Mit dem schlimmen Zwilling im Bett
Geschmack.“ Ihr Blick löste sich, und sie zwinkerte Grace zu.
„Das stimmt.“ Max drückte Grace‘ Schulter, ehe er seinen Arm sinken ließ.
Miteinander gingen sie den gepflasterten Weg zum Haus, das im Stil eines Cottage gebaut war, hinauf. Die hellblauen Fensterläden und die überdachte Veranda, die sich um das Haus herum zog, fügten sich einmalig gut in die Landschaft ein – so harmonisch, und alles war so anders als die grellen Lichter und die hektische Atmosphäre von Las Vegas. Max sah vollkommen zufrieden aus. Einen Moment lang erschütterte es Grace. Ließ sie sich wieder fragen – wer war Max Dalton wirklich?
„Wie geht es Melina?“, fragte Rachel, und ihr Gesichtsausdruck wandelte sich von Fröhlichkeit zu Besorgnis.
Grace runzelte die Stirn. „Fühlt sich Melina nicht wohl?“ Gab es da etwas, das die anderen ihr nicht sagten? Klar, Melina schien ziemlich erschöpft zu sein nach der langen Einkaufstour, aber …
„Sie fühlt sich etwas zerschlagen“, räumte Max ein. „Deshalb wollte Rhys den Tag heute mit ihr verbringen. Er sagte, dass einige wichtige Treffen vor der Tür ständen und dass er ihr deshalb etwas extra Zuwendung (TLC = Tender Loving Care) geben wolle.“
Rachel blieb gleich vor der Eingangstür stehen und wandte sich an Jack. „Es ist nicht zu spät, um unsere Reise noch abzusagen. Wenn sich Melina nicht gut fühlt, …“
Max legte seine Hände seiner Mutter auf die Schultern und drehte sie sanft zu sich, damit sie ihn anschauen konnte. „Mam, Melina geht’s gut. Ihr freut euch schon seit einem Jahr auf diese Reise …“
„Das war, bevor Melina schwanger …“
„… und es gibt keinen Grund, warum ihr nicht fahren könnt. Die Babys kommen frühestens in zwei Monaten auf die Welt. Ihr werdet in zwei Wochen wieder zurück sein. Genießt die Zeit jetzt, denn wie ich Grace vorher schon sagte, ihr werdet nicht mehr reisen wollen, wenn die Babys erst einmal da sind.“
Rachel biss sich auf die Lippe. Als sie ihren Ehemann wieder ansah, kam Jack auf sie zu und nahm sie in die Arme. „Wir sind nur ein paar Flugstunden entfernt, wenn sie uns brauchen, Rachel“, sagte er.
Sie nickte. Seufzte. „Okay. Es fällt mir schwer, mich nicht zu sorgen. Um meine Jungs. Und um Melina.“ Sie tätschelte Max‘ Wange. „Ich werde mich auch um deine Frau sorgen, wenn die Zeit gekommen ist.“
„Ich weiß.“ Er küsste ihre Wange. „Also wo sind jetzt diese Decken, an denen du so lange gearbeitet hast?“
Seine Mutter hakte sich an seinem Arm unter. „Lasst uns reingehen!“
Sie gingen ins Haus, das in Größe und Einrichtung einfach und bescheiden war – etwas rustikal, und an den Wänden hingen viele Fotos von Max und Rhys, als sie Kinder waren und bis sie erwachsen wurden. Für Grace war klar, welcher Zwilling auf den Bildern Max war – immer derjenige, der für die Kamera besondere Gesichter machte. Rachel bat sie in die Küche und schenkte eine Tasse Kaffee ein, die sie Jack hinhielt. Grace musterte einen Moment lang die zahlreichen Zeitungsausschnitte, die mit Magneten am Kühlschrank hafteten. Jeder berichtete etwas von Max oder Rhys oder beiden. Viele zeigten Max mit jungen Frauen, die ihn bewundernd anhimmelten oder an seinem Arm dahinschmolzen.
„Rachel“, kreischte eine junge Mädchenstimme, kurz bevor ein wirbelndes Energiebündel durch die Hintertür hereinplatzte.
„Grace, Max“, sagte Rachel und lächelte, während sie das ungefähr vier Jahre alte Mädchen in ihren Armen auffing. „Das ist Chloe. Sie ist die Tochter von Donna, unserer Haushälterin, die für die nächsten zwei Wochen auch auf Houdini aufpasst.“
Eine junge Frau mit dem gleichen strohblonden Haar und Sommersprossen wie ihre Tochter kam hinter Chloe in die Küche; sie hatte einen kleinen Jungen auf der Hüfte sitzen und ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht. Das Baby hatte nicht viele Haare, aber die er hatte, waren dunkel. „Entschuldigung, sie ist etwas außer Kontrolle. Chloe, was sollst du tun, wenn du zu Rachels und Jacks Haus kommst?“
„Anklopfen und auf die Erlaubnis warten, hereinzukommen“, antwortete das Mädchen, das Rachels Wangen tätschelte und Rachel voll Bewunderung anstarrte. „Das hab‘ ich auch getan. Gestern.“
Max lachte laut auf und erregte damit Chloes Aufmerksamkeit. Das Mädchen, das immer noch in Rachels Armen war, konzentrierte den Blick nun auf ihn, drückte sich aber näher an Rachel heran, und das große Grinsen verschwand.
„Chloe“,
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