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Mit dem Blick aufs weite Meer

Mit dem Blick aufs weite Meer

Titel: Mit dem Blick aufs weite Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Grant
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Angela noch Wimperntusche und einen hellroten Lippenstift aufgetragen hatte, betrachtete sie sich prüfend.
    “Du willst wohl unbedingt bemerkt werden?” sagte sie halblaut und verzog das Gesicht.
    Auch egal. Übermütig wirbelte, sie herum. Kent wird mir so lange nicht aus dem Kopf gehen, bis ich mich endlich davon überzeugt habe, dass er auch nur ein ganz gewöhnlicher Mann ist. Vielleicht finde ich das heute abend heraus.
    Er stand in der Küche vor der Kaffeemaschine. “Du kommst wie gerufen”, meinte er kläglich lächelnd. “Ich weiß nicht, wie viel Kaffeepulver man nimmt.” Sein Haar war noch feucht vom Duschen und begann sich an den getrockneten Stellen schon zu kräuseln.
    “Soll ich es für dich tun?” Ihr wurde plötzlich bewusst, dass sie sich leicht zu ihm vorgeneigt hatte, als wartete sie darauf, dass er sie anfasste. Hastig wich sie ein Stück zurück.
    “Ja, das wäre nett.”
    Scheinbar zufällig streifte er ihre Hand. Sofort lief ihr ein wohliger Schauer über den Rücken. Rasch schüttete sie Kaffeepulver in den Filter und hoffte, er hätte ihre Reaktion auf seine Berührung nicht bemerkt.
    Als der Kaffee durchlief, ging sie zum Kühlschrank und holte Eier und Milch heraus.
    “Möchtest du ein Omelett?” fragte sie so unbefangen wie möglich.
    Sein Lächeln war entwaffnend. “Klingt wunderbar. Kann ich auch etwas tun?”
    “Du könntest Toast machen”, schlug sie vor. “Das Brot ist im Brotkasten, die Butter im Kühlschrank. Kochst du zu Hause für dich?”
    “Manchmal, wenn ich in meiner Wohnung bin. Bei meiner Mutter nicht. Dort macht es die Haushälterin. Wahrscheinlich wurde sie sowieso jeden, der sich in ihre Küche wagt, auf der Stelle hinauswerfen.”
    “Wie schrecklich.” Angela stellte sich vor, wie er sich als kleiner Junge still in einem Haus bewegt hatte, in dem es keine Liebe gab. “Bei mir daheim war es ähnlich. Aber als ich fünfzehn war, brachte mich Barney hierher zu Anna, Harveys erster Frau. Das hier wurde mein zweites Zuhause.”
    “Du warst mit Barney befreundet?”
    Angela lachte. “Wir haben unsere Schularbeiten zusammen gemacht und sind über die Lehrer hergezogen.”
    “Du bist hier in Port Townsend aufgewachsen?”
    “Ja.” Sie deutete zu einem Seitenfenster. “Zwei Blocks weiter. In einem großen, eleganten Haus. Barney und ich kamen am gleichen Tag in den Kindergarten. Aber damals interessierten ihn kleine Mädchen nicht.”
    “Wo sind deine Eltern?”
    “Sie leben jetzt in England.
    Er nahm die Brotscheiben aus dem Toaster und fragte: “Wo finde ich Butter? Sag mal, wie läuft eigentlich dein Laden?”
    “Ganz gut”. Angela brachte ihm die Butter und ging zum Herd zurück, um das erste Omelett zu Ende zu backen. “Ich habe ein Sortiment an ein Geschäft in Seattle geschickt, die meine Sachen verkaufen. Hosen, die zu den Fischerhemden passen. Im Augenblick entwerfe ich gerade verschiedene Applikationen für die Hemden. Es wird allmählich etwas zuviel.”
    “Inwiefern?” fragte Kent, während er zwei frische Brotscheiben in den Toaster schob.
    “Es ist zuviel Arbeit. Ich bekomme mehr Aufträge, als ich ausführen kann.” Vergangene Woche hatte sie jeden Abend im Geschäft verbracht, um eine umfangreiche Sendung für die Firma in Seattle fertigzustellen. “Ich komme mit meiner anderen Arbeit nicht nach.”
    Sie deckten den Tisch und begannen danach, zu frühstücken. “Warum stellst du nicht eine Nähhilfe ein?” fragte er. “Du könntest dann mehr Zeit für neue Entwürfe und den Absatz verwenden. So wie ich es sehe, würde es sich lohnen, das Geschäft zu erweitern.”
    Angela ließ das zweite Omelett von der Pfanne auf ihren Teller gleiten und meinte: “Ich wüsste eine ausgezeichnete Näherin, die die Sachen nach meinen Schnittmustern anfertigen könnte. Doch das ist alles nicht so einfach. Ich brauche mehr Maschinen, als erstes noch eine Industrienähmaschine. Neuanschaffungen sind aber teuer.”
    “Wenn du gut verkaufen kannst, lohnt sich die Investition.”
    Während sie Marmelade auf den Toast schmierte, erklärte sie: “Ich habe das Geld nicht.”
    “Ich könnte einen meiner Buchhalter herschicken, der einen Finanzierungsplan mit dir ausarbeitet.”
    “Du willst mir einen Kredit geben? Ich dachte, du befasst dich mit Immobilien?”
    “Und Investitionen. Ich glaube, du bist eine gute Investition.” Kent griff nach der Kaffeetasse. Sein Blick war so kühl und geschäftsmäßig wie seine Stimme.
    “Ich? Oder die

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