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Mit den scharfen Waffen einer Frau

Mit den scharfen Waffen einer Frau

Titel: Mit den scharfen Waffen einer Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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musste daran denken, wie viel Energie sie aufgebracht hat, um die Prüfungen zu bestehen.
    „Und vielleicht“, sagte Daisy zu Harry, „würde Ihre Frau sich nicht beklagen, wenn Sie wüsste, dass ihr jemand zur Seite steht.“
    Nach dieser Bemerkung zuckte Harry bloß beleidigt die Schultern. Daisy hatte Charme und war schlagfertig, das musste Jericho ihr lassen. Eine Frau zu verteidigen, die sie gar nicht kannte, war ein feiner Zug.
    „Wenn Sie hier fertig sind, räumen wir auf und packen aus“, kündigte Jericho an. „Wir werden morgen sehr früh aufbrechen.“
    „Sklaventreiber“, murmelte Max scherzhaft.
    „Sie haben ja keine Ahnung!“ Daisy lachte. Dann nahm sie einen Stapel Geschirr und ging damit zum Fluss.
    Jericho folgte ihr. Als er neben ihr stehen blieb, sagte sie: „Läuft doch ganz gut, oder?“
    „Ja, ich denke schon. Und wie geht es dir?“
    „Großartig!“ Als er sie fragend ansah, zuckte sie die Schultern. „Okay, ich gebe zu, ich bin nicht ganz so verrückt nach dem Trip wie du, aber es geht.“
    „Du musst das nicht tun, das weißt du. Du kannst auch einfach im Haus bleiben und arbeiten. Du bist nicht gezwungen, uns zu begleiten.“
    Sie wusch einen Teller ab, bis er blitzblank war, legte ihn auf ein Handtuch und griff nach dem nächsten. „Ich beweise dir gern, dass ich es kann.“
    „Du musst mir gar nichts beweisen, Daisy.“
    „Kann sein“, entgegnete sie, „aber mir vielleicht.“
    „Du behandelst diese Leute viel zu gut. Bestimmt wollen sie dich nachher alle vom Fleck weg engagieren.“
    Sie lachte. „Max hat mir tatsächlich schon angeboten, mich zu unterstützen, wenn ich ein Restaurant eröffne.“
    Jericho runzelte die Stirn und warf einen missbilligenden Blick zu den Männern am Lagerfeuer.
    „Keine Sorge, Jericho. Ich bin genau da, wo ich sein wollte.“
    Das saubere Geschirr in Händen, ging sie zurück zum Lager, vorbei an Jericho, der ihr wortlos nachblickte.
    Nach nur zwei Wochen war aus Jericho ein Besessener geworden. Er tat alles, um Daisy nicht zu begegnen. Doch irgendwie schien sie immer da zu sein, wo er gerade war.
    Und ständig hatte er den Klang ihres Lachens im Ohr, selbst wenn sie ganz woanders war. Die Mahlzeiten, die sie zubereitete, waren unwiderstehlich, und die steifen Bürokraten waren alle von ihr verzaubert.
    Auch nachts gab es kein Entkommen für ihn. Denn in jedem seiner Träume spielte sie die Hauptrolle. Die Gewissheit, dass ihr Zimmer nur drei Türen von seinem Schlafzimmer entfernt war, tat ihr Übriges.
    Ihr Hund setzte dem Ganzen die Krone auf. Seit Jericho die Minikreatur im Wald wiedergefunden hatte, schien der Pudel ihn offiziell adoptiert zu haben. Er konnte kaum einen Schritt tun, ohne dass das kleine dankbare Tier zwischen seinen Füßen umherlief. Er musste höllisch aufpassen, um Nikki nicht zu treten.
    „Gibt’s einen Grund für deine miese Laune?“
    Grimmig sah Jericho seinen alten Freund an, der ihn aus den Gedanken gerissen hatte. „Das ist alles nur deine Schuld.“
    „Was habe ich denn getan?“, verteidigte Sam sich empört.
    „Du bist derjenige, der Daisy hergebracht hat. Und der ihr diesen verfluchten Job angeboten hat.“ Natürlich hatte Jericho sie eingestellt, doch das war nicht der Punkt. „Sie gehört einfach nicht hierher, und das wird sie auch nie.“
    Sams Miene erhellte sich, und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Sie hat dir ganz schön den Kopf verdreht, oder?“
    „Nein, verdammt, natürlich nicht“, log er. „Sie lenkt mich einfach nur ab, das ist alles.“
    „Das tut sie allerdings“, stimmte Sam ihm zu, während er eine Box öffnete und das Pferd darin fütterte. Als er fertig war, schloss er die Tür und ging zur nächsten Box. „Eine schöne Frau ist immer eine Ablenkung. Und was für eine, wenn sie auch noch kochen kann.“ Er pfiff anerkennend. „Also, diese Frau ist wirklich ein Schatz. Natürlich vorausgesetzt, man ist nicht so dumm und verpasst seine Chance.“
    Jericho starrte auf den Rücken seines Freundes. „Also bin ich der Dumme?“
    „Habe ich nicht gesagt. Aber lass uns nicht streiten, du bist hier schließlich der Boss.“
    „Herzlichen Dank“, murmelte Jericho und warf durchs Fenster einen Blick zum Haupthaus. Die Vordertüren waren geöffnet, und helles Winterlicht fiel auf den glatten Steinfußboden. Wahrscheinlich wirbelte Daisy gerade durch die Küche und bereitete den Lunch vor. Vermutlich summte sie dabei mit heller Stimme vor sich hin. Bei der

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