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Mit der Liebe spielt man nicht

Titel: Mit der Liebe spielt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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Geheimsprache kann äußerst kompliziert sein, je nachdem, wie gut die beiden aufeinander eingespielt sind. Manchmal werden auch andere Zeichen benutzt, zum Beispiel elektronische Codes.“ „Und wie ist es mit den Gedanken? Oft rät der Magier doch auch die Geburtsdaten oder Ähnliches.“
    „Die lässt der Assistent sich vorher nennen, um danach laut rufen zu können: ,Es stimmt, es stimmt!“. Vorher hat er aber die Frage an den Magier so gestellt, dass der genau weiß, um welche Daten es sich handelt.“
    „Und wie funktioniert der Trick mit der zersägten Jungfrau?“, fragte Ariana neugierig. Lucians redselige Stimmung musste man ausnutzen.
    „Da gibt es verschiedene Methoden. Bei einer der ältesten befindet sich unter der Kiste, in der die Frau liegt, ein Tisch. Dieser Tisch hat abgeschrägte Kanten, sodass niemand vermutet, dass eine zweite Person darin Platz hat. Doch in Wirklichkeit ist der Hohlraum in der Tischplatte groß genug für eine zweite Frau. Zwischen diesem Hohlraum und der Kiste ist eine versteckte Falltür angebracht.“
    „Durch die die zweite Frau ihre Füße stecken kann?“ „Genau. Man sieht die Füße der zweiten Frau, und am anderen Ende der Kiste guckt der Kopf der Ersten heraus. Niemand merkt, dass sie sich in ihrer Hälfte der Kiste zusammengerollt hat.“
    „Unglaublich“, meinte Ariana beeindruckt. „Und wie funktionieren Houdinis Entfesselungstricks?“, fragte sie aufgeregt. „Erst einmal war er ein Experte was alle Arten von Schlössern betraf. Außerdem konnte keiner so gut wie er die Vorrichtungen verstecken, mit denen er nachher diese Schlösser geöffnet hat. Er ließ sich in Kisten einschließen und mit Seilen oder Ketten festbinden, und je schwieriger die Sache aussah, desto leichter war es für ihn, sich zu befreien. Das kam daher, dass er an unsichtbaren Stellen Mechanismen eingebaut hatte, mit denen er sich schließlich aus den Fesseln löste.“
    „Wie kommt es, dass er so berühmt geworden ist? Es hat doch bestimmt auch andere gute Magier gegeben.“
    „Das ist schwer zu sagen. Er war ein ungeheuer guter Schauspieler und besaß einen Sinn für dramatische, lebensgefährliche Tricks. Es gibt Hunderte von Büchern darüber, warum gerade sein Name unvergessen geblieben ist. Aber niemand kann es wirklich in Worte fassen. Er war eben einfach ein Magier“, schloss Lucian schlicht.
    „Er hat doch auch eine Menge sogenannter Spiritisten und Trickbetrüger entlarvt, nicht wahr?“
    „Ja, aber es hat nicht viel genützt. Die Menschen lassen sich einfach nicht von ihrem Irrglauben abbringen, Ariana. Das ist nun einmal ein Teil der menschlichen Natur. Vielleicht gelingt es uns, deine Tante davon zu überzeugen, dass Galen ein Schwindler ist. Aber selbst wenn ich es schaffe, aus Galen vor dem versammelten Publikum einen Narren zu machen, werden immer noch einige Leute an ihn glauben. Bis zu dem Moment, wo Galen mit ihrem Geld aus der Stadt verschwindet.“
    Damit bog er in den Parkplatz einer Raststätte ein, wo sie kurz zu Abend aßen. Ariana war während des Essens recht wortkarg. Immer wieder kehrten ihre Gedanken zu dem gefährlichen Unternehmen zurück, dem sie sich unweigerlich näherten.
    Eine halbe Stunde bevor sie ihren Bestimmungsort erreichten, brach die Nacht herein. Die Berge versanken in der Dunkelheit, und Ariana wurde immer unruhiger. Lucian erklärte ihr kurz seinen Plan. Er schien voller Vorfreude zu sein, wie ein Schauspieler, der seinen Auftritt kaum erwarten kann. Ariana hielt es schließlich nicht mehr aus.
    „Vielleicht sollten wir die Sache lieber lassen, Lucian“, sagte sie nervös.
    „Möchtest du, dass ich dich vorher zum Hotel fahre?“, fragte er sie besorgt.
    „Nein!“
    „Gut, dann hör auf, dir Gedanken zu machen. Dazu ist es zu spät.“
    „Wirst du Tante Pauline sagen, dass du Galens Vorführung sabotieren willst?“, fragte sie seufzend.
    „Es wird nicht zu übersehen sein, dass ihn jemand sabotiert hat“, erwiderte Lucian und lächelte boshaft. „Wir halten zuerst bei Galens Grundstück, wo ich ein bisschen an seinen Requisiten herummanipuliere, und dann fahren wir zum Hotel. Die anderen werden gerade mit dem Abendessen fertig sein und zur Séance aufbrechen. Wir gehen einfach mit. Die werden Augen machen.“ Lucian machte ein äußerst zufriedenes Gesicht.
    „Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet!“
    „Ja, ich glaube, ich werde Tante Pauline vorwarnen. Aber sonst niemanden. Es kann ja sein, dass Galen

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