Mit einem Kuss find alles an ...
kennen.“
Betroffen murmelte sie: „Oh.“
„Er ist alt und krank. Sobald er tot ist, werden wir uns scheiden lassen. Und Sie werden reicher sein als in Ihren kühnsten Träumen.“
„Trotzdem.“ Sie schluckte. „Finden Sie es nicht ziemlich makaber, darauf zu warten, dass jemand stirbt?“
„Wir alle müssen irgendwann das Zeitliche segnen.“
„Das stimmt allerdings.“ Sie nagte an der Unterlippe, wanderte durch das Schlafzimmer und fragte dann abrupt nach: „Sie werden nichts unternehmen, um seinen Tod herbeizuführen?“
Empörung blitzte aus seinen Augen. „Sie halten mich für einen Mörder?“
Sie wusste nicht, was sie von ihm – und der ganzen Situation – halten sollte. „Ich versuche nur zu verstehen.“
„Die Mühe können Sie sich sparen.“ Er schob ihr den Ehevertrag zu. „Unterschreiben Sie einfach.“
„Moment, bitte.“ Lucy presste sich die Fingerspitzen auf die Augenlider. Denk nach, befahl sie sich. Doch all seine schönen Worte, die verführerischen Angebote und mysteriösen Andeutungen purzelten wirr in ihrem Kopf herum. Warum sollte ein wohlhabender attraktiver Fürst ausgerechnet sie heiraten wollen? „Was ist an mir so Besonderes, das dreißig Millionen Dollar wert ist? Und was hat Alexander damit zu tun?“
Massimo wandte sich ab und biss die Zähne zusammen. Als er sie wieder ansah, wirkten seine himmelblauen Augen eiskalt. „Ich habe Ihnen ein gutes Angebot gemacht. Wenn es Ihnen nicht zusagt, jagen Sie mich zum Teufel. Kehren Sie in Ihr altes Leben zurück.“
Sie verspürte heftiges Unbehagen und Widerstreben bei der Vorstellung, Chloe aus dem warmen weichen Bett in der Luxussuite zu holen und zurück in die kalte, von Ungeziefer verseuchte Wohnung zu schleifen.
„Oder …“, er hielt ihr einen Kugelschreiber hin, „… Sie unterzeichnen und heiraten mich.“
„Aber …“
„Keine weiteren Diskussionen. Entscheiden Sie sich jetzt.“
Sie starrte auf den Kugelschreiber. Sie musste eine ausgemachte Närrin sein, um zu unterschreiben. Ohne Anwalt, der ihr die juristischen Fachausdrücke erklärte, machte sie womöglich den Fehler ihres Lebens. Sollte sie wirklich einen Mann heiraten, den sie nicht kannte? Mit diesem dunklen attraktiven Principe nach Italien durchbrennen? Sich von einer verzweifelten alleinerziehenden Mutter in eine einflussreiche Fürstin verwandeln? So reich werden, dass ihre Tochter, ihre Enkel und Urenkel in der Lage waren, ihr Leben ganz der Suche nach ihrem Glück zu widmen?
Zögernd griff Lucy nach dem Kugelschreiber. Es wäre töricht, nicht zu unterzeichnen.
Die Entscheidung war eigentlich ganz leicht. Das Risiko eingehen oder in die Armut zurückkehren. Mit der drohenden Gefahr, die Miete wieder nicht bezahlen zu können und im Auto hausen zu müssen, zumal sie soeben den wichtigsten Job verloren hatte.
Und doch zögerte sie. „Was ist mit Ihren Bedürfnissen?“
„Inwiefern?“
„Na ja, ich werde nicht Ihr Bett teilen.“
„Aha.“ Seine sinnlichen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Das bleibt abzuwarten.“
„Nein! Es wäre ja wohl eine ausgemachte Dummheit von mir, einen Mann wie Sie zu lieben.“
„Wir reden hier nicht von Liebe. Ich habe viele Frauen mit in mein Bett genommen und nicht ein einziges Mal ein gebrochenes Herz erlebt. Nur Vergnügen.“
Gerade deshalb musste sie sichergehen, dass er sie nicht anfasste. Ein Playboy wie Massimo mochte durchaus fähig sein, nur mit seinem Körper zu verführen, aber sie bezweifelte, dass ihr Herz unbeteiligt bliebe. Sie glaubte einfach nicht, dass sie „Liebe machen“ konnte, ohne dabei tiefere Gefühle zu entwickeln.
Und einmal ein gebrochenes Herz davongetragen zu haben reichte ihr vollkommen. Sie musste sich um Chloes willen schützen. Sie wollte eine fröhliche, liebevolle Mutter sein, nicht eine deprimierte leere Hülle. Sie reckte das Kinn vor. „Mir ist egal, was Sie glauben. Ich lasse mich nicht zwingen.“
„Denken Sie wirklich, dass ich Sie zwingen müsste?“ Sanft strich er ihr mit einer Fingerspitze über die Lippen.
Verlangen erwachte.
Er lächelte sie an. „Falls ich mich entscheiden sollte, Sie zu verführen, werden Sie aus freien Stücken die Meine.“
Ja!
Abrupt wandte sie den Kopf ab und rang nach Atem. „Ich werde ganz gewiss nicht ‚die Ihre‘! Niemals.“
„Eine wahre Herausforderung. Köstlich.“ Er streichelte ihre Wange. „Sie stecken voller Überraschungen.“
Ihr ganzer Körper fieberte danach, dass Massimo sie
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