Mit einem Kuss find alles an ...
„Genauso gut können Sie mich fragen, ob ich schon mal von Chanel oder Prada gehört habe. Ich habe früher bei Neiman Marcus in der Accessoires-Abteilung gearbeitet und sogar einige Handtaschen von Ferrazzi verkauft, obwohl sie ungeheuer teuer sind. Sie kaufen die Firma?“
„Sì.“
„Aber sie muss Millionen kosten!“
Er lächelte kühl. „Hunderte von Millionen.“
Lucy öffnete den Mund, schloss ihn wieder, murmelte schließlich: „Anscheinend haben Sie mehr Geld als Verstand.“
„Und Sie haben offensichtlich mehr Sinn für Wahrheit als für Takt.“
Es klopfte an die Tür. Er drückte ihr einen der beiden Kristallkelche in die Hand und leerte eilig seinen eigenen, bevor er öffnen ging.
Ein junger Mann in dunklem Anzug reichte ihm einen dünnen Aktenordner.
Zögernd nahm Lucy einen Schluck Champagner. Gar nicht schlecht, dachte sie überrascht. Es schmeckte süßlich-fruchtig und prickelte wie Soda.
Massimo schloss die Tür wieder, öffnete den Aktendeckel und überflog das Dokument darin, bevor er es an sie weiterreichte. Sie stellte das Champagnerglas auf einen Beistelltisch und fragte verwundert: „Was ist das?“
„Ein Ehevertrag.“
„Was soll ich damit? Wer will denn heiraten?“
„Sie, und zwar mich.“
5. KAPITEL
Fassungslos blickte Lucy von dem Aktenordner in das attraktive Gesicht von Principe Massimo. „Wovon reden Sie denn da?“, brachte sie mühsam hervor. „Ich soll heiraten? Sie?“
„Korrekt.“
„Aber ich kenne Sie doch gar nicht!“
Er lächelte. „Ein exzellenter Auftakt für eine Ehe.“
„Sie haben gesagt, dass Sie sich nicht mit einer einzigen Frau begnügen. Trotzdem wollen Sie mich heiraten?“
„Sì.“
„Aber warum denn?“
„Fangen wir lieber damit an, warum Sie mich heiraten sollten“, entgegnete er sanft. „Zahlreiche Aspekte sprechen dafür: Meine fürstlichen Häuser auf der ganzen Welt. Mein riesiges Vermögen. Sie können sich kaufen, was immer Sie wollen, ohne mich zu fragen. Sie müssen nie wieder arbeiten. Sie werden sich in der exklusivsten Gesellschaft bewegen. Ihre Tochter wird die besten Schulen besuchen.“ Er trat einen Schritt auf sie zu. „Und dann ist da noch der Titel.“
Überdeutlich wurde ihr seine Nähe bewusst. „Welcher Titel?“
Er strich ihr eine dunkle Haarsträhne aus dem Gesicht. „Wohin Sie auch immer gehen, für den Rest Ihres Lebens werden Sie als Adelige hofiert und selbst in den höchsten Kreisen akzeptiert. Principessa Lucia D‘Aquila – meine Prinzessin.“
Ich und eine Prinzessin?
Mit einem Mal erschien ihr der Genuss von Alkohol sehr verlockend. Sie schnappte sich den Champagnerkelch. Ohne das edle perlende Getränk gebührend zu würdigen, kippte sie es in einem Zug hinunter. Trotzdem war ihr Mund noch immer wie ausgedörrt. Sie befeuchtete sich die Lippen und sah, dass Massimo es mit einem glühenden Blick verfolgte, der davon kündete, dass er sie küssen, nehmen, besitzen wollte.
„Man heiratet doch nicht wegen des Geldes“, flüsterte sie, „sondern weil einem aneinander liegt.“
„Ach, wirklich?“ Er strich ihr über die Schultern, über den Hals hinauf zu den Wangen, und hob sanft ihr Kinn mit einem Finger. Forschend musterte er sie, wie um die Gesichtszüge hinter den dicken Brillengläsern und die Figur unter der unvorteilhaften Kleidung zu analysieren. Schließlich begegnete er ihrem Blick. „Vielleicht haben Sie ja recht. Vielleicht geht es um mehr als Geld. Vielleicht nehme ich Sie mit in mein Bett.“
„Wie bitte?“
Er lächelte. „Das wird noch erfreulicher, als ich dachte. Durch mich werden Sie sich fühlen wie nie zuvor. Sie werden seufzen und stöhnen und vor Ekstase Ihren eigenen Namen vergessen.“
Lucy schloss die Augen. Sie wusste, dass er es bewerkstelligen konnte. Allein seine verheißungsvollen Worte ließen sie beinahe schon vergessen, wie sie hieß und wer sie war.
„Würde Ihnen das gefallen?“ Seine Lippen streiften aufreizend ihr Ohr. „Möchten Sie endlich spüren, wovon Sie bisher nur in Büchern gelesen haben?“
Ein Schauer rann heiß durch ihren ganzen Körper. Sie hob den Blick zu Massimos Gesicht. Seine Miene wirkte zuversichtlich, wissend. Als wenn er ihr bis in die Seele schauen könnte und irgendwoher wüsste, dass ihr bisher einziger Geliebter sie nicht einmal annähernd befriedigt hatte.
„Aber Sie … Sie haben doch gesagt, dass Sie mich nicht … wollen“, stotterte sie. „Dass ich … nicht Ihr Typ bin.“
„Bei näherer
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