Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit einer Prise Glück und Liebe

Mit einer Prise Glück und Liebe

Titel: Mit einer Prise Glück und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B O'Neal
Vom Netzwerk:
nicht gut aus, aber mit ein bisschen Glück gleichen wir den Verlust nächstes Wochenende wieder aus.« Zehntausende Besucher werden zum großen Festival in der Stadt erwartet, und nach all der Werbung, die ich in letzter Zeit gemacht habe, und den Vereinbarungen mit den Hotels und Pensionen in der Gegend sollte einiges hereinkommen. »Wir lassen es anständig krachen, dann wird es schon klappen.«
    »Alles klar.«
    Später öffne ich den Umschlag und ziehe ein einzelnes Blatt Papier heraus. Der Vorschlag meines Vaters besteht darin, Mother Bridget’s Boulangerie für eine Summe unter den Schirm der Gallagher Group zu nehmen, die all meine finanziellen Probleme auf einen Schlag lösen würde. Die Bäckerei würde zwar in den Besitz der Firma übergehen, jedoch würde ich sie als Geschäftsführerin weiterhin leiten.
    Autonom bleiben mit der Gefahr, endgültig pleitezugehen?
    Oder Teil des Familienunternehmens werden, mit der Chance auf den großen Erfolg?
    Wie könnte ich jetzt das Handtuch werfen? Ich schiebe das Blatt Papier in den Umschlag zurück und lege ihn in den kleinen Wandsafe.
    Ich habe Jonah zum Abendessen eingeladen, da ich während der nächsten fünf oder sechs Tage keine Zeit haben werde. Außerdem ist die Wiedereröffnung der Bäckerei ein idealer Anlass zum Feiern. Während Katie und ich alles vorbereiten, hören wir Lady Gaga, die wir beide lieben, tanzen durch die Küche und singen die Texte auswendig mit. Ich habe Maiskolben im Ofen geröstet, die Körner in eine große Schüssel gegeben und mit Meersalz bestreut.
    Katie hilft mir, den Salat vorzubereiten, und zerdrückt die Avocados für die Guacamole. Sie mag ihr Essen schärfer, als es mir guttut – möglicherweise als Resultat dessen, dass sie so lange in El Paso gelebt hat –, deshalb warne ich sie, mit den Jalapeños etwas vorsichtig zu sein.
    »Weichei«, neckt sie grinsend.
    »Ich möchte gern auch morgen noch meinen Gaumen spüren.«
    Ich schneide das kalte Hühnchenfleisch auf und verteile die Scheiben auf einem Teller aus dem Service meiner Großmutter – ich musste heute an sie denken, außerdem gehörte gebratenes Huhn zu ihren Leibgerichten. Ihr Rezept für Brathähnchen war das reinste Gedicht, aber dieses hier stammt aus dem Bioladen und ist bereits fertig gebraten und mit gemahlenen Pfefferkörnern gewürzt. Ich hatte keine Zeit, selbst eines zu braten, außerdem sind Hauptgerichte nicht gerade meine Spezialität; ganz im Gegensatz zu meiner Schwester, die die Expertin in der Familie ist. Als ich mir ein Stück butterweiches Hühnchenfleisch mit knuspriger Kruste in den Mund schiebe, muss ich wieder an das Erin denken, an die altmodische, triste Einrichtung und die einfallslose Karte. Wieso hat Steph nichts unternommen, um frischen Wind in den Laden zu bringen? Wahrscheinlich weil mein Vater zu dickköpfig ist und nicht auf sie hören will.
    Schließlich tragen wir alles in den Garten, breiten eine Tischdecke auf dem Tisch aus und befestigen sie mit kleinen Steinen, damit sie nicht davonfliegen kann. Merlin spielt im Gras und wirft ein zerfleddertes Spielzeug hin und her, so als wäre er nicht allein, sondern hätte einen Spielkameraden. »Dieser Hund ist wirklich ein Spinner.«
    Schließlich taucht Jonah auf und bringt Wein und Cider, einen Strauß Gänseblümchen und eine CD für Katie mit. »Ich dachte, das könnte dir gefallen.«
    Sie mustert ihn argwöhnisch. »Du weißt doch, dass ich keine klassische Musik mag, oder?«
    Er grinst und nimmt einen Tortillachip aus der Keramikschüssel. »Woher willst du wissen, dass es etwas Klassisches ist?«
    »Weil ihr diesen Kram ständig hört.«
    »Das stimmt doch nicht«, protestiere ich und erzähle ihr die Geschichte von Jonah, seinem Plattenladen und der Musik, die wir beide damals gehört haben.
    »Und wann war das? 1980?«, fragt Katie.
    Jonah lacht. »Ja. Total altmodisch, oder?« Er häuft Salat auf seinen Teller und wischt sich mit der Serviette einen Tropfen Essig von der Hand. »Hör es dir einfach an. Wenn es dir nicht gefällt, auch gut.«
    Nach dem Essen räumt Katie, die seit gestern eine bemerkenswerte Hilfsbereitschaft an den Tag legt, den Tisch ab und lässt nur den Wein stehen. »Wir sehen uns, ihr Turteltäubchen«, sagt sie und hüpft die Treppe hinauf, um in ihrem Zimmer zu lesen.
    »Endlich.« Jonah beugt sich herüber und küsst mich. Seine Hand schiebt sich unter mein T-Shirt und streichelt meinen Rücken mit einer Zärtlichkeit, die mich wohlig erschaudern

Weitere Kostenlose Bücher