Mit dem falschen Bruder im Bett
geben, die die anderen Frauen in deinem Leben dir gegeben haben.“
Er presste die Zähne zusammen. „Niemand hat mir je gegeben was du mir gegeben hast, Melina. Niemand. Du lässt mich Dinge fühlen, wie es niemand anderer kann. Im Moment schließt das mit ein, dass du mich teuflisch wütend machst, aber dennoch liebe ich dich. Und das wird sich auch nicht ändern; und du brauchst dich nicht zu ändern, nur weil du befürchtest, dass es sich ändern könnte.“
„Aber deshalb sind wir doch hier, und deshalb ist alles neu. Was passiert, wenn du merkst, dass ich nicht dazu passe? Was passiert, wenn du das Interesse verlierst? Weil du das Interesse verlieren wirst, Rhys. Das tust du immer.“
„Was zur Hölle bedeutet das?“
„Du warst nie länger als sechs Wochen mit jemandem befreundet.“
„Wer hat dir den Scheiß erzählt?“
Sie presste ihre Lippen aufeinander.
Abrupt ließ Rhys sie los und stand auf. Umsichtig und langsam holte sie die Schlüssel hervor und öffnete die Handschellen. Er zog sich an. Als er den Gürtel schloss, drehte er sich zu ihr um.
„Ich habe bemerkt, dass du auf meine Liebeserklärung nicht reagiert hast. Wie soll ich das bitte interpretieren?“
Sie setzte sich auf. Griff nach ihrer Kleidung und zog sich an. „Ich hab dir zuvor gesagt, dass ich dich liebe.“
„Ja klar, aber gleichzeitig hast du auch gesagt, dass du Max liebst. Also was heißt das, Melina? Ich liebe dich. Ich weiß, dass mein Leben nicht das ist, was du wählen würdest, aber ich muss noch an andere Menschen denken. Ich will es jetzt wissen: Liebst du mich und willst du ein Teil meines Lebens sein, was auch immer das mit sich bringt?“
„Was auch immer das mit sich bringt.“ Sie schniefte spöttisch. „Du bittest nicht gerade um viel, oder?“
Er ließ die Schultern fallen und starrte auf den Boden. „Und das ist keine sehr ermutigende Antwort, nicht wahr?“
„Du kannst nicht einfach …“
Sie sprangen beide auf, als jemand wild an die Tür hämmerte. „Rhys! Melina. Macht auf! Wir haben Schwierigkeiten.“
Es war Max. Melina sprang auf die Füße, während Rhys die Tür öffnete.
Max kam herein. Nachdem er Melinas Makeup und Aufsehen erregendes Outfit registriert hatte sowie den grimmigen Gesichtsausdruck beider, schüttelte er den Kopf. „Großartig. Ich sehe, dass sich die Dinge hier auch aufheizen.“
„Was ist los?“
Max‘ Augen strahlten Bedauern aus. „Irgendjemand kam nach der Probe ins Theater. Ich kam zurück, weil ich vergessen hatte, abzusperren und …“
„Und was?“, fuhr Rhys dazwischen.
„Und die Verwandlungsvorrichtung ist zerstört worden.“
Melina schnappte nach Luft und bedeckte sofort ihren Mund mit beiden Händen.
„Was?“, flüsterte Rhys. Er ließ sich auf den Stuhl fallen, der immer noch auffallend in der Mitte des Raumes stand. Rhys sah, wie Melina auf ihn zukam, dann aber anhielt. Das schmerzte ihn mehr als das, was Max als nächstes sagen musste.
„Irgendjemand hat sich mit einer Axt daran zu schaffen gemacht. Sie ist völlig kaputt. Keine Chance, sie wieder zusammenzubauen. Jedenfalls nicht vor der morgigen Show.“
***
Zwei Tage später war Melina in ihrem Labor und versuchte, sich auf ihr momentanes Experiment zu konzentrieren. Es war etwas unangenehm, dass ihre Augen sich immer wieder mit Tränen füllten und sie sich wieder einmal entschuldigen musste, damit sie ungestört weinen konnte.
Als allererstes hatte sie an diesem Morgen Max angerufen, der ihr gesagt hatte, dass SEVEN SEAS sich entschieden hatte, die GEBRÜDER SALVADOR als Dauervorstellung zu buchen. Als Melina sich nach Rhys erkundigt hatte, hatte Max bitter aufgelacht. „Rhys wird’s gut gehen, Melina. Rhys wird mit einer Sache zurückschlagen, die SEVEN SEAS auf Knien zu uns zurückkriechen lassen wird, das garantiere ich dir. Doch sich von dem zu erholen, was du ihm angetan hast, wird nicht ganz so einfach sein.“
Bei der Missbilligung in seinem Tonfall versteifte sie sich. „Ich? Ich habe nicht …“
„Du konntest nicht schnell genug von hier wegkommen, nicht wahr? In dem Moment, in dem du nicht mehr für die Nummer gebraucht wurdest, bist du abgehauen.“
„Ich hab‘ mit dir und Rhys gesprochen. Ich fragte euch, ob ihr mich für irgendetwas brauchen würdet, doch ihr habt beide nein gesagt. Rhys wollte nicht einmal mit mir sprechen.“
„Er war aufgeregt, und wenn ihn etwas aufregt, zieht er sich zurück. So ist er eben. Er hat mir erzählt, was in
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