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Mit dir ins große Glueck

Mit dir ins große Glueck

Titel: Mit dir ins große Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Buchholz
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sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, doch es wollte ihr nicht mehr gelingen.
       Als sie es nicht mehr aushielt, verließ sie ihr kleines Büro und ging nach draußen in den Ausstellungsraum. Auch hier war alles in Ordnung.
       Doch da entdeckte sie es. Unter der Tür, die nach draußen in den Vorraum führte, quoll Rauch hervor. Zwar nur ganz schwach, aber doch beständig. Melanie riss die Tür auf. Sie stand vor einer grauen Mauer, die sich jetzt wie ein Berg über sie hinüber und in den Ausstellungsraum hinein wälzte.
       "Es brennt! Hilfe!" rief sie plötzlich. "Es brennt!" Sie lief in den Rauch hinein, in der Hoffnung, die Eingangstür erreichen zu können. Dann entdeckte sie das Feuer. Es versperrte ihr jede Fluchtmöglichkeit. Es blieben ihr also nur noch die Fenster. Melanie hastete zurück. Die Feuerwehr! Natürlich, sie musste die Feuerwehr anrufen.
       Sekunden später bereits hatte sie den Telefonhörer in ihrem kleinen Arbeitszimmer in der Hand und wählte mit zitternden Fingern die Nummer. Beherrscht gab sie alle Daten durch, knallte den Hörer wieder auf die Gabel zurück und rannte nach draußen. Mit einem Stuhl zerschlug sie eines der Fenster im Ausstellungsraum und kletterte hinaus. Zum Glück befand sich die Galerie ebenerdig, so dass sie keine Schwierigkeiten hatte, ihr Leben zu retten.
       Einige Neugierige hatten sich bereits am Gehweg versammelt und diskutierten heftig. Doch keiner machte Anstalten, irgendetwas zu unternehmen. Alle waren nur neugierig und sensationslüstern.
       Heiße Wut stieg in der jungen Frau auf. In der Not ist man immer allein, dachte sie und wartete aufgeregt auf das Eintreffen der Feuerwehr, die auch wenig später bereits mit lautem Hupen vorfuhr. Inzwischen hatte sich das Feuer so ausgebreitet, dass sogar aus dem zerschlagenen Fenster bereits der Rauch in dicken Wolken herausquoll.
       "Endlich!" Melanie atmete erleichtert auf. Sie lief zu den Feuerwehrleuten und erzählte kurz, was passiert war, während sich die Männer bereits anschickten, die Schläuche auszurollen und am Hydranten anzuschließen. Neugierig beobachteten die umstehenden Leute, was da passierte. Erst als wenig später noch die Polizei am Unglücksort eintraf, schafften diese es, ein wenig Ordnung herzustellen.
       Melanie bot sich ein gespenstisches Bild, als einer der Feuerwehrmänner die Eingangstür öffnete und ihm die Flammen entgegen-züngelten. Das rote Feuer bot einen beeindruckenden Kontrast zur Dunkelheit der Nacht. Die Umgebung wurde dadurch hell erleuchtet.
       Melanie presste die Hand vor den Mund und beobachtete nun auch aus sicherer Entfernung die Löscharbeiten. Sie hoffte inständig, dass das Feuer nicht bis zum Ausstellungsraum vorgedrungen war und teure Gemälde zerstörte. Zwar war die junge Frau ausreichend versichert, doch die Werte, die ein Feuer zerstört hätte, waren nicht mehr zu ersetzen, da es sich fast ausschließlich um Originale handelte.
       Kaum eine halbe Stunde später war das Feuer gelöscht. Zwar drangen noch immer Rauchschwaden auf die Straße, doch die Gefahr war gebannt. Der Feuerwehrhauptmann kam zu Melanie und blickte sie mitleidig an. Dann jedoch lächelte er aufmunternd und strich sich mit seiner rußgeschwärzten Hand über das Gesicht, was eine dunkle Spur auf seiner Wange hinterließ. "Der Schaden ist nicht so groß, wie wir anfangs dachten. Ich glaube, der Wasserschaden wird in etwa genauso groß sein."
       "Kann ich hinein?"
       "Selbstverständlich", antwortete der ältere Mann und nickte Melanie freundlich zu. "Wenn Sie möchten, begleite ich Sie. Es sieht nicht sehr schön aus, das sage ich Ihnen gleich."
       Melanie bemühte sich, ihre Fassung zu bewahren. Es sah nicht nur nicht schön aus, es war entsetzlich. Überall tropfte das Wasser von den Decken, und im Schein der Lampe, die der Feuerwehrmann mitgebracht hatte, konnte sie erkennen, dass zumindest im Vorraum alles zerstört war. "Und wie ist es drinnen in der Galerie?" fragte sie ängstlich.
       "Da kann ich Sie beruhigen." Der Feuerwehrmann schien richtig erleichtert zu sein, dass er ihr diese Antwort geben konnte. "Es sieht im ersten Moment schlimmer aus, als es ist. Ich glaube nicht, dass irgendwelche Wertgegenstände zerstört worden sind. Lediglich der Rauch hat seine Spuren hinterlassen. Wir haben alles untersucht, doch es ist kein Feuer eingedrungen."
       "Da bin ich aber froh", atmete die junge Frau erleichtert auf. "Und wie geht es jetzt weiter?

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