Mit dem Kühlschrank durch Irland
Restaurant bescheiden, ohne Getue, ohne Affektiertheit und Effekthascherei verließ. Die Gäste in dem Restaurant merkten das und spendeten jemandem, für den sie seltsamerweise Respekt empfanden, spontan und ehrlich Beifall. Dieser Moment war etwas Besonderes, und ich genoss ihn.
Ich sah mich um und bemerkte, dass an Gerry Ryans Tisch immer noch alle standen und sich jetzt auch andere Leute erhoben. Einfach unglaublich. Wenn das Hollywood-Drehbuch fertig war, würde man dieses Ende vermutlich für zu kitschig halten. Aber Hollywood würde sich hierfür sowieso nicht interessieren: Das alles war ja wirklich passiert.
So kam es, dass sich ein triumphaler Auszug und nicht ein triumphaler Einzug als der passende Schlusspunkt für dieses seltsam ergreifende Abenteuer erweisen sollte. Ich war froh, dass mein letzter Eindruck von Irland genau der gleiche war, den ich während der vergangenen vier Wochen gehabt hatte: Man war hier herzlich, zuvorkommend und trank gerne.
Als ich schließlich das Taxi erreichte, standen mir Tränen in den Augen.
»Geht es Ihnen gut?«, fragte der Taxifahrer, als er für mich die Tür öffnete.
»Ja, ich bin nur glücklich.«
»Oh, gut. Wo soll’s denn hingehen?«
»Zum Flughafen.«
Ich verließ Irland. Die Affäre war zu Ende, aber die Freundschaft hatte gerade erst begonnen.
Anmerkungen des Autors
Alle Ereignisse in diesem Buch haben tatsächlich stattgefunden, und die darin beschriebenen Personen existieren wirklich. Bis auf ein- oder zweimal, wo ich die Leute aus Respekt vor ihrer Privatsphäre neu benannt habe, habe ich die echten Namen beibehalten. Ich möchte allen herzlich danken, die mir bei der Veröffentlichung dieses Buches geholfen haben, und natürlich auch den Leuten, über die ich geschrieben habe. Ich hoffe, ich bin euch gerecht geworden.
1 W.E.L.B.T.-Syndrom: Wird-etwas-leicht-Blödsinniges-tun-Syndrom.
(Quelle: Freud, Träume und das Unbewußte, 1896)
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