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Mit Druck richtig umgehen

Mit Druck richtig umgehen

Titel: Mit Druck richtig umgehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedel John , Gabriele Peters-Kuehlinger
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verhält sich die Energie, diesem Druck auszuweichen, proportional zur empfundenenMangellage. Am Beispiel von Herrn Greiner wird dieser Zusammenhang schnell klar:
    Beispiel
    Herr Greiner hat als Sohn eines Firmenchefs seit seiner Kindheit gelernt, dass man sich immer um die Firma bemühen muss und keine Chance auslassen darf. Alle persönlichen und emotionalen Interessen haben sich dem unterzuordnen. Je stärker die Existenz des väterlichen Betriebs bedroht war, desto rigoroser galt diese Regel. Diesen „inneren Auftrag“ seiner Eltern hat er als Kind übernommen und generalisiert – d. h. als allgemein gültig verstanden, wie Kinder es häufig machen. Und mit diesem „Prinzip“ hat Herr Greiner auch im (Berufs-)Leben gute Erfolge erzielt. Die Ursache für den Druck, ständig aktiv sein zu müssen, war ihm dabei nicht bewusst. Nachdem er diesen Zusammenhang erkannt und die Grundstrebungen seiner Persönlichkeit („Distanz-Wechsel-Mensch“) erkannt hat, konnte er sich „erlauben“, ein anderes Verhalten auszuprobieren. Er hat sich die folgenden Ziele gesetzt: mehr auf seine Gefühle zu achten und sich mit Forderungen (vor allem sich selbst gegenüber) zurückzuhalten. Er wird versuchen, sich ohne schlechtes Gewissen Zeit für sich zu nehmen und sich auch mal verwöhnen zu lassen.
Befinden Sie sich in einer Minus-Situation?
    Prüfen Sie öfter, ob Sie sich in einer Minus-Situation befinden. Stellen Sie sich dazu Fragen wie:
Fühle ich mich erschöpft, überlastet, lustlos?
Gehe ich manchmal mit Widerwillen an die Arbeit oder an andere Aufgaben?
Neige ich dazu, körperliche Symptome zu ignorieren?
Bin ich latent unzufrieden mit meiner Situation, obwohl ich scheinbar meine Ziele erreiche?
    Wenn Sie eine dieser Fragen mit Ja beantwortet haben, sollten Sie umgehend klären, woher der Druck kommt, der Sie davon abhält, sich um Ihre Entlastung und Entspannung zu kümmern. Sie werden einen Weg aus dem Druck finden!
    Den Druck positiv umdeuten
    Eine wesentliche Voraussetzung, um dem Druck wirksam zu begegnen, besteht darin, dass Sie den Druck spüren – und innerlich zulassen, dass er überhaupt da ist. Dazu müssen Sie Ihre Gefühle kennen und nicht als unwichtig oder nebensächlich abtun.
    Beispiel
    Erinnern wir uns noch einmal an Herrn Greiner. Lange Zeit hat er nicht wahrhaben wollen, dass er unter Druck steht: „Es geht mir gut, ich brauche den Stress. Das regt mich an, bringt mir Erfolg und macht mich zufrieden.“ Erst als sein Körper ihn die Überforderung gravierend spüren ließ (Herzinfarkt), wurde er gezwungen, (vorübergehend) eine Auszeit zu nehmen. Doch kaum dass es ihm besser ging, wirkte der Druck aus dem Unbewussten und trieb ihn erneut an. Er hat also nicht wirklich erkannt, dass er sich ständig unter Druck setzte.
Vergessen Sie Körper und Seele nicht
    Gerade (erfolgsorientierte) Männer glauben häufig, dass Gefühle Frauensache seien oder allenfalls in der Zweierbeziehung ihren Platz hätten. Doch sollten wir uns klar machen, dass die Sache so einfach nicht ist: Gefühle hat jeder, und es ist wichtig, sie wahrzunehmen. Eine andere Sache ist, zu entscheiden, wie man damit umgehen will.
Der erste Schritt ist, auf Symptome zu achten. Diese sind oft körperlicher Art – wer nervös ist, dem zittern die Hände, wer unter Dauerstress steht, kann nicht mehr richtig schlafen, wer Angst hat, dem krampft sich der Magen zusammen, etc.
Im zweiten Schritt gilt es, die Ursache für diese Symptome zu ergründen. Liegt dem Druck z. B. Überforderung oder Angst zugrunde? Oder welches andere Gefühle könnte dahinter stecken?
Erforschen Sie dann, wodurch die Drucksituation ausgelöst wird. Was genau setzt Sie unter Druck? Welche Kräfte wirken gegeneinander? Sind eher individuelle externe oder interne Druckauslöser beteiligt (s. S. 53 f.)?
    Betrachten Sie es als Chance zur Veränderung, wenn Sie Druck wahrnehmen. Dazu haben Sie ja jetzt bereits einige Hilfsmittel kennengelernt.
    Wichtig
    Lassen Sie zu, dass diese Welt nicht ohne Druck existieren kann. Leider funktioniert das Leben nicht nach dem Grundsatz: Was nicht sein soll, ist auch nicht da. Es funktioniert anders: Obwohl Sie den Druck nicht zulassen und nicht spüren, wirkt er trotzdem – und zwar langfristig auf Ihre Gesundheit.
    Entwickeln Sie ein Update
    Manche Menschen befürchten indes, dass alles nur noch schlimmer wird, wenn sie ihr Verhalten verändern. Diese Sorge ist nachvollziehbar. Aber machen Sie sich klar, dass Sie bestimmte

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