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Mit einem Pferd durch dick und dünn

Mit einem Pferd durch dick und dünn

Titel: Mit einem Pferd durch dick und dünn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Gläserklingen wurde auf Herrn Tiedjens vergangene und künftige Siege getrunken und immer wieder betont, wie erfreut man über seine Teilnahme an dem Jubiläumsturnier sei.
    Bille hatte ihr Glas Sekt geleert und konnte vor Müdigkeit kaum noch die Augen offenhalten. Trotzdem fand sie es herrlich, zwischen all diesen Pferdenarren zu sitzen, sie von ihren vierbeinigen Freunden erzählen zu hören, und von all den lustigen und dramatischen Begebenheiten beim Training und auf den Turnieren! Bille war es, als schwebe sie auf einer rosa Wolke.
    War sie eingeschlafen? Plötzlich lag sie an Herrn Tiedjens Schulter und schaute in lauter lachende Gesichter. Herr Tiedjen winkte der Kantinenwirtin, die nahm Bille bei der Hand und führte sie in eines der Gästezimmer hinauf.
    Schon im Halbschlaf stellte Bille den Wecker auf halb sechs. Welch eine Blamage, wenn sie das Füttern und Putzen der Pferde verschlafen würde! Das durfte auf keinen Fall passieren!

    „Wir haben dich im Fernsehen gesehen!“
    „Ja, es war ein Bericht über diese Reitschule und ihr Jubiläumsturnier im Nachmittagsprogramm!“
    „Du hast mit deinem Pony am Eingang zur Halle gestanden und hieltest Black Arrow am Zügel. Warum hast du uns vorher nichts davon erzählt, daß du auf ein Turnier fährst!“ überschrie Helga die Klassenkameradinnen.
    „Sie haben was über dein Pony gebracht. Stimmt es, daß Black Arrow nicht gewinnen kann, wenn Zottel nicht dabei ist?“
    „Ist Black Arrow nicht phantastisch gesprungen? Keiner war so gut wie er!“
    „Bist du auch geritten?“
    „War das nicht toll, alles so aus der Nähe zu sehen?“
    „Darfst du Herrn Tiedjen jetzt immer begleiten?“
    „Wie soll Bille eigentlich eine Frage beantworten, wenn ihr sie nicht zu Wort kommen laßt “, rügte Bettina die aufgeregten Mädchen.
    „Nun erzähl doch schon!“ drängelte Heike.
    „Also“, Bille verschränkte die Arme und schaute eine nach der anderen an. „Ja, es war toll. Nein, ich werde Herrn Tiedjen nicht immer begleiten, das geht leider nicht, wegen der Schule. Ja, ich bin auch geritten, vormittags, bevor das Turnier losging. Ja, es stimmt, daß Zottel und Black Arrow unzertrennlich sind. Black Arrow ist schlechter Laune, wenn Zottel nicht bei ihm ist und springt schlechter als sonst. Ja, es war wirklich keiner so gut wie er. Wenn er schreiben könnte, hätte Black Arrow Hunderte von Autogrammen geben müssen — uff, habe ich noch ’ne Frage vergessen?“
    „Was war denn nun das Schönste“, fragte die dicke Elli.
    „Das Schönste? Ich weiß nicht — alles. Die Atmosphäre, die Aufregung, die Festtagsstimmung, die herrlichen Pferde — alles. Dabeizusein — dazuzugehören“, Bille zuckte hilflos mit den Achseln. „Ich kann’s nicht beschreiben. Wißt ihr was? Heute kommt’s mir vor, als wenn ich das alles nur geträumt hätte!“

Zottel wird Kindermädchen

    Der Winter neigte sich seinem Ende zu, und die Sonnenstrahlen wärmten kräftiger. In den warmen Mittagsstunden tummelten sich die Pferde auf den Koppeln, und der Reitunterricht fand wieder im Freien statt. Zottel verlor seinen Winterpelz und sah zu Billes Ärger aus wie ein halbgerupftes Huhn. Beim Putzen seines struppigen Felles geriet sie mehr denn je außer Atem.
    Hatte sie die Prozedur hinter sich, dann hockte sie sich zur Erholung auf die Futterkrippe in Sinfonies Box und erfreute sich an den Fortschritten ihres neuen Lieblings Sindbad.
    Sinfonie war viel ruhiger geworden, seit sie das Fohlen hatte.
    Um so erstaunter war Bille, als sie eines Tages entdeckte, daß die Stute ihr Kind wegdrängte und es biß, wenn es ihr zu nahe kam.
    „He!“ rief sie erschrocken. „Was ist los? Ist er dir zu temperamentvoll? Aber deshalb brauchst du ihm doch nicht weh zu tun!“
    Bille sprach mit Petersen über ihre Entdeckung. „Er tut mir so leid, was hat sie nur? Sie ist richtig garstig zu ihm!“
    Petersen ging zu Sinfonies Box, trat nahe an die Stute heran und sprach beruhigend auf sie ein. Dann befühlte er vorsichtig die Unterseite ihres Bauches und ihr Euter. Sinfonie zuckte nervös zusammen und hob drohend den rechten Hinterhuf ein wenig an.
    „Na, na, nur ruhig, meine Dame, es passiert dir ja nichts. Hm, genau, wie ich befürchtet habe.“
    „Was ist los mit ihr?“ fragte Bille besorgt.
    „Du bekommst ein Flaschenkind. Sie hat kaum noch Milch. Deshalb tut es ihr weh, wenn er an ihrem Euter herumnuckelt, und sie drängt ihn ab. Na komm, kannst es gleich mal ausprobieren, wie du dich

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