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Mit 16 tanzt man in das Leben

Mit 16 tanzt man in das Leben

Titel: Mit 16 tanzt man in das Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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ihm ausgewählte Musik.
    „Eine ziemlich gemischte Gesellschaft hier“, sagte Janos leise. „Ich bin gespannt, wie wir die unter einen Hut bekommen.“
    „Wer ist denn der Star mit dem Schoßhund?“ erkundigte sich Katja.
    „Keine Ahnung. Die private Entdeckung irgendeines Filmproduzenten. So - ich glaube, wir können anfangen.“
    Janos klatschte in die Hände.
    „Aufstellen bitte. In Viererreihen hintereinander - und nicht zu dicht, damit Sie ihrem Vordermann nicht auf die Fersen treten. Katja und Petra, ihr bitte hier in die erste Reihe. Ich werde Ihnen die erste Schrittfolge zunächst ohne Musik zeigen.“
    Es dauerte eine Weile, bis jeder seinen Platz gefunden hatte.
    Offensichtlich war dies für viele der Beteiligten die erste Begegnung mit dem Tanz. Janos zeigte eine einfache Folge von Schritten vorwärts und seitwärts. Er klatschte in die Hände und zählte laut den Takt. Babykram! dachte Katja ärgerlich, warum hält er sich mit so einem Quatsch auf! Aber es zeigte sich, daß die meisten schon hierbei ihre volle Konzentration benötigten, um die Schritte in der richtigen Reihenfolge zu machen und nicht gegen den Takt zu latschen.
    Nachdem auch das Bierpferd im lila Trikot kapiert hatte, was sie machen sollte, schaltete Janos das Tonbandgerät ein. Die Musik schoß Katja wie glühende Lava durch die Glieder, am liebsten hätte sie jetzt den Saal ganz für sich allein gehabt und drauflosgetanzt bis zur totalen Erschöpfung. Aber daran war leider nicht zu denken. Janos winkte ihr, sie solle sich um den jungen Mann in der Reihe hinter ihr kümmern, der ständig über seine eigenen Beine zu stolpern schien. Seine lange, stark gekrauste Mähne und der Räuberschnurrbart standen in krassem Gegensatz zu den unsicheren Bewegungen. Als Katja ihm jetzt den Arm um die Hüfte legte und ihn zu führen begann, nahm sein Gesicht die Farbe einer Pfingstrose an, und seine Beine schienen sich endgültig bis zu den Hüften hinauf zu verknoten.
    „Rechts!“ zischte Katja. „Nein: rechts! Schon mal was von rechts und links gehört?“
    Endlich hatte er sein rechtes Bein gefunden, aber nun war längst das linke dran.
    „Nur Mut, das finden wir auch noch“, sagte Katja und gab dem Jüngling jeweils auf der Seite einen leichten Stoß, die gerade dran war. Janos ließ jetzt Hüftschwünge und halbe Drehungen üben.
    „Ich glaube, jetzt hab ich’s raus!“ schnaufte der Löwenmähnige und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    „Nicht aufhören, im Takt bleiben!“ befahl Katja. „Ja, so wird ein Schuh draus. Gut - weiter so! Nur nicht den Mut verlieren.
    Meine Großmutter ist auch nicht an einem Tage erbaut worden...“ “
    Der Löwenmähnige quiekte vor Vergnügen.
    „Übrigens, ich heiße Billy“, teilte er Katja mit.
    „Okay Billy, üb schön allein weiter. Ich muß jetzt da drüben helfen.“
    Janos hatte ihr mit dem Kopf ein Zeichen gegeben, sich des lila Pferdes anzunehmen, das mit roboterhafter Gleichmäßigkeit alle Bewegungen gegen den Takt machte. Katja ließ ihr die gleiche Kur angedeihen wie dem löwenmähnigen Billy. Neben ihr bemühte sich Petra um die Pekinesendame, die sämtliche Schritte und Bewegungen mit ein bis zwei Takten Verspätung machte und so ständig den übrigen in die Quere kam.
    Jetzt ging Janos zu einer neuen Übung über. Eine Schrittkombination mit einer Drehung um hundertachtzig Grad. Katja trat hinter ihren Schützling, legte in Taillenhöhe ihre Hände auf das straffgespannte lila Trikot und schob sie im Takt vor sich her. Dabei kommandierte sie laut: „Rechts - links -Wechselschritt - links — rechts — und Drehung...“
    Petra versuchte bei der Pekinesendame mit wenig Erfolg das gleiche. Die kühle Blonde war der Meinung, alles besser zu können, und ließ sich höchst ungern von Petra führen.
    „Sie haben wieder den Einsatz verpaßt“, jammerte Petra. „Achtung, aufpassen jetzt: Drehung.“
    „Aber nein...“, protestierte die Pekinesendame und verpaßte wieder den richtigen Augenblick. Mit zwei Takten Verspätung setzte sie zur Drehung an und...krach!...ging das lila Pferd, von Katja kräftig geschoben, nach einem Zusammenstoß zu Boden, gefolgt von der zappelnden Pekinesendame.
    „Haben Sie sich verletzt?“ fragte Katja besorgt und schielte zu Janos hinüber, der die Augen gen Himmel rollte.
    Das lila Pferd amüsierte sich königlich über den Zusammenstoß und stand gleich darauf wieder auf den Beinen, bereit, es von neuem zu versuchen. Nicht so die

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