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Mit einer Prise Glück und Liebe

Mit einer Prise Glück und Liebe

Titel: Mit einer Prise Glück und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B O'Neal
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das hier?« Er deutet auf die rostige Stelle. »Hier war schon länger ein Leck.«
    »Also liegt der Fehler beim Handwerker?«
    Er nickt. »In Anbetracht dessen, was Sie das Ganze kosten wird, würde ich an Ihrer Stelle mit einem Anwalt reden. Vielleicht kriegen Sie ja wenigstens einen Teil davon ersetzt. Auch wenn Ihnen das heute nicht weiterhilft.«
    »Stimmt. Trotzdem danke.« Ich strecke ihm die Hand hin.
    Er ergreift sie und schüttelt sie. »Ich rufe Sie an, sobald ich Genaueres weiß.«
    Gerade als ich die schlechten Nachrichten auf das Schild vor der Tür schreibe, kommt Katie den Gehsteig entlang. Mir fällt die Kinnlade herunter. »Du warst beim Friseur!«
    »Gefällt es dir?« Schüchtern dreht sie sich hin und her, so dass ich ihre Frisur bewundern kann – weiche, gesund aussehende Locken in einem hellen, von sonnengebleichten Strähnen durchzogenen Karamellton, die sich in ihrem Nacken kringeln.
    Ich kann dem Drang nicht widerstehen, die Hände darin zu vergraben und sie zu verwuscheln. »Du siehst fantastisch aus, Katie. Darf ich ein Foto machen und es an Sofia und deinen Dad mailen?«
    Sie posiert mit schief gelegtem Kopf und einem strahlenden Lächeln. Ich schieße ein paar Fotos mit dem Handy. »Lily wird begeistert sein.«
    Als sie uns abholt, ist sie ebenso aus dem Häuschen wie ich. Katie trägt ein limonengrünes Top zu ihren Jeans und hübsche Sandalen dazu. Mit ihrer neuen Frisur sieht sie wie sechzehn aus; zwar immer noch ein bisschen linkisch und knabenhaft mit ihrem kantigen Gesicht und ihren Waldfeen-Augen, aber eindeutig älter, als sie ist. »Du siehst fantastisch aus«, lobt meine Mutter. »Warst du mit Ramona unterwegs?«
    »Nein«, sagt sie. »Ich wollte euch überraschen und bin zu diesem Friseur neben dem Laden an der Ecke gegangen.«
    Wie selbstständig sie ist, denke ich voller Stolz. »Ich finde es toll, dass du so eigenständig bist.«
    »Danke.«
    Das Nosh ist ein Restaurant in der Innenstadt mit überschaubaren Tellergerichten, was meiner Mutter sehr entgegenkommt. Wir bestellen mehrere Gemüse- und Fleischgerichte und die Ente, auf die meine Mutter besteht, und teilen uns alles. Ich gebe mir alle Mühe, mich auf das freudige Ereignis zu konzentrieren und mein mulmiges Gefühl beiseitezuschieben. Trotzdem frage ich mich die ganze Zeit, was mit Sofia los sein und was meine düstere Ahnung zu bedeuten haben mag.
    Auch die Frage, was mit der Bäckerei werden soll, geht mir immer noch im Kopf herum. Allerdings bin ich nach wie vor zu keiner konkreten Lösung gelangt. Doch eines weiß ich sicher: Ich werde Stephs Weigerung, mir zu helfen, nicht einfach hinnehmen. Das muss aufhören, obwohl ich noch nicht weiß, wie ich das bewerkstelligen soll.
    Wir prosten Katie diskret zu und trinken auf ihren großen Tag, ohne weiter ins Detail zu gehen, worin genau er besteht. Sie strotzt förmlich vor Gesundheit und Vitalität – unglaublich, was ein paar Wochen frische Luft und gesunde Ernährung bei einem Kind bewirken können.
    »Hast du etwas von Sofia gehört?«, fragt Lily irgendwann.
    Da ich gerade den Mund voll habe, bleibt mir ein Moment Zeit, mir eine passende Antwort zu überlegen. »Ja«, sage ich und trinke einen Schluck Wasser. »Sie hat mir vorhin eine SMS geschickt.« Ich halte inne und werfe Katie einen Seitenblick zu. »Es stand nicht viel drin, nur dass sie Vorwehen hatte und im Moment alles ziemlich viel ist.«
    »Es ist schrecklich, dass sie ganz allein dort unten ist«, sagt Lily und knabbert an einem Endivienblatt. »Wann fliegen Poppy und Nancy zu ihr?«
    »Gar nicht. Ich dachte, das hätte ich dir erzählt. Sofia wollte nicht, dass sie kommen. Sie sind ihr zu exzentrisch, sagt sie.«
    »Ich finde sie nicht exzentrisch«, meldet sich Katie zu Wort.
    »Vielleicht ein klein wenig«, räume ich ein.
    Lily schnaubt. »Sosehr ich meine Schwester liebe, aber sie ist und bleibt eine Hippiebraut. Das war sie schon von ihrer Geburt an. Aber so etwas kann Sofia jetzt nicht gebrauchen.«
    »Immerhin hast du mich zu ihr geschickt, damit ich den Sommer über bei ihr wohne.«
    »Sofia ist schwanger«, erklärt Lily mit einer wegwerfenden Handbewegung.
    »Das war ich auch, wie du dich vielleicht erinnerst.«
    Katie sieht zwischen uns hin und her. »Du hast bei Nancy und Poppy gelebt?«
    »Nur bei Poppy. In diesem Sommer, als ich mit Sofia schwanger war, haben die beiden sich kennengelernt. Nancy war die Hebamme, die Poppy für mich engagiert hatte.«
    »Und da haben sie sich

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