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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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mich bereitwillig von ihm zurück ins Bett ziehen, bis meine Füße unter dem Quilt verschwunden waren. Alex war so etwas wie meine private menschliche Wärmflasche. Egal, wie kalt es in der Wohnung war, er war immer der reinste Schmelzofen. Abgesehen vom Offenkundigen war das einer meiner Lieblingsgründe, ihn bei mir im Bett zu haben.
    »Und so wenig mir auch danach ist, ich muss wirklich aufstehen.«
    »Weißt du, ständig erzähle ich allen Leuten, wie irre das ist, eine Schriftstellerin zur Freundin zu haben«, brummelte Alex, als ich mich ihm wieder entzog, »weil die nämlich nicht jeden Tag um neun in irgendeinem Büro sein muss. Und jetzt fängst du an, um halb acht …«
    »Ich kann doch auch nichts dafür«, sagte ich und zappelte mich frei, um mich erneut den eiskalten Dielenbrettern zu stellen. Ich schlüpfte in meinen weiten Morgenmantel aus Fleece und betrachtete Alex, der mit zusammengepressten Augen, die Decke bis zur Nase hochgezogen, dalag. »Erzählst
du deinen Freunden tatsächlich, dass deine Freundin Schriftstellerin ist?«
    »Mm.« Alex drehte sich unter der Decke um und zog den Kopf ein, als ich eine Lampe einschaltete. »Was soll ich ihnen denn sonst erzählen? Dass du ein britischer Flüchtling bist, der nicht nach Hause kann, weil du irgendeinem Typen die Hand gebrochen hast?«
    »Arsch.« Ich grapschte mir das über dem Heizkörper hängende Handtuch und steuerte das Badezimmer an. »Erzähl doch den Leuten, was du willst.« Solange du ihnen sagst, dass ich deine Freundin bin, ergänzte ich still und lächelte in mich hinein.
     
    Das Spencer-Medienhaus befand sich am Times Square, dem Ort, der mir in Manhattan am unsympathischsten war. Selbst heute, an einem eisigen Montagmorgen im März, pulsierte es hier um zehn Minuten vor neun Uhr von Touristen, die mit ihren unpassenden Strickhandschuhen ihre Starbucks-Becher und Digitalkameras umklammert hielten. Ich hätte nie gedacht, einmal einen gefütterten Mantel von North Face für notwendig zu erachten, aber ich hatte ja auch noch nie versucht, mit nichts weiter als einem hübschen Marc-by-Marc-Jacobs-Swingermantel und einer dünnen Lederjacke von H&M einen Januar in New York zu überstehen. Nie, niemals in meinem ganzen Leben hatte ich so fürchterlich gefroren. Inzwischen habe ich eingesehen, dass ich lieber auf mein neu entdecktes Modebewusstsein verzichte und stattdessen so viele Lagen wie nur menschenmöglich übereinander anziehe, ehe ich die Wohnung verlasse. Der reinste Irrsinn.
    Ich drängte mich an einer Gruppe Schulkinder vorbei, die sich abwechselnd fotografierten, eins stellte sich dazu, eins kam raus und übernahm die Position des Fotografen, und
ich überlegte, auf wie vielen Touristenfotos ich wohl gelandet war, seit ich für The Look arbeitete. Vermutlich sah man auf Millionen von Schnappschüssen, die über Facebook verbreitet wurden, im Hintergrund ein grimmig dreinblickendes und seufzendes Mädchen.
    Doch der Blick, den man von Marys Büro im zweiundvierzigsten Stockwerk hatte, machte den Marsch über den Times Square dann doch fast wett. Je höher ich kam, umso erstaunlicher sah New York für mich aus. Auf dem Boden konnte ich schon mal vergessen, wo ich war – hier ein H&M, dort ein HSBC -, aber wenn ich oben im Büro angelangt war, umgeben von Wolkenkratzern, und die Flüsse sah, die die Insel umspülten, konnte ich nirgendwo anders sein als in Manhattan.
    »Mary wartet schon auf Sie«, teilte mir eine desinteressierte Stimme mit, die hinter einem großen Computermonitor hervordrang, während ich unter mir die Gruppe der Kinder zu lokalisieren versuchte.
    »Bin ich nicht pünktlich?«, fragte ich den Monitor. Marys Assistentin Cici war noch nie ein großer Fan von mir gewesen, aber für gewöhnlich bedachte sie mich höflichkeitshalber mit einem giftigen Blick. Da ich so viele Lagen übereinander trug, konnte ich meine Uhr nicht finden, und Spencer Media orientierte sich ein wenig an Las Vegas und hielt nichts von Uhren, vermutlich, damit die Mitarbeiter nicht merkten, wie spät sie noch arbeiteten. Es kam nicht selten vor, dass ich E-Mails von Mary und den anderen Redakteuren um neun oder zehn Uhr abends bekam.
    »Mary kommt um sieben, und Ihr Termin sollte um neun Uhr beginnen.« Cici erhob sich und rauschte hinter ihrem Schreibtisch hervor. Bei ihrem Anblick konnte ich nur hoffen, dass sie wirklich, wirklich warme Kleidung zum Wechseln hatte. Ihr winziger Teenagerpopo war in einen Skaterrock
gezwängt, der gerade

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