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Mit den Augen der Fremden

Mit den Augen der Fremden

Titel: Mit den Augen der Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Männer bei der Gründung des Königsreichs ihres Vaters auf dem Planeten der Verhüllten Menschen gespielt hatten.
    Und er selbst, der Kator, würde sein Leben hier zu Ende leben und eines Tages hier sterben. Aber vielleicht würde die zweite oder dritte Generation seiner Abkömmlinge zurückkehren, wie es unter seinem ersten Sohn oder Enkel ihr Recht war, um auf der Heimatwelt einen Palast der Katori zu gründen. Und eines Tages würden von jenem Palast der Katori andere ausziehen, um neue Reiche zu gründen.
    Er würde das nicht mehr wissen. Seine auf der Welt der Verhüllten Leute begrabenen Gebeine würden bis dahin schon zu Staub geworden sein und es nicht mehr wissen. Aber seine Gene in den Leibern der Abkömmlinge würden es wissen und sich wahrhaft und in Ehren Ruml nennen. Die Ruml, ehrenwert als Rasse, stets wachsend und stets in Weiterentwicklung begriffen, jener fernen, unvorstellbaren Zukunft entgegen, in der die Ruml nur noch Ehre und nichts anders mehr kennen würden.
    Und dann begann endlich die gelbe Sonne rot und immer dunkler zu werden und den Horizont zu berühren. Schatten fluteten über die Zäune und das wachsende Korn. Er setzte sich an das Intercom seines kleinen Schiffs und rief über Hyperradio das Expeditionsschiff auf dem Mond.
    Der Lautsprecher knisterte.
    „Schlüsselträger?“
    Er sagte nichts.
    „Schlüsselträger? Hier spricht der Kapitän. Euer Kanal sendet. Könnt ihr uns hören?“
    Er blieb stumm, und sein Gesicht wurde starr vor Erregung.
    „Schlüsselträger!“
    Endlich beugte er sich vor und flüsterte ins Mikrofon:
    „Keinen Sinn …“ Sein Flüstern wurde lauter, wurde zu einer heiseren und gequälten Stimme. „Eingeborene … haben mich umzingelt. Kapitän …“
    Er hielt inne. Auf der anderen Seite herrschte wartendes Schweigen. Dann erneut die Stimme des Kapitäns:
    „Schlüsselträger! Haltet aus! Wir schicken ein Schiff und holen …“
    „Keine Zeit …“ wisperte er. „Kein Ausweg. Zerstöre mich und das Schiff. Möget Ihr Wasser haben, Schatten haben …“
    Er griff zum Steuerknüppel und jagte das kleine Schiff in den dunkler werdenden Himmel. Und beim Start feuerte er einen zylindrischen Gegenstand auf die Stelle, wo das Schiff soeben noch gestanden hatte.
    Wenige Sekunden später erleuchtete die winzige, kurze, aber unglaublich wirksame Explosion eines Hypermotors den Frieden des ländlichen Nachmittags.
    Und Jason schoß am Steuer seines kleinen Schiffs in die Nacht hinaus. Er jagte zum Mond zurück, beeilte sich aber nicht. Er schaltete auf konventionellen Antrieb, bis er die Grenze der Atmosphäre erreicht hatte. Erst dann schaltete er auf den unversehrten Hypermotor, um an Bord seines Schiffes in drei zeitlosen Sprüngen die der Erde abgewandte Seite des Mondes zu erreichen.
    Bis er das vergrabene Expeditionsschiff erreicht hatte, waren vier Stunden Lokalzeit verstrichen. Als er sich der Stelle über dem verborgenen Schiff und dem Labyrinth der in das Mondgestein eingegrabenen Räume näherte, bekam er keine Antwort. Er öffnete den Tunnel, durch den er selbst das größere Schiff mit seinem kleinen Scout verlassen hatte, und stellte fest, daß das Expeditionsschiff seine Atemluft abgelassen hatte. Folglich mußte er erst wieder eine Atmosphäre aufbauen, ehe er weitergehen konnte.
    In den Korridoren und in den Außenräumen des Schiffes war niemand zu finden.
    Und als er den Turnsaal erreichte, lagen sie alle dort, wie er es erwartet hatte, in Reih und Glied, die Offiziere und der Kapitän etwas abseits von ihnen. Ohne Hoffnung, zur Heimatwelt zurückzukehren, mit einem verschlossenen Schiff und einem Schlüsselträger, der von einem fernen Feind getötet worden war, hatten sie ihr Leben auf ehrenwerte Weise beendet und sich hingelegt, um das Schiff für jene, die nach ihnen kommen würden, zu bewahren.
    Er blickte auf sie. Tiefe Zuneigung überflutete ihn. Dann ging er an das Logbuch des Schiffes. Er schaltete den Recorder bis zu dem Zeitpunkt zurück, an dem er von dem Planeten aus angerufen hatte, und spielte das Log ab. Der Kapitän hatte das Gespräch mit ihm voll aufgezeichnet und dann eine Erklärung abgegeben. Er hatte mit den Worten geschlossen, die Jasons nicht zu Ende gesprochenen Segen beendeten, kurz bevor das kleine Schiff scheinbar auf dem Planeten unter ihnen vernichtet worden war.
    Jason diktierte einen kurzen Bericht über seine Flucht und Rückkehr aus der Falle, die die Verhüllten Leute ihm gestellt hatten.
    Das

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