Mit dem falschen Bruder im Bett
ihrer beider Suite öffnete, tat er das leise, für den Fall, dass Melina bereits schlief. Das Schlafzimmer war tatsächlich dunkel und ruhig mit Ausnahme des gleichmäßigen Geräusches des Ventilators. Er schloss die Tür und schaltete das Licht im Bad ein, damit er sich umziehen konnte. Als er Melina sah, erstarrte er.
„Melina?“
Musik mit langsamen, rhythmischen Schlägen begann zu spielen. Von ihrem Sessel in der Ecke stand Melina auf und ging auf ihn zu, wobei sie ihre Hüften auf übertriebene Weise schwenkte und sich mit ihren Schritten im Takt der Musik bewegte. Er verschluckte sich fast, als er die über Kreuz gebundenen Schnüre sah, die zwischen ihren hoch aufgerichteten Brüsten verliefen. Trug sie ein Korsett?
Das tat sie. Aber nicht irgendein Korsett. Es war aus weichem, schwarzem Leder gemacht, das sich hauteng um ihre Rundungen schmiegte. Sie trug ein dazu passendes Halsband und Bänder um die Handgelenke, keine Spikes Gott sei Dank, nur silberne Ösen, die zu denen auf ihrer Brust passten. Makeup, mehr Makeup als er sie jemals hatte tragen sehen, war auf ihrem Gesicht aufgetragen und ließ sie wie eine Fremde aussehen. Eine schöne, verführerische, lustvolle Fremde, aber eben doch eine Fremde.
Sie sah ihn herausfordernd an, krümmte ihren Finger und lockte ihn näher.
Er bewegte sich nicht. „Wo hast du das her?“, fragte er heiser.
„Da gibt’s jede Menge Geschäfte in der Gegend.“ Mit breit gespreizten Beinen stand sie da, ihre Fäuste auf die Hüften gestemmt, in Positur einer selbstbewussten Superfrau, die seine Aufmerksamkeit auf die zehn Zentimeter hohen Schuhe zog, die sie trug. „Na, was denkst du?“
Was er dachte? Nicht viel, da sein ganzes Blut sofort in seinen Schwanz gerast war. „Du siehst …“ Er hielt inne, da er wusste, dass wenn er ‚wie eine Fremde‘ sagte, es nicht das Richtige wäre. „Heiß. Du siehst heiß aus. Aber du wirst sogar noch heißer sein, wenn du nackt bist.“
Sie machte einen Schmollmund und schüttelte den Kopf. „Nett von dir, das zu sagen, aber ich bin nicht diejenige, die sich ausziehen wird. Sondern du!“
„Ach, werde ich das?“ Er konnte nicht anders als an die Nacht zu denken, als er in sein Hotelzimmer in Sacramento gegangen war und sie dort auf ihn wartend vorfand. Außer dass es unerwartet war, hatte es sich richtig angefühlt. Hier dagegen fehlte etwas, er konnte nur noch nicht genau mit dem Finger darauf deuten, was es war.
„Jaaa!“ Sie zog einen Stuhl hervor, drehte ihn langsam herum, bis sie sich rittlings darauf setzte; dabei spreizte sie die Beine weit, und durch die fehlende Unterwäsche ihres Gewandes wurde die unergründliche Tiefe an der Gabelung ihrer Beine mit dem schmalen Streifen Haar, der ihn verrückt machte, offen gelegt. Er sog zischend den Atem ein und fing an, die Knöpfe aufzureißen.
Was hier verdammt nochmal auch immer los war, sie würden sich darum kümmern. Später. Während er sein Hemd herunterriss, ging er näher heran.
„Halt!“, kommandierte sie ihn.
Er gehorchte, obwohl er seine Fäuste ballte und wie eine Lokomotive Luft ausstieß.
„Führ‘ mir einen Striptease vor! Zieh‘ dich für mich aus!“ Ihre Stimme klang schroff. Fordernd. Etwas verrucht. Obwohl seine Erektion größer wurde, leistete ein Teil von ihm Widerstand.
„Es war eine lange Nacht, Schatz. Ich glaube nicht, dass ich bereit bin …“
„Oh, auf jeden Fall wirst du bereit sein. Und du wirst auch aufbleiben. Und zwar so lange wie ich es will. Jetzt zieh‘ dich aus!“
Mit zitternden Händen knöpfte er seine Hosen auf und stieß sie weg, wie auch seine Socken und Schuhe. Als er fertig war, verschränkte er mit halb geschlossenen Augen die Arme vor der Brust. „Und was jetzt?“
Sie stand auf und zeigte auf den Stuhl, den sie frei gemacht hatte. „Setz‘ dich jetzt hier hin! Lege deine Hände hinter deinen Rücken!“
„Melina …“
„Tu es!“
Er stöhnte und setzte sich hin. Sofort setzte sie sich rittlings auf ihn, rieb ihr süßes Fleisch an seinen Schwanz, machte ihn durch ihre Säfte nass, gerade als sie sich auf die Zehenspitzen erhob und sich mit ihrer Brust unter seinem Kinn vorlehnte, um seine Handgelenke zusammenzubinden. Er beugte seinen Kopf vor, um sich an sie zu schmiegen und ihren Duft einzuatmen, bis ihm dämmerte, dass sie diesmal nicht Seidenschals benutzte, sondern Handschellen. „Was …“
Er zerrte an den Handschellen, aber sie schüttelte den Kopf. Höhnisch hielt sie ihm
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