Mit Druck richtig umgehen
beantworten Sie bitte die folgenden Fragen und tragen Sie die Antworten in die entsprechenden Spalten ein.
Spalte 2: Wie unangenehm ist Ihnen der jeweilige Fehler? Vergeben Sie dazu Punkte auf einer Skala von 0 = „gar nicht“ bis 10 = „außerordentlich“.
Spalte 3: Welche Gründe haben dazu geführt, dass Sie den Fehler als unangenehm erlebt haben?
Spalte 4: Was persönlich hätten Sie anders machen können, um den Fehler zu vermeiden (Handlungsalternativen)?
Spalte 5: Welche Auswirkung hat der Fehler auf Sie gehabt?
Auswertung
Haben Sie alle fünf Fehler bearbeitet? Dann werten Sie jetzt die Tabelle aus, indem Sie folgende Zusammenhänge klären:
Sind Fehler für Sie vor allem dann unangenehm, wenn Sie keine Alternativen gefunden haben?
Sind Fehler für Sie besonders unangenehm, wenn ihre Wirkung groß war?
Sind Fehler für Sie generell unangenehm?
Sind Ihnen Fehler nicht oder kaum unangenehm (Summe der Spalte 2 liegt zwischen 0 und 15 Punkten)?
Ihre Antworten lassen sich mit großer Wahrscheinlichkeit verallgemeinern. Sie zeigen den für Sie eher typischen Umgang mit Fehlern. Und dies gibt Ihnen Hinweise darauf, wie Sie Fehlern vorbeugen oder gelassener mit ihnen umgehen können.
1 Ihnen haben Alternativen gefehlt
Beugen Sie Fehlern vor, indem Sie sich immer mehrere Optionen verschaffen. Legen Sie sich nie ausschließlich auf einen einzigen Lösungsweg fest. Entwickeln Sie einen Plan A und einen Alternativplan B. Stellen Sie sich trotzdem darauf ein, dass weder Plan A noch Plan B greifen und Sie spontan eine dritte Variante entwickeln müssen.
2 Fehler mit großer Wirkung
Was hat diese Wirkung ausgemacht? Sind Sie ein zu großes Risiko eingegangen? Dann sollten Sie versuchen, noch besser zu planen, die Fakten genauer zu analysieren und die Risiken sorgfältiger abzuwägen. Kalkulieren Sie dabei immer ein, dass Ihr Vorhaben auch scheitern kann. Planen Sie dafür „Netz und doppelten Boden“: Was tun, wenn es schief geht? Sie könnten das Risiko und Ihre Vorkehrungen gegen ein Scheitern vorher mit einem Kollegen oder Ihrem Vorgesetzten besprechen.
3 Fehler sind Ihnen generell unangenehm
Den Anspruch an sich selbst, keine Fehler zu machen, sollten Sie relativieren. Natürlich ist es lobenswert, keine Fehler machen zu wollen. Vermeiden lassen sie sich nun aber einmal nicht vollständig. Für Sie scheint es daher wichtig zu sein, Ihre Einstellung zu Fehlern zu verändern: Nehmen Sie Fehlerals Quelle für Veränderungen ernst und ziehen Sie Ihre Schlussfolgerungen daraus, was Sie verbessern können. So werden Sie sich ständig weiterentwickeln und Fehler als Chance begrüßen.
4 Fehler sind Ihnen kaum unangenehm
Entweder sind Ihnen Fehler gleichgültig und Sie befinden sich bereits in der inneren Kündigung (davon gehen wir aber nicht aus), oder Fehler sind für Sie das, was sie sein sollten: eine Chance, um zu lernen. Prüfen Sie dann aber trotzdem, ob Sie nicht einen einzelnen Fehler vielleicht als sehr unangenehm erlebt haben, Worin unterscheidet sich dieser Fehler von den anderen? Trifft einer der Punkte 1–3 zu, dann sollten Sie in diesen Situationen entsprechend reagieren. Ansonsten scheinen Fehler für Sie kein nennenswertes Druckpotenzial zu enthalten.
Vermeiden Sie Fehler durch gute Vorbereitung
Angst vor Fehlern und dem damit verbundenen Druck z. B. in Prüfungen, Präsentationen oder Auftritten können Sie natürlich sehr wirksam dadurch reduzieren, wenn Sie sich intensiv und umfassend vorbereiten und dadurch Fehler von vornherein vermeiden. Sicherheit bezogen auf die Inhalte und Fakten ist der beste Schutz vor Versagensängsten, die bekanntlich erheblichen Druck auslösen. (Mehr dazu im Kapitel „Grenzen setzen und Zeitdruck vermeiden“, ab S. 95.)
Kritik gelassener annehmen
Wenn Sie Ihren Umgang und Ihre Einstellung zu Fehlern verändern bzw. verbessern, werden Sie sich auch durch Kritik nicht mehr so schnell aus dem Gleichgewicht bringen lassen. Doch damit Sie konstruktiv mit Kritik umgehen können, kommt es auch darauf an, genau herauszufinden, was Ihnen Ihr Kritiker sagen will. Friedemann Schulz von Thun hat uns dazu ein hilfreiches Instrument an die Hand gegeben, das ich Ihnen hier vorstellen möchte. Es kann Ihnen übrigens ganz allgemein dabei helfen, Ihre kommunikativen Fähigkeiten in Drucksituationen zu verbessern.
Erkennen Sie die Botschaft der Kritik
Nach Schulz von Thun enthält jede Nachricht – also auch eine an Sie gerichtete Kritik – vier Aspekte: Es gibt den
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