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Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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Spur. Wir glauben aber, dass er in Wythendale klammheimlich ausstieg, sich in der Ortschaft ein Fahrrad klaute, damit nach Sanford Condover zurückfuhr und es anschließend dort stehen ließ, um den Rest der Strecke bis zum Golfplatz zu Fuß zurückzulegen.«
    »Und sein Gepäck?«
    »Das hat er aufgegeben und es im Gepäckwagen bis nach Paddington mitnehmen lassen.« Humbleby stand auf und klopfte sich Gras und Erde vom Hosenboden. In diesem Moment schlug die Kirchturmuhr sechs. »Die Zeit rast«, murmelte er. »Unglücklicherweise treibt sie uns unangenehmeren Dingen entgegen als den Armen einer scheuen Geliebten. Sie treibt uns, um bei der jämmerlichen Wahrheit zu bleiben, in eine Konferenz mit dem Polizeichef. Wenn wir pünktlich sein wollen, müssen wir gehen, Wolfe.«
    »Sie haben Recht«, sagte Wolfe; auch er stand auf. »Also dann, vielen Dank für Ihre Hilfe, Professor Fen. Leider werden wir Sie morgen bei der gerichtlichen Anhörung brauchen.«
    »Darauf war ich vorbereitet«, sagte Fen.
    »Vielleicht ist es Ihrer Wahlkampagne zuträglich. Obwohl« – Wolfe wurde nachdenklich – »vielleicht auch nicht. Trotzdem …«
    Er hielt inne, und Überraschung machte sich auf seinem Gesicht breit.
    »Was in aller Welt«, fragte er in einem gänzlich anderen Ton, »ist das?«

Kapitel 12
    Seit einiger Zeit schon hatte sich ein verzerrtes Geräusch dem Gasthaus genähert. Alle drei hatten es gehört, ohne jedoch ihr Gespräch zu unterbrechen oder darüber nachzudenken. Nun, da sich deutlich einzelne Sätze heraushören ließen, konnten sie es jedoch nicht länger ignorieren – und einen Augenblick später schob sich die Geräuschquelle langsam in ihr Blickfeld. Es handelte sich um einen Lautsprecherwagen, der unsicher im dritten Gang daherkroch und von einer Dame mittleren Alters gelenkt wurde, deren verbissene und wild entschlossene Fahrweise wenig Erfahrung auf diesem Gebiet verriet. Der Wagen war über und über mit Postern beklebt, die die Verdienste und die Integrität Gervase Fens anpriesen. Aus dem Vier-Wege-Lautsprecher auf dem Dach ertönte, entsetzlich verzerrt, die Stimme Captain Watkyns.
    » WÄHLEN SIE FEN «, schallte es, » DEN KANDIDATEN DER funktioniert diese verdammte Anlage überhaupt noch alter Junge warum schneiden Sie dann solche Grimassen ach so ich verstehe DER IHRE INTERESSEN VERTRETEN WIRD GEGEN KLASSENDISKRIMINIERUNG UND EIGENNÜTZIGES PARTEIENDENKEN WOMIT ICH DIE BANDEN VON LABOUR UND DEN KONSERVATIVEN MEINE DER KANDIDAT DER JEDE EINZELNE ENTSCHEIDUNG ALLEIN AUFGRUND DER SACHLAGE TREFFEN WIRD UND DER …«
    Unerträglich langsam zog der Krach die Dorfstraße hinauf, im Gefolge eine Spur von hysterisch kläffenden Hunden. Peinlich berührt stierte Fen hinterher. »Ich glaube«, sagte er nachdenklich, »dass ich derlei Aktionen einen Riegel vorschieben sollte.«
    »Ah, nun ja, wahrscheinlich gehört es einfach zum Geschäft dazu«, meinte Humbleby unaufrichtig. »Wir sehen Sie also morgen Nachmittag im Rathaus von Sanford Morvel.«
    »Um halb drei, um genau zu sein«, fügte Wolfe hinzu. Dann kam ihm ein neuer Gedanke. »Was dieses Mädchen namens Persimmons angeht …«
    »Ach ja«, sagte Fen. »Wie geht es ihr?«
    »Schlechter, ich bedaure. Man glaubt nicht, dass sie es schaffen wird. Und ich habe nicht die Spur eines Verwandten ausfindig machen können, also wird das arme Kind ganz allein sterben … nehme ich an …« Plötzlich runzelte Wolfe die Stirn – und entspannte sich sofort wieder. »Du lieber Himmel, ich sehe überall Gespenster.«
    »Es war ganz sicher ein Unfall, wenn es das ist, was Sie meinen.«
    »Oh, ja, da hege ich überhaupt keine Zweifel, wirklich. Trotzdem wünschte ich, ich wäre dabei gewesen – und ich hätte den Unfall bestimmt gesehen, wäre ich nur zwei Minuten länger geblieben.«
    Fen war überrascht. »Ich wusste gar nicht, dass Sie hier waren«, sagte er. »Ich glaube, ich habe Ihren Wagen wegfahren hören.«
    »Vermutlich. Ich musste herkommen, um der Anzeige irgendeines Wichtigtuers wegen Alkoholausschanks außerhalb der genehmigten Zeiten nachzugehen. In der Tat sprach das Mädchen mich an, als ich ging. Sie hatte irgendwelche persönlichen Gegenstände verloren und wollte wissen …«
    »All das mag ja sehr interessant sein«, unterbrach Humbleby ungeduldig, »aber wir müssen jetzt wirklich gehen, Wolfe.«
    »Ja«, sagte Wolfe gehorsam. »Entschuldigung … Also dann bis morgen.«
    Fen blickte ihnen nach, als sie den Rasen überquerten – Humbleby

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