Mit dir, fuer immer
feminin gebaut war. Doch seit er gesehen hatte, dass sie keinen Ring trug, wollte er sie für sich haben.
Die Stute war sein erstes Geschenk. Paloma brauchte hier oben ein Pferd, weil es zu anstrengend war, immer zu Fuß durch die Berge zu wandern. Und er schätzte die Tradition seiner Apachen-Vorfahren - das Brautgeschenk.
Er war Paloma zur Hütte gefolgt und hatte gesehen, wie sie sich mit dem Rucksack vorangekämpft hatte. Kurz vor der Hütte hatte sie zu hinken begonne n, aber sie hatte es geschafft. Und er hatte gelächelt, als sie einen Siegesschrei ausstieß. Danach war er rasch in den Wald verschwunden, weil sie sich über seine Fürsorge gar nicht gefreut hätte.
„Sie zu meiner Braut zu machen wird bestimmt nicht einfach", murmelte er, als er die Lichtung erreichte.
Boones Blockhütte stand hier schon seit ewigen Zeiten, aber Rio konnte sich nicht erinnern, hier jemals zarte Dessous auf der Wäscheleine gesehen zu haben.
Als er schließlich den Blick von den winzigen Slips und BHs gelöst hatte, die auf der Veranda aufgehängt waren, stieg er ab und band die Pferde fest. Danach holte er die Vorräte vom Sattel der Stute, warf sie auf die Veranda und rechnete damit, dass Paloma nun zornig herausstürmte. Alles blieb jedoch still.
Langsam ging er die Stufen hinauf und wappnete sich. Jeden Moment würde Paloma die Tür aufreißen, und er wollte vor ihr nicht zu Boden gehen. Vor der Frau, die er umwerben wollte.
Alles an ihr war teuer und hatte Klasse. Was hatte er einer Frau schon zu bieten, die um die Welt reiste? Er betätigte sich gern als Zimmermann und mochte den Geruch von Holz. Er schätzte harte Arbeit und seine Pflichten als Ranger und Hilfssheriff. Er konnte nur einige gute Geldanlagen vorweisen, den umgebauten Stall, der zum ursprünglichen Blaylock-Haus gehörte, sein Vieh. Außerdem konnte er Paloma seine Liebe bieten. Und er wollte sie lieben, wie sie noch nie zuvor geliebt worden war - und er wollte sie beschützen.
Rio biss die Zähne zusammen. Es dauerte vielleicht einige Ze it, um eine Beziehung zu einer so eigenwilligen und unabhängigen Frau aufzubauen, doch er würde es schaffen. In erster Linie musste er dafür sorgen, dass Paloma aus ihrer Hälfte des ehemaligen Handelspostens von Jasmine keine Country-Boutique machte.
Als niemand auf sein Klopfen antwortete, öffnete Rio die Tür und trat ein. Auf den Regalen standen säuberlich aufgereiht Konservendosen. Auf Boones großem Bett lagen Frauenzeitschriften, die alle ein Thema gemeinsam hatten - Sammlerstücke aus länd lichen Gege nden und ländliches Kunsthandwerk. Offenbar wollte Paloma ihre Pläne tatsächlich verwirklichen.
Wer hatte die Vorräte hergeschafft? Ihr Freund? Sofort wurde er eifersüchtig. Ein Gefühl, das er bisher nicht gekannt hatte.
Im Herd brannte kein Feuer. Wo war Paloma?
Vielleicht war sie in Gefahr. Ein Puma und ein Bär hatten an den Bäumen am Weg gekratzt und damit ihr Territorium markiert. Auf dem Berg gab es auch Wölfe, Kojoten und Luchse. Und dann war da noch die alte Mine, in der er den Jungen gefunden hatte ...
Rio unterdrückte seine aufkommende Angst und lief hinaus.
Rasch löste er sein Gewehr vom Sattel, hängte sich ein Seil über die Schulter und folgte Palomas Spuren zur Steilwand. Wenn sie zur alten Mine gegangen war, die nach dem Waldbrand damals immer mehr einstürzte und deren Holzstützen längst verrottet waren, und bewusstlos auf dem Grund des Schachts lag ...
Er hatte den Jungen nicht retten können. Vielleicht war es auch für Paloma zu spät...
Das Herz blieb ihm fast stehen, als Rio bei der Goldmine ein neues tiefes Erdloch entdeckte.
„Paloma!" rief er und wartete auf eine Antwort. „Paloma!"
Die Stille verstärkte seine Angst. Er ging zu einem Baum, an dem er das Seil festbinden wollte, um sich in die Tiefe hinunter zu lassen.
Plötzlich hörte er Holz krachen und splittern. Die Erde gab unter seinen Füßen nach, und er stürzte in die kalte, feuchte Dunkelheit.
Paloma kam gerade von einem Spaziergang zurück und ärgerte sich darüber, dass sie an Rio Blaylock dachte. Beim Anblick der beiden Pferde vor der Hütte blieb sie verwirrt stehen. Da hörte sie plötzlich ein Grollen, wie bei einer Erderschütterung, und dann ein Rufen. Es war Rio und kam von der Goldmine. Sie lief zwischen den Bäumen hindurch und stieß auf ein neues, tiefes Erdloch.
„Rio?"
„Kommen Sie nicht näher!"
„Sind Sie verletzt?"
„Nur blaue Flecken. Holen Sie mein Pferd
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