Mit dem falschen Bruder im Bett
und schaute über die Schulter zu ihr. „Wie bitte?“
Sie stand blitzschnell auf, legte die Schachtel mit Rhys‘ Geschenk auf die Schlafzimmeranrichte und stemmte die Hände in die Hüften. „Der Bikini ist wundervoll, aber er lässt mich nicht das vergessen, was du mir gestern versprochen hast. Oder war das nur leeres Gerede ohne Handlung?“
Er war ganz klar verblüfft von ihren Worten wie auch von ihrer angriffslustigen Haltung. „Ich bin mir nicht sicher, was du …“
„Du hast gesagt, ich könnte dich festbinden, erinnerst du dich? Zugegeben, gestern war ich müde, aber jetzt fühle ich mich richtig gut ausgeruht.“
Mit vor der Brust überkreuzten Armen lehnte er am Türrahmen. „Was ist mit deinen Bauchschmerzen?“
„Vorbei“, antwortete sie munter.
„Also willst du …“ Er starrte anzüglich auf das Himmelbett hinter ihr.
„Wirst du einfach dort stehen bleiben oder wirst du mir etwas bringen, womit ich dich festbinden kann?“
„Naja, also gut.“ Mit angespanntem Blick und schweren Lidern richtete er sich auf. „Da hab‘ ich genau das, was du brauchst.“
***
Melina saß auf Rhys‘ großem Bett und versuchte, eine sorgenfreie, sexy Ausstrahlung abzugeben, während Rhys das, „was sie brauchte“, aus seinem Zauberkoffer holte. Alle dreißig Sekunden schlichen sich bei ihr Zweifel unter die Haut, und sie zwang sich, den Bikini anzuschauen, der immer noch in seiner Geschenkschachtel auf der Anrichte wartete. Vergiss, was später passieren würde. Sie würde nur an heute denken. Das Hier und Jetzt. Sie und Rhys. Und wenn sie diesen Bikini am Strand tragen würde – und sie würde ihn tragen – würde sie an Rhys denken und lächeln und wissen, dass sie für kurze Zeit etwas gehabt hatte, wovon sie nie gedacht hätte, dass sie es je haben würde.
Leidenschaft. Gegenseitige Leidenschaft. Auch wenn sie nicht mit Einhörnern und fliegenden Drachen daherkam, wusste sie nun dennoch, wie wertvoll sie war. Und sie würde sich niemals mehr mit weniger zufriedengeben.
„Ich bin zurüüüück“, rief Rhys gedehnt von der Tür aus, und sie setzte sich auf. Sie lachte auf, als sie alle Farben des Regenbogens in der Luft flattern sah. In jeder Hand hielt er lange, schmale Seidentücher. Purpur und grün. Pink und Blau.
„Sie sehen absolut dekadent aus“, sagte sie.
„Warte, bis du sie an deiner Haut spürst!“
„Netter Versuch. Aber ich will sie an deiner Haut. Naja, zumindest an einigen Stellen deiner Haut jedenfalls.“
„Und der übrige Rest von mir?“
Ein Funken Verruchtheit durchzuckte sie, und sie wusste, dass dies in ihrem Gesicht sichtbar war, als er hörbar den Atem einsog. „Lass es mich mal so sagen, ich werde mein Bestes geben, um sicherzustellen, dass sich nicht ein einziger Zentimeter von dir vernachlässigt fühlt.“
***
Rhys war seit fünfzehn Jahren sexuell aktiv, und in dieser Zeit hatte er oft von solch intensivem Reden über Vergnügen gehört, dass man tatsächlich glaubte, daran sterben zu können. Er hatte es aber eigentlich niemals selbst erlebt. Nicht bis jetzt.
Nicht bis Melina.
Irgendetwas hatte sich in ihr verändert, fand Rhys. Er hatte die Unsicherheit in ihrem Gesicht gesehen. Hatte vermutet, dass sie vielleicht doch einen Rückzieher machen würde, bevor er ihr die Schals zugeworfen hatte. Aber welche Zweifel sie auch immer gehabt hatte, sie waren weg. Sie schien entschlossen, ihn überall zu berühren, ihn überall zu schmecken, ihn vor Verlangen verrückt zu machen – und sie machte ihre Sache wirklich verdammt gut.
Sie hatte seine Hände und Füße mit sicheren Knoten, von denen er sich aber dennoch befreien konnte, ans Bett gefesselt, aber sich zu befreien war das Allerletzte, woran er dachte. Sie begann bei seinen Füßen und arbeitete sich nach oben, und sie bewies, dass sie eine Frau war, die man beim Wort nehmen konnte. Kein einziger Zentimeter seines Körpers war bis jetzt vernachlässigt worden. Sie hatte sogar eine Stelle hinter seinem Knie entdeckt, die eine erogene Zone war. Als sie ihn an der Innenseite seines Oberschenkels küsste, zuckte sein Schwanz in Vorfreude, und Rhys stöhnte vor Vergnügen, als er fühlte, wie tatsächlich Sperma hervorquoll, ein unbestreitbarer Beweis, dass er sich kaum mehr unter Kontrolle hatte. Sie lächelte, als sie den Tropfen sah, der die Spitze seines Schwanzes krönte. „Mmm“, hauchte sie. „Lecker.“
„Oh Gott!“, keuchte er, eine Sekunde bevor ihr Mund über ihn
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