Mit diesem Ring
Ausnahmen", fiel Zach ihr ins Wort. "Wenn ich Ihnen helfen soll, müssen Sie sich nach mir richten."
"Und wenn ich nicht darauf eingehe?" fragte Camille sanft.
"Ich bin hier der Profi und erteile die Anweisungen. Wenn Ihnen das nicht recht ist, suchen Sie sich einen anderen, der Ihnen den Verfolger vom Hals hält."
Camille warf Jillian einen Blick zu und ließ sich auf den Hocker sinken. "Wer sagt, dass ich verfolgt werde?"
"Camille, du musst das ernst nehmen", bat Jillian. "Du kennst Janzen. Er gibt nicht auf, nur weil du das willst."
"Und wessen Schuld ist das?" fragte die Blondine in Rosa gereizt.
Camille warf ihr einen tadelnden Blick zu. "Was empfehlen Sie?" fragte sie zögernd.
Zach nahm an, dass die Frage an ihn gerichtet war. "Erstens empfehle ich, dass Sie alle diese Chaoten wegschicken und mir fünf Minuten aufmerksam zuhören. Und zwar sofort."
Einen Moment hoffte er, sie würde sich weigern, doch mit einem Wink scheuchte sie die Leute hinaus. Nur Jillian und die Blondine in Rosa blieben. Zach richtete den Blick gezielt auf die Blondine.
Sie reckte sich hoheitsvoll und deutete auf Jillian. "Wenn sie bleiben darf, dann ich auch."
"Alle beide bleiben", entschied Camille gelangweilt. "Jillian ist, wie Sie wissen, meine Schwester, und das ist meine Mutter, Gerry."
"Geraldine", verbesserte sie die Blondine in Rosa. "Geraldine Hunsell Baker."
"Genau genommen Geraldine Porter Waltham Hunsell Baker", sagte Camille amüsiert.
Zach ging nicht darauf ein, sondern holte das Notizbuch aus der Jackentasche. "Also, dann möchte ich endlich die ganze Geschichte hören."
Camille trug mit kleinen Schwämmchen Make-up auf,
während sie erklärte, wie sie Janzen Eibersen kennen gelernt und sich mit ihm verlobt hatte. Sie hatte ihm sogar erlaubt, zu ihr zu ziehen. Er war ein erfolgreicher Manager in der Werbung gewesen, jetzt jedoch arbeitslos.
Laut ihren Angaben hatte Eibersen es zuerst genossen, sich mit ihr in der Öffentlichkeit zu zeigen. Das gehörte zu ihrer Karriere. Mit der Zeit stellte sich jedoch heraus, dass Janzen ein Alkoholproblem hatte. Er brachte Camille in peinliche Situationen. Stritten sie deshalb, trank er noch mehr. Da er seine Arbeit vernachlässigte, wurde er entlassen. Als Camille mit ihm brach und ihn hinauswarf, gab er ihr die Schuld an allen seinen Problemen und schwor, sie würde damit nicht durchkommen.
Zuerst rief er ständig an und schickte ihr Briefe, die zurückgeschickt oder ungeöffnet weggeworfen wurden. Er hatte sogar ihren Chef angerufen und sich bei ihm beschwert, Camille würde sein Leben zerstören. Zuletzt hatte er ein Fenster zerbrochen, sicheres Anzeichen seiner wachsenden
Verzweiflung. Camille behauptete allerdings, es müsste ein Versehen gewesen sein. Janzen würde niemals riskieren, sich zu verletzen.
Sie hatte keine Ahnung, wo Eibersen sich aufhielt, und sie hatte nur einige wenige seiner Freunde kennen gelernt. Ihrer Meinung nach würde er die Lust an dem Spiel verlieren, wenn er merkte, dass er nichts ausrichtete, und aufgeben. Jillian zuliebe war sie jedoch bereit, die Bedrohung ernst zu nehmen.
Jillian stand die ganze Zeit stumm daneben und machte den Eindruck, als wollte sie unbedingt etwas sagen.
Zach wusste nicht, was er von alledem halten sollte. War Janzen gefährlich oder nur lästig? Hatte Jillian zu heftig reagiert, oder spielte Camille den Ernst der Lage herunter? Für ihn war nur eines klar. Es war nicht klug, ein Risiko einzugehen. Behielt Camille letztlich Recht, hatte sie grundlos Geld ausgegeben was sie sich aber durchaus leisten konnte. Behielt sie nicht Recht, hatte sie das Geld zu ihrer eigenen Sicherheit bestens angelegt.
"Ich möchte das Fenster sehen, bevor ich gehe", sagte Zach.
"Vorher habe ich aber noch einige Fragen."
Camille erteilte ihm mit einem Wink die Erlaubnis und trug Lippenstift mit einem Pinsel auf.
Er unterdrückte seinen Ärger. "Hat Eibersen Sie jemals geschlagen?"
Sie betrachtete sich im Spiegel und rieb die Lippen
aneinander. "Nicht absichtlich."
"Janzen war betrunken", warf Jillian ein. "Er schlug nach Plato, verfehlte ihn und traf Camille am Kinn."
"Sie konnte eine Woche lang kaum sprechen", bemerkte Geraldine, als wäre das Jillians Schuld.
"Aber ich habe keine einzige Nachrichtensendung versäumt", erklärte Camille und trug Wimperntusche auf.
"Wer ist Plato?" fragte Zach.
"Camilles Friseur", erwiderte Jillian.
"Der mit dem grauen Pferdeschwanz? Was hatte Eibersen gegen ihn?"
Camille verschloss das
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