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Mit 16 tanzt man in das Leben

Mit 16 tanzt man in das Leben

Titel: Mit 16 tanzt man in das Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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„Warum paßt denn keiner von euch auf! Es sind doch wirklich genug Leute im Atelier! Requisite!“
    Requisiteur, Regieassistent und der zweite Aufnahmeleiter stürzten in die Dekoration und füllten die Gläser mit einer himbeerroten Flüssigkeit. Auch die Blonde bekam nun eine volle Flasche in die Hand. Dann wiederholte sich das Anfangsritual. „Action!“
    Katja und Bert tanzten in höchster Konzentration und versuchten krampfhaft, sich an alles zu erinnern, was man ihnen gesagt hatte. Jetzt - nach vorn zum Glas. Und strahlen! Straaaahlen! Die Blonde schenkte ein. Wie aus einem Feuerlöscher quoll rosiger Schaum ins Glas und über den Rand. Katja erwischte das Glas als erste und hob es Bert an den Mund. Klatsch! Bei der nächsten Drehung rann ihm die schaumige Soße von der Stirn, drang in die Nasenlöcher und tropfte in den Kragen. Katja ging es nicht viel besser.
    „Stooop!!“ brüllte der Regisseur. „Was ist denn das für eine Schweinerei! Warum schäumt das Zeug so?“
    „Wir haben es heute mittag erst bekommen, und es ist noch warm entschuldigte sich der Requisiteur.
    Katja und Bert wurden von Waltraud notdürftig gereinigt.
    „Also noch mal das Ganze. Und schenk das Glas nicht so voll.“ Bei der nächsten Aufnahme war zu wenig im Glas. Bei der dritten war das Glas überhaupt nicht im Bild, weil sie die Hände zu tief gehalten hatten. Außerdem hatte die Blonde den Text verdreht. Bei der vierten machte der Kameramann einen Fehler. Die fünfte war nicht zu gebrauchen, weil die Hauptdarstellerin nicht gelächelt hatte. Die Stimmung fing an zu erlahmen. Bei der sechsten Aufnahme stolperte Bert in dem Augenblick, als er nach dem Glas griff und brachte dieses zum Überschwappen, genau in das verführerische Dekolleté der Blonden. Bei der siebten lief der Film aus, ein neuer mußte eingelegt werden.
    „Du hast recht - es wird eine lange Nacht“, seufzte Katja und ließ sich von Petra, die süße, klebrige Flüssigkeit von den Armen tupfen, die bei jeder Aufnahme von neuem aus dem Glas auf die Tänzer spritzte. „Mir ist schon ganz schlecht von dem süßen Zeug!“
    Die Kunden in ihrer Ecke begannen sich zu langweilen. Sie beschlossen, einen als Abordnung zurückzulassen und essen zu gehen.
    „Pinky eins - die dreizehnte!“
    „Action! - Nein!!! Merkt das denn keiner? Die Flasche ist fast leer. Noch mal!“
    „Pinky eins — die vierzehnte...“
    „Action - und Stimmuuung!!! Schlaft nicht ein! Ich will Stimmung sehen!“
    Die Blonde konnte kaum noch die Flasche halten.
    „Ja, Freunde, so eine Stombenbimmung bringt nur Stinky...Verzeihung, ich…“
    „Schon gut, noch mal. Nicht die Nerven verlieren.“
    Action. Lächeln, Katja, lächeln. Strahlen! Schritt, Schritt -und Glas greifen. Heißa, sind wir lustig! Wenn mir das Zeug bloß nicht hochkommt...
    „Ja, meine Freunde, so eine Bombenstimmung bringt nur Pinky, die Super-Fruchtige, herrlich Frische, prickelnd Herbe mit dem würzigen Aroma exotischer - eh - super-exotischer...Scheiße!“ Die Blonde war den Tränen nahe.
    Der Regisseur verbarg den Kopf in den Armen und stöhnte.
    „Noch mal“, sagte er unheimlich sanft.
    Sanft und schicksalsergeben blieb er auch bei den Versuchen achtzehn bis fünfundzwanzig.
    „... die sechsundzwanzigste...“
    „Action! Und Stimmung, verdammt noch mal, wir sind hier nicht auf einer Beerdigung! Lacht, strahlt, haut auf den Putz!“ Reiß dich zusammen, Katja, diesmal muß es gelingen! Lieber Gott, laß sie ihren Text können - dieses eine Mal nur!
    „Ja, Freunde, so eine Bombenstimmung bringt nur Pinky! Pinky, die Super-Fruchtige, herrlich Frische, prickelnd Herbe mit dem einmaligen Aroma exotischer Gewürze! Holen Sie sich Pinky in der großen Miniflasche..."
    „Mir wird schlecht“, ächzte Katja und stürzte nach draußen.

Der neue Schüler

    Nach einer halben Stunde Pause und zwei weiteren Stunden Arbeit hatten sie die Aufnahme dann doch noch in den Kasten bekommen. Und Detlev, der zweite Aufnahmeleiter, fuhr Petra und Katja persönlich nach Hause. Katja fühlte sich, als hätte sie in Honig gebadet, die rosa Flüssigkeit war in den Ausschnitt ihres Kostüms und über den ganzen Körper gelaufen. Nur noch duschen und ins Bett! dachte sie. Fast elf Uhr - und morgen mußte sie wieder um sechs Uhr aufstehen. Ihr war hundeelend bei dem Gedanken.
    „Da drüben geht’s rechts rein ..murmelte sie. „Und dann das fünfte Haus auf der linken Seite...“
    Der Wagen bog um die Kurve und beleuchtete für

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