
    Katja biß sich auf die Lippen vor Zorn. Claudia drängte an ihr vorbei und bemühte sich, die Freundin durch die Tischreihen hindurchzulotsen. Kaum waren sie auf der Straße, griffen Helga und Anja zu und packten die Tonne oben und unten an der Verschnürung, um sie wie vorher zu zweit zu tragen.
    „Nichts wie weg hier“, raunte Christine, „ehe

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