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Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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da er seinen Willen bekommen hatte, gab Fen sich freundlicher. »Kann einer von euch beiden Auto fahren?«
    »Hm-m«, machte Harry, dessen Interesse geweckt war.
    »Nun, meines ist hinten im Hof geparkt, und wenn ihr wollt, könnt ihr damit nach Sanford Morvel fahren.«
    »Hm-m«, machte Harry begeistert.
    »Aber bringt es zeitig zurück. Ich überlasse es euch schließlich nicht, damit ihr die halbe Nacht darin knutschen könnt.«
    »Olives Oma«, bemerkte Harry, »sagt immer …«
    »›Sind die Schafe auf dem Anger, werden alle Mädchen schwanger‹«, antwortete Fen. »Würdet ihr jetzt bitte austrinken und gehen?«
    Sie gehorchten und gingen Hand in Hand hinaus. Fen sah schweigend zu, wie sie mit entsetzlich krachenden Gängen davonbrausten, um sich ihrer Aufgabe zu stellen. Dann bestellte er noch einen Whisky – einen großen diesmal.
    »Was für ein Paar«, seufzte Myra resignierend auf. »Dümmer geht’s nicht.«
    Eine kleine Gruppe von Gästen betrat das Lokal. Myra und Jacqueline bedienten sie. Und Fen saß auf seinem Barhocker und grübelte. Wenn Olive und Harry die Wahrheit sagten – und er sah keinen Grund, wieso er ihnen keinen Glauben schenken sollte –, dann war letzte Nacht außer ihm und Bussy nur noch eine einzige Person in der Hütte gewesen – der Mörder. Das würde bedeuten, dass die These von Elphinstone, der sein Lager aufschlägt, umzieht und durch einen unbekannten X ersetzt wird, nicht länger zu vertreten war. Der Mörder hieß entweder X oder Elphinstone. Und er musste, überlegte Fen, Elphinstone heißen, aus dem einfachen Grund, dass X unmöglicherweise von Bussys Verabredung in der Hütte erfahren haben konnte. Und dennoch … Fen schüttelte den Kopf. Ein Zufall, der dem Mörder von Mrs. Lambert so gelegen kam, verdiente eine eingehendere Betrachtung. Aber in welche Richtung sollte man ermitteln? Möglicherweise, entschied er nach längerem Überlegen, ließe sich bei genauerer Kenntnis von Elphinstones Krankheit ein Widerspruch aufdecken – zum Beispiel, dass er Büchsenschinken verabscheute … Und dafür müsste man sich mit dem Verantwortlichen in Sanford Hall unterhalten. Wie war doch gleich sein Name? Boysenberry. Fen trank sein Glas leer und ging zum Telefon hinüber.

Kapitel 13
    Im strahlenden Morgenlicht jenes anhaltend schönen Sommers erschien Sanford Hall eher unscheinbar als überheblich, eher bescheiden als beeindruckend, und das trotz seiner beträchtlichen Ausmaße. Als er sich am Mittwoch um elf Uhr dem Gebäude näherte, sah Fen, dass es wie ein hübsches Spielzeug auf dem Kamm des Hügels thronte. Die mit Sorgfalt angeordneten Schiebefenster wirkten passend und unaufdringlich, die Haustür des Haupteingangs solide und ehrwürdig, und in ordentlicher Reihe hoben sich die schlichten Schornsteine vom porzellanblauen Himmel ab. Dem, der in der Lage war, solche wortlosen Nachrichten zu entziffern, erzählte das Haus von jenen großzügigen und ehrwürdigen Tagen, in denen es erbaut worden war, in denen Anne auf dem Thron gesessen und Marlborough sich im Krieg befunden hatte. Dieses Haus einem Haufen von Irren zu überlassen, zeugte Fens Ansicht nach von einer Stumpfsinnigkeit, die selbst für einen Regierungsbeamten ungewöhnlich war … Trotzdem musste er zugeben, dass man in diesem Punkt nach längerem Überlegen auch anderer Meinung sein konnte. Denn es war immerhin wahrscheinlich, dass der Architekt sein wunderschönes Bauwerk lieber mit der oftmals fröhlichen Unbedarftheit von Verrückten in Zusammenhang gebracht sehen wollte als mit dem verkrampften bürokratischen Eifer irgendeines rechthaberischen Ministeriums.
    Das für die Pflege des Gartens veranschlagte Budget musste sehr klein sein, reichte es doch anscheinend gerade aus, die Rasenflächen und Wege frei von Unkraut zu halten. Und wie Fen bemerkte, gab es keine erkennbaren Vorrichtungen, die die Patienten daran gehindert hätten, das Gelände zu verlassen – also keine Vorrichtungen in der Art von Stacheldraht oder Palisaden. Tatsächlich war nirgends ein Patient zu sehen, außer in der Ferne, wo ein weiß gekleideter Pfleger eine vermummte, reglose Gestalt in einem Rollstuhl umherschob. Das Gebäude schien zu schlafen, und das dünne Geräusch eines tragbaren Grammophons, das von irgendwo aus dem Innern herausdrang, verstärkte den Eindruck von Schläfrigkeit noch, anstatt ihn zu stören.
    Fen erreichte den Haupteingang, und weil dieser offen stand, trat er ein. Ein Pförtner, den man als

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