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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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eine Blondine bei ihm eingezogen ist?«, fragte er.
    »Tut mir leid, dass ich dir nicht schon früher was davon gesagt habe. Hab’ ich total vergessen.«
    »Ist das dein Ernst?«
    Alex nickte.
    Für Jenny reichte die bloße Tatsache, dass Alex sich geweigert hatte, seine Wohnung zu verkaufen, die sich zufällig im selben Gebäude wie die von ihrem Ex befand, schon aus, um tagelang nicht mit ihm zu reden, und deshalb hielt ich es für besser, diese Information nicht an sie weiterzugeben.
    »Nein, das darf sie nicht erfahren. Sie würde dann bestimmt einen Monat lang im Bett bleiben.«
    »Hört sich gut an«, meinte er lächelnd und strich mit seiner
Hand über meinen Rücken, während die andere sich am Geländer festhielt. »Können wir das jetzt bitte tun?«
    Ich blickte hoch in Alex’ unglaublich grüne Augen, und seine Stirnfransen fielen auf meine Wimpern, als er zu einem langen Kuss sein Gesicht auf meins senkte. Sein Körper presste sich warm an die dünne Seide meines Kleids, und das Geländer der Empore drückte sich mir ins Kreuz. Ich spürte, wie meine Handtasche meinen Fingern entglitt und fiel, womöglich ganz nach unten, doch eigentlich war es mir egal.
    »Aber ich werde wohl bald wieder aufbrechen«, sagte ich mit stockender Stimme, weil Alex’ Hand sich von hinten um meinen Hals legte und meine Nackenhaare um seine langen Finger schlang.
    »Ich habe um neun Uhr einen Termin bei Mary.«
    »Meine Wohnung liegt näher an der Subway, zu deiner ist es näher mit dem Taxi.« Alex’ Augen waren dunkel und seine Pupillen geweitet, sein Atem ging schnell. »Aber ich glaube nicht, dass die Leute in der Subway gut fänden, was ich vorhabe.«
    »Dann also ein Taxi.« Ich strich mein Kleid glatt und hob meine Tasche auf. Gott sei Dank war sie nicht tatsächlich nach unten gefallen, sodass diesmal keine Verletzten zu beklagen waren. »Ich muss schon sagen, ich hätte nicht gedacht, dass du zu den Typen gehörst, die von Hochzeiten angetörnt werden.«
    »Für was für einen Typen hältst du mich denn?« Alex lächelte.
    »Die Hochzeiten sind es auch nicht unbedingt, das bist schon du. Und jetzt sieh zu, dass du in ein Taxi kommst.«

Zwei

    Der nächste Morgen war grau und kalt wie jeder Morgen seit Ende November. Der Holzboden in meinem Schlafzimmer fühlte sich an wie Eis, als ich vorsichtig meine Zehen aus dem Bett streckte und nach meinen Pantoffeln tastete. Meine riesigen Bettsocken nicht zu tragen, wenn Alex bei mir übernachtete, war dumm von mir, aber da wir noch nicht lange zusammen waren, ging ich davon aus, dass er dafür einfach noch nicht bereit war, und litt lieber. Wie ein Idiot.
    Der März war das Gegenteil vom Juli. Als ich damals aus dem Flugzeug stieg, war ich vor Hitze fast vergangen, aber jetzt frage ich mich langsam, ob es jemals wieder warm werden wird. Auf einen heißen stickigen Sommer war ein kühler, frischer Herbst gefolgt, der dann allerdings viel zu rasch in Schneestürme und Temperaturen unter null übergegangen war. Und so hübsch ein Meter Neuschnee auch aussehen mochte, hatte ich doch rasch gelernt, dass dieser a) in dieser Stadt keine Seltenheit war und b) nichts Gutes zu bedeuten hatte. Wenn es bei uns zu Hause schneite, blieb die Welt stehen. Meine Mama wartete, bis der Streuwagen durch die Straßen gefahren war, marschierte dann – auf der Straße – in ihren Gummistiefeln in die Geschäfte, um unnötige Mengen Dosenkost und acht Flaschen Milch zu kaufen, die schlecht wurden, ehe sie meinen Vater zwingen konnte, sie alle auszutrinken, damit sie nicht schlecht wurden. Wenn es in New York richtig schneite, stockte der Verkehr auf den Straßen,
und die Subway fuhr nicht, aber das Leben ging weiter. Und ein Marsch durch bittere Kälte und Wind, der einem den Schneeregen ins Gesicht blies, passte wohl kaum zu dem glamourösen Leben, das ich nach Auffassung meiner Familie in England hier führte. Natürlich trug ich zu diesem Bild selbst bei, denn in meinen E-Mails und Anrufen erwähnte ich nur selten, dass ich monatelang mit einer Rudolph-Rotnase und eingemummelt wie ein Michelin-Männchen herumlief.
    Ich zog denVorhang beiseite, um mich über den Straßenzustand zu informieren. Wenigstens hatte es in der Nacht nicht geschneit, doch der Himmel dräute grau, und unten wuselten die Leute, eingepackt wie zu einer Polarexpedition.
    »Wie spät ist es?«, krächzte Alex und drehte sich zu mir um, wobei er den Vorhang wieder vors Fenster zog.
    »Halb acht«, seufzte ich und ließ

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