Mit Druck richtig umgehen
auch für Veränderungen.
Reagieren Sie auf Veränderungen gelassen.
Sie befinden sich im Distanz-Wechsel-Quadranten
Übernehmen Sie Verantwortung.
Seien Sie gründlich.
Lassen Sie sich verwöhnen.
Üben Sie Selbstkontrolle.
Halten Sie sich mit Forderungen zurück.
Achten Sie auf Ihre Gefühle.
Es ist nicht so einfach, das eigene Verhalten aufzugeben, mit dem Sie Ihr bisheriges Leben lang Erfahrungen gemacht haben. Denn meist bietet das Gewohnte – auch wenn man dafür einen hohen Preis zahlen muss – mehr Sicherheit als das Neue. Selbst wenn Ihre Erfahrungen nicht immer positiv gewesen sind – Sie haben damit gelebt. Üben Sie sich in Gelassenheit und verlangen Sie nicht zu viel von sich. Freuen Sie sich, wenn es Ihnen gelegentlich gelingt, neue Verhaltensweisen überhaupt einmal auszuprobieren – und üben Sie weiter!
Souveränität zurückgewinnen
Jetzt wissen Sie, was Druck auslöst und können beginnen, der Belastung mit den richtigen Strategien zu begegnen. Erweitern Sie Ihr Verhaltensrepertoire und entwickeln Sie Ihre Kommunikations- und Konfliktkompetenz.
In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie
den Druck erkennen, akzeptieren und positiv umdeuten (S. 63),
mit Fehlern konstruktiv umgehen (S. 67),
Kritik gelassener annehmen (S. 71) und
Konflikte aktiv angehen (S. 85),
sich abgrenzen und Zeitdruck vermeiden (S. 95),
Widerstände kooperativ auflösen (S. 99) und
aus Machtkämpfen aussteigen (S. 103).
Entwickeln Sie sich von der Minus- zur Plus-Situation
Vielleicht haben Sie am Ende des letzten Abschnitts gemerkt, dass Ihnen genau dies schwer fällt: Ihr Verhalten zu ändern. Warum aber ist dies so? Warum ändern wir gerade dann nichts, wenn ein bestimmtes Verhalten eigentlich immer wieder denselben Druck auslöst? Warum reicht die Einsicht nicht aus, dass andere Reaktionen besser für uns wären? Warum machen wir trotz negativer Erfahrungen immer wieder die gleichen „Fehler“?
Das hängt damit zusammen, dass ein Verhalten, auch wenn es in einer bestimmten Situation als störend, hinderlich oder ärgerlich erlebt wird und negative Folgen hat, auch eine positive Seite hat – oder einmal hatte. Einmal abgesehen von der Gewohnheit, die uns scheinbar Sicherheit verleiht, kann „schädliches“ Verhalten also eine positive Seite haben, die uns nicht bewusst ist – und die eventuell gar nicht mehr relevant ist, weil sie sich „überholt“ hat.
Beispiel
Franz Greiner ist 51 Jahre alt, ist ein intelligenter, freundlicher und sozial sehr engagierter Mann. Er hat immer irgendetwas vor. Selbst im Urlaub schafft er sich Aufgaben. Er streicht den Balkon seiner Ferienwohnung, auch sein altes Boot erfordert immer irgendwelche Pflege- und Reparaturtätigkeiten. Nach dem Restaurantbesuch strebt er in das Nachtleben des Urlaubsparadieses. Ständig spürt er den Zwang, etwas unternehmen oder tun zu müssen. So findet er auch im Urlaub keine Ruhe und Entspannung. Zwar glaubt er selbst, dass es ihm damit gut geht, doch hat er bereits einen Herzinfarkt hinter sich und istim Alter von 48 Jahren aus gesundheitlichen Gründen aus dem elterlichen Betrieb ausgestiegen.
Wie wir Mangellagen zu überwinden versuchen
Mit diesem Verhalten versucht Herr Greiner, sich vor einer (ihm unbewussten) „Mangellage“ zu retten: Er weicht unbewusst dem kindlichen schlechten Gewissen aus, nichts zu tun. Wir bezeichnen diese Situation als Minus-Situation.
Es ist ein natürliches Gesetz, dass der (gesunde) Mensch jede subjektiv empfundene Mangellage zu überwinden sucht, was ein ständiges Streben vom Minus zum Plus bewirkt. Dabei geht es nicht um objektive Maßstäbe, sondern um rein subjektive.
Wichtig
Der Mensch besitzt eine unerschöpfliche kreative Kraft, um den subjektiv besten Weg zur Überwindung einer Mangellage zu finden. Diese „schöpferische Kraft“ lässt jeden von uns seine individuellen kreativen Überwindungsstrategien finden, vor der wir hohe Achtung haben sollten. Diese Lösungen sind einmalig im wahrsten Sinne des Wortes.
Je intensiver ein Mensch eine Mangellage erlebt hat oder je stärker er (unbewusst) bestrebt ist, eine Minus-Situation zu vermeiden, desto stärker ist auch sein Verhalten auf das Gegenteil ausgerichtet. Das ist wie mit einem Ball, den man unter die Wasseroberfläche zieht: Je tiefer man ihn unter Wasser drückt, desto höher springt er über die Wasseroberfläche, wenn man ihn wieder los lässt.
Damit wird auch klar, dass der Druck, je weiter man „unter Wasser“ kommt, zunimmt. Also
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