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Mit einem Bein im Modelbusiness

Mit einem Bein im Modelbusiness

Titel: Mit einem Bein im Modelbusiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Mario und Amend Galla
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zurück, hörte ein paar Wortfetzen und war wieder fort. Ich glaubte, wenn ich das nächste Mal meine Augen öffnete, würden mich 2 Pac und Aaliyah auf der anderen Seite willkommen heißen.
    Die rettenden Engel
    Saskia war mit der Situation maßlos überfordert. Heulend telefonierte sie mit ihrer Mutter in den USA .
    » Mama, Mario liegt hier am Boden … ich glaube, er stirbt oder so … er ist ohnmächtig … was soll ich machen? … Mama, ich hab solche Angst …«
    Ich bekam wieder alles mit, was um mich herum geschah, konnte mich aber nicht verständlich machen. Wie gelähmt lehnte ich mit dem Rücken gegen die Wand des Bahnsteigs und wartete, dass endlich Hilfe kam. Ein Scheißgefühl!
    Nach dem Telefonat mit ihrer Mutter rief Saskia Sebastian an.
    » Mario geht’s nicht gut«, legte sie los. » Wir sind unten an der U-Bahn-Station. Keine Ahnung, was mit ihm los ist. Dem geht’s voll schlecht. Komm bitte schnell mit den anderen hierher, ja?«
    Irgendwann standen die Jungs völlig entspannt vor mir. Saskia war stocksauer.
    » Ihr Penner! Wieso braucht ihr zwanzig Minuten für die kurze Strecke?«, fauchte sie in die Runde.
    » Ja, was denn?«, meinte Sebastian, sich keiner Schuld bewusst. » Du hast gesagt, Mario geht’s schlecht. Kein Wort davon, dass es ihm sooo schlecht geht! Sonst wären wir natürlich gerannt.«
    Ich lag am Boden und dachte nur: Ey Leute, schön, dass ihr euch so prächtig versteht, aber wie wär’s mal mit einem Krankenwagen?
    Ich kam mir vor wie der Typ aus diesem Film, der nach einem Unfall lebendig in seinem toten Körper gefangen ist, alles um sich herum mitbekommt, aber nicht mal seine Augen bewegen kann. Es war auch nicht sonderlich hilfreich, meinen Freunden zuhören zu müssen, wie elend ich doch aussehen würde, und es mir gleichzeitig so schlecht ging wie niemals zuvor in meinem Leben. Dann sackte ich zur Seite weg.
    Im Flur des Krankenhauses öffnete ich wieder meine Augen. Saskia und Sebastian saßen neben mir und hielten meine Hände. Mehr bekam ich nicht mit. Irgendwann fand ich mich in einem Bett wieder, schlief ein, wurde wach, schlief wieder ein. Erinnerungen an meine Kindheit im Kieler Krankenhaus kamen zurück. Ich bekam Herzrasen und Schüttelfrost.
    » Alles wird gut«, hörte ich Saskia sagen. » Alles wird gut.«
    Da ich mich nicht bewegen konnte, füllte Sebastian das Einlieferungsformular für mich aus. Ich hatte weder Personalausweis noch meine Krankenkassenkarte dabei, was aber nicht weiter schlimm war, denn es fragte ohnehin niemand danach. Sebastian trug zwar meinen richtigen Namen ein, aber bei den restlichen Daten ließ er seiner Fantasie freien Lauf.
    » Bin gespannt, wem sie die Rechnung schicken«, grinste er und gab das Blatt bei der Stationsschwester ab.
    Nachdem ich über zwei Stunden herumlag, ohne dass sich jemand vom Personal um mich kümmerte, schaute endlich ein Arzt vorbei, checkte mich im Schnellverfahren durch und sprach mit einer Krankenschwester, die mir daraufhin vier Infusionen legte. Ich dämmerte wieder weg.
    Allmählich verbesserte sich mein Zustand. Die Flüssigkeit, die durch meinen Körper lief, tat mir gut, obwohl ich bis heute nicht weiß, was sie mir gegeben haben. Drei Stunden später konnte ich mich wieder einigermaßen auf den Beinen halten.
    » Lasst uns hier verschwinden«, sagte ich zu den beiden, die den halben Tag mit mir im Krankenhaus verbracht hatten und mich keine Minute alleine ließen.
    » Bist du sicher?«, fragte Sebastian.
    » Ja, Mann. Ich hasse Krankenhäuser. Es geht schon wieder.«
    Saskia rief ein Taxi. Schon auf dem Weg nach unten merkte ich, dass diese merkwürdigen Schübe noch nicht vollständig verschwunden waren, sondern sich schon wieder vorsichtig anpirschten. Ich versuchte, nicht daran zu denken.
    » Was hast ’n eigentlich für eine Adresse angegeben?«, fragte ich Sebastian, als wir im Taxi saßen.
    » Corso Vittorio Emanuele II 9, 20122 Milano«, grinste er.
    Saskia und ich schauten ihn unwissend an.
    » Na, der Firmensitz vom F.C. Internazionale.«
    » Was?«, fragte Saskia, die offensichtlich nichts vom italienischen Fußball verstand.
    » Inter Mailand, der Fußballverein«, erklärte ich ihr und nickte Sebastian für diesen kleinen Spaß anerkennend zu.
    » Aber woher kanntest du die denn?«, wollte Saskia wissen.
    » Die Adresse? Aus dem Telefonbuch. Weißt du noch, als ich uns einen Kaffee geholt habe?«
    Jetzt begann auch Saskia zu lachen. Zum ersten Mal an diesem Tag.
    Als ich endlich

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