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Mit den scharfen Waffen einer Frau

Mit den scharfen Waffen einer Frau

Titel: Mit den scharfen Waffen einer Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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malte sich aus, wie sie ihn anlächelte, während er sich zu ihr hinunterbeugte, um sie zu küssen. Und wie sie in dem Moment, in dem er in sie eindrang, aufstöhnte.
    Sofort versuchte er, dieses Szenario aus seinen Gedanken zu verbannen, und rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her.
    Schluss damit, er musste sie loswerden – so schnell wie möglich.

3. KAPITEL
    „Das ist atemberaubend“, entfuhr es Daisy beeindruckt. Nachdem sie aufgewacht war – durch ihre Arbeit als Köchin war sie ans frühe Aufstehen gewöhnt –, hatte sie sich Nikki geschnappt, um gemeinsam mit ihr die morgendliche Stille der Berge zu genießen. Während der kleine Hund sofort losgeflitzt war, um das Grundstück zu erkunden, hatte Daisy innegehalten und ließ die Umgebung auf sich wirken.
    Sie stand auf dem Rasen und drehte sich zu Jericho Kings Haus um. Im glitzernden Morgenlicht wirkte es mit all seinen Giebeln und dem Glas wie ein Märchenschloss.
    Tags zuvor war sie so mit anderen Dingen beschäftigt gewesen, dass sie das Haus nur flüchtig wahrgenommen hatte. Aber während sie jetzt ihren Blick über die Fassade schweifen ließ, entfuhr ihr erneut ein kleiner Aufschrei des Entzückens. Am zweiten Stock waren große Balkone mit filigranen Holzgeländern angebracht worden. Dahinter sah sie Panoramafenster, die den Blick auf den bewaldeten Berg und einen See freigaben.
    Das Haus selbst war von hohen Pinienbäumen umgeben, deren Äste durch den Windhauch, der durch die Bäume strich, zu seufzen schienen.
    „Nettes Plätzchen, was?“
    Als sie Jerichos Stimme hinter sich hörte, erschrak Daisy. „Ich habe Sie gar nicht gehört.“
    „Ich bewege mich für gewöhnlich auch sehr leise. Das muss man in den Wäldern.“ Er schaute auf das Haus, dessen honigfarbenes Holz sich im Licht des Sonnenaufgangs zartrosa färbte.
    Sie nickte. Wahrscheinlich hatten die Jahre beim Militär seine Fähigkeit geschult, sich lautlos zu verhalten. „Hier ist es wirklich so still, dass man Angst hat, ein Geräusch zu machen. Es fühlt sich fast so an, als wäre man in einer Kirche. In der Stadt“, fügte sie seufzend hinzu, „ist man ständig von Lärm umgeben. Autos, Bahnen, Sirenen. Und hier … Stille.“
    „Das ist einer der Gründe, warum es mir hier besonders gut gefällt.“
    „Ich verstehe durchaus, warum“, erwiderte sie. „Ich habe dieses hektische Treiben manchmal so satt. Hier sein zu können ist wie ein Urlaub!“
    „Abgesehen von der Arbeit“, sagte er trocken.
    „Stimmt.“ Sie nickte und sprach einfach weiter. „Ich bin früh aufgestanden, weil ich mich etwas umsehen wollte. Gestern bin ich nicht dazu gekommen und …“ Sie brach mitten im Satz ab und sah ihn an. „Ich bin heute noch keiner Menschenseele begegnet. Ich frage mich, ob ich die Einzige bin, die so früh auf den Beinen ist.“
    Er lachte und schob die Hände in die Taschen seiner schweren braunen Lederjacke. „Glauben Sie mir, andere sind auch schon auf den Beinen.“ Er drehte sich um und deutete quer über das Gelände auf ein Häuschen, das wie eine kleine Version des Haupthauses aussah. „Sam und die anderen Jungs leben dort. Morgens werden Sie sie kaum zu Gesicht bekommen. Erst gegen Mittag und Abend rotten sie sich alle wie Verhungernde um den großen Esstisch zusammen.“
    „Gut.“ Selbstbewusst lächelte sie ihn an. „Ich koche am liebsten für Menschen, die gern essen.“
    „Worauf Sie sich verlassen können“, versicherte er ihr. „Im Moment erledigen sie alle ihren Aufgaben.“
    „Natürlich.“ Das kleine Häuschen zwischen den Bäumen hatte sie gestern gar nicht bemerkt. Wenigstens wusste sie jetzt, warum das Haus so leer gewesen war, als sie und Nikki es heute Morgen verlassen hatten.
    Als hätte der Hund Witterung aufgenommen, schoss er auch schon über den Rasen mit – für seine Verhältnisse – wildem Gebell auf Jericho zu. Knurrend blieb Nikki vor Daisy stehen. Als wollte sie ihr Frauchen vor dem bösen Mann beschützen.
    Kopfschüttelnd sagte Jericho: „Du taugst doch bestenfalls zum Kojotenköder.“
    Daisy stieß einen empörten Laut aus, beugte sich vor und schnappte sich ihren Hund. Während sie ihn an ihre Brust drückte, streichelte sie seinen Rücken und sah sich nervös um. „Sagen Sie doch so was nicht.“
    „Hunde wie dieser haben hier nichts verloren“, entgegnete er, und der Blick aus seinen blauen Augen wirkte unnahbar und kalt. „Himmel, er ist so winzig, dass ihn ein Adler aufpicken könnte.“
    „Wie

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