Mit dem falschen Bruder im Bett
Ansehen, aber ihr seid doch schon so erfolgreich.“
„Es ist nicht nur das Ansehen. Es wäre das Beste aus zwei Welten zu haben, zumindest so nah dran wie möglich. Stabilität und gleichzeitig den Reiz des Auftretens. Auch wenn diese Stabilität auf einem Kreuzfahrtsschiff wäre, wäre es immer noch besser als alle paar Wochen woanders ein- und wieder auszupacken.“
Sie schaute sich um, betrachtete das Haus, das Rhys wieder aufgebaut hatte und im Wesentlichen für sich behielt. Seine Vielschichtigkeit war auch seine Schwäche. Wie konnte er seine Abenteuerlust befriedigen, wenn er sich gleichermaßen auch nach Wurzeln sehnte, die ihn festhielten. Melina vermutete, dass SEVEN SEAS die perfekte Lösung wäre.
„Es tut mir so Leid, Rhys“, sagte sie, da sie nicht wusste, was sie sonst sagen sollte. „Aber ich bin mir sicher, dass eure anderen Tricks SEVEN SEAS auch überzeugen werden.“
Er holte tief Atem und tätschelte geistesabwesend ihre Hand. „Danke.“ Seine Augen stellten sich scharf, als ob er sie erst jetzt zum ersten Mal sähe, seit sie aus dem Schlafzimmer gekommen war. Er küsste sie sanft. „Danke für alles.“ Er schloss die Augen, lehnte seine Stirn an ihre und atmete ruhig und gleichmäßig. Schließlich hob er den Kopf. „Fertig?“ Er stand auf und streckte die Hand aus.
Sie nahm sie automatisch und stand ebenfalls auf, während sie angestrengt über eine Lösung für Rhys‘ Problem nachdachte. Es musste doch etwas geben, was man tun könnte. Was sie tun könnte.
Sie erstarrte. Was sie gerade dachte erschien beinahe lächerlich, aber welche anderen Optionen hatten sie sonst noch? Sie packte seine Hand. „Rhys, du hast gesagt, SEVEN SEAS kommt zu einer deiner Shows. Zu welcher?“
„Zur Premiere. An diesem Mittwoch.“
„Also ist das diejenige, die wirklich wichtig ist was dieses besondere Kunststück betrifft.“
„Ja, aber wie ich vorhin sagte, die Möglichkeiten, die Vorrichtung bis dahin zu verändern, sind gering.“
„Was wäre, wenn du sie gar nicht verändern musst? Könntest du nicht jemanden anlernen, der genau die richtige Größe hat?“
„Ich denke schon, aber wie soll ich so schnell jemanden finden?“ Er schüttelte den Kopf. „Wie ich schon sagte, wir werden uns etwas anderes …“
„Ich bin eins sechzig.“
Er ließ ihre Hand frei. „Hääh?“
„Ich sagte, ich bin eins sechzig. Ich kann … ich kann deine Assistentin ersetzen, wenn dir das helfen würde. Obwohl ich natürlich schwerer bin als sie, denke ich. Und ich bin natürlich absolut keine Performerin, aber …“
Ihre Stimme verlor sich. Er sagte nichts. Er bewegte sich nicht. Er starrte sie nur an, mit betäubtem Gesichtsausdruck. Sie fühlte, wie sie vor Verlegenheit rot anlief. „Ach, es war eine dumme Idee …“
„Das würdest du für mich tun?!“, fragte er. „In einem Theater vor lauter fremden Menschen auftreten und dich von mir fesseln lassen?“
„Naja, ich denke jetzt gerade noch nicht an die fremden Menschen …“
„Was ist mit deiner Arbeit? Du sagtest, du müsstest zurück, doch um auszuprobieren, ob wir das Ding schaukeln könnten, bräuchte ich dich sofort, um zu proben.“
„Bis wann würdest du mich brauchen?“
„Noch heute Abend. Spätestens morgen früh.“
„Also kannst du mich nach Hause fahren, ich packe, rufe in der Arbeit an und fliege gleich morgen früh los.“
„Warum würdest du das tun?“
Sie ging auf ihn zu, bis sie nah genug war, um seine Hände zu nehmen und sie zu küssen. „Wie kannst du so etwas fragen? Ich sehe, wie viel dir dieser Vertrag bedeutet. Wenn ich etwas tun kann, um dir zu helfen, ihn zu bekommen, werde ich es tun.“ Sie ließ ihn los und trat zurück. „Dennoch fühle ich mich etwas dumm. Ich meine, ich – auf der Bühne? Wenn du also sagst ‚danke – vergiss es‘, kann ich das verstehen.“
Er nahm wieder ihre Hände. „Danke“, sagte er. „Und ich denke …“
Er hielt inne, sie hielt den Atem an, wartete darauf, dass er sie abweisen würde.
„Ich denke, dass du auf der Bühne perfekt sein wirst.“
Sie fühlte grenzenlose Erleichterung. Und Freude. „Wirklich?“
„Ja.“
Vor Aufregung hüpfte sie auf und nieder, hatte ihre Unsicherheit für den Moment vergessen. „Also gut, dann machen wir es so.“
Sie stürzte los, weg von ihm, ins Schlafzimmer, um ihren Koffer zu holen. Er drehte sich um, um sein eigenes Zeug zusammenzusuchen, brach ab, als sie ausrief: „Ach, und Rhys!?“
„Ja?“
„Nur
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