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Mit dem falschen Bruder im Bett

Mit dem falschen Bruder im Bett

Titel: Mit dem falschen Bruder im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul
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mögen. Deshalb sind doch Sexfilme und Pornohefte so populär, oder etwa nicht?“
    Nun war er an der Reihe, in lautes Gelächter auszubrechen. „Pornohefte?“
    „Was? So werden sie doch genannt, oder nicht?“
    „Klar, von manchen Leuten. Ich hab‘ mir nur nie vorgestellt, dass dieser Ausdruck von deinen hübschen Lippen kommen würde.“
    Das beiläufige Kompliment ließ sie erröten, aber sofort schlug sie das Vergnügen, das es verursachte, beiseite. „Ach so, du siehst mich als asexuell?“
    Augenblicklich wurde sein Gesichtsausdruck ernst. Hitzig. „Ich habe dich nie als asexuell betrachtet. Keine Spur! Und sicherlich erst recht nicht nach letzter Nacht! Schätzchen, du hast mehr Leidenschaft in dir als die meisten Männer packen können.“
    „Die meisten, aber nicht du, richtig?“
    „Ich glaube, ich habe dich letzte Nacht ziemlich gut ‚gepackt‘.“ Er ergriff ihr Kinn, nahm es zwischen Daumen und Zeigefinger und erlaubte ihr nicht, sich abzuwenden. „Warum erzählst du mir jetzt nicht mal, was dich dazu getrieben hat, zuallererst zu Max zu gehen? Dein Ex hat dich für dumm verkauft, Melina, doch ich hätte gedacht, du wärst viel zu klug, um darauf reinzufallen.“
    Zu klug? Ja, das war sie. Ihr Verstand sagte ihr, dass Brian nur ein unsicherer Mann mit durchschnittsgroßem Penis war, der sie einfach „unbefriedigt lassen“ musste, um sich selbst männlicher zu fühlen. Aber ihr verletztes Herz – das Herz, das sich nach Liebe und Kameradschaft und Familie sehnte – hatte ihr gesagt, dass es ihre eigene Schuld war, dass sie einsam war. Was bedeutete, sich selbst einzugestehen, dass Brian eigentlich doch Recht hatte. Sie war die Hälfte der Zeit wie ein Brett dagelegen. Weil sie sich nie dazu angeregt gefühlt hatte, etwas anderes zu tun. Bis auf letzte Nacht. „Warum hast du Max nicht erzählt, was letzte Nacht passiert ist, als er angerufen hat?“
    „Weil das, was zwischen dir und mir passiert, nichts mit ihm zu tun hat.“
    Er schaute so grimmig, so besitzergreifend, dass sie erschauerte. „In diesem Fall schon. Er hat dich ausgetrickst, nicht wahr?“
    „Er hat mich nicht ausgetrickst. Er hat mir nur nicht gesagt, was auf mich warten würde.“
    „Und wenn er das getan hätte?“
    „Wenn er das getan hätte, dann hätte ich nicht auf deine kleine Modenschau gewartet. Ich wäre sofort auf dir gewesen, ehe die Tür ins Schloss gefallen wäre.“
    Ihr ganzer Körper reagierte auf diese nüchterne Feststellung. Ihre Haut prickelte, ihre Nippel stachen, und ihre Spalte wurde feucht. Sie hätte schwören können, dass falls er in diesem Augenblick ihr Haar berühren sollte, sie sofort so stark kommen würde, dass sie einen Blackout hätte. Sie drängte ihren Verstand dazu, das Wollen ihres Körpers zurückzudrängen und logisch zu sein. „Lügner!“, flüsterte sie. „Du hast nicht mal angerufen. Mich nicht besucht. Du wolltest mit mir nichts zu tun haben.“
    „Nicht weil ich dich nicht wollte.“ Er zögerte. „Du hast es nicht gerade an die große Glocke gehängt, dass du mich wolltest.“
    „Ich … ich wollte nicht …“
    „Lüge nicht!“, befahl er, während er ihren Hinterkopf umfasste und sie an seine Brust drückte. Erstaunt schloss sie die Augen und atmete ihn ein. Mit festem Druck strich er langsam über den unteren Teil ihres Rückens. „Wir haben uns gegenseitig schon lange genug belogen, findest du nicht? Du hast zwar Max als Lehrer ausgewählt, aber du hast meinen Namen gesagt, bevor du letzte Nacht eingeschlafen bist. Und ich will dich, Melina. Ich bin gewillt, es dir zu sagen. Ich bin gewillt, danach zu handeln.“
    Sie lehnte sich zurück, um seinen Blick zu treffen, denn Zweifel und Misstrauen kochten in ihrem Inneren. „Warum jetzt? Nach so langer Zeit?“
    „Weil du es mir angeboten hast.“
    „Weil ich es dir aufgehalst habe.“
    „Es ist dumm, so etwas zu sagen, und du bist nicht dumm.“
    „Ja, genau, hier endet jetzt meine Dummheit.“ Während sie sich entfernte, drängte sie: „Wenn du mir nur noch meine Kleidung geben würdest, dann könnte ich gehen.“
    „Warum? Du warst gewillt, mit Max zu schlafen. War das, weil du ihn liebst?“
    „Nein! Ich meine, natürlich liebe ich ihn, genauso wie ich dich liebe. Wir sind eine Familie. Ich will das nicht zerstören, Rhys, aber so wie du darüber sprichst, wirst du es zerstören. Gib es zu! Wir wollen verschiedene Dinge im Leben, und wenn wir versuchen würden, etwas anderes vorzugeben, wäre es

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