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Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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eine Unfallstation alarmiert?«
    »Das CMC in Charlotte weiß Bescheid. Die Sanitäter und ich haben uns ein bisschen umgesehen, als das Feuer unter Kontrolle war.« Gullet schüttelte langsam den Kopf. »Da draußen atmet keiner mehr.«
    Während Larabee erklärte, wie wir vorgehen würden, schaute ich verstohlen auf meine Uhr. Zwanzig nach vier. Mein Besucher dürfte gerade bei mir zu Hause ankommen.
    Ich hoffte, er hatte die Nachricht erhalten, in der ich ihm mitteilte, dass ich mich verspäten würde. Ich hoffte, er hatte ein Taxi gefunden. Ich hoffte, er hatte den Schlüssel gefunden, den Katy mit Tesa an die Küchentür kleben sollte.
    Ich hoffte, Katy hatte den Schlüssel an die Küchentür geklebt.
    Entspann dich, Brennan. Wenn’s ein Problem gibt, wird er schon anrufen.
    Ich hakte mein Handy vom Gürtel. Kein Netz.
    Verdammt.
    »Bereit für ’ne kleine Tour?«, sagte Gullet eben zu Larabee.
    »Keine Brandnester mehr?«
    »Das Feuer ist aus.«
    »Gehen Sie voraus.«
    Ich verfluchte meinen Job und folgte Gullet und Larabee durch das Kornfeld und dann unter dem Absperrband hindurch zum Wrack.
    Aus der Nähe sah das Flugzeug besser aus als aus der Ferne. Obwohl zusammengedrückt und verbrannt, war der Rumpf noch größtenteils intakt. Um ihn herum lagen versengte und verbogene Teile der Tragflächen, geschmolzenes Plastik und ein Gewirr aus nicht identifizierbaren Trümmern. Winzige Glaswürfel funkelten in der Nachmittagssonne wie Phosphor.
    »Ahoi!«
    Wir alle drehten uns nach der Stimme um.
    Eine Frau in Khaki-Hose, Stiefeln, dunkelblauer Bluse und einer Kappe kam mit großen Schritten auf uns zu. Große gelbe Buchstaben über dem Kappenschild verkündeten die Ankunft des National Transportation Safety Board, der nationalen Transportsicherheitsbehörde.
    »Entschuldigung, dass ich so spät komme. Ich habe die erste verfügbare Maschine genommen.«
    Sie hängte sich den Riemen eines Camcorders um den Hals und streckte die Hand aus.
    »Sheila Jansen, Luftsicherheitsbeauftragte.«
    Wir gaben ihr reihum die Hand. Jansen packte zu wie eine Anakonda.
    Jansen nahm die Kappe ab und fuhr sich mit dem Unterarm über die Stirn. Ohne Kopfbedeckung sah sie aus wie ein Mädchen in einer Milchwerbung, blond und gesund und berstend vor Vitalität.
    »Hier ist es ja heißer als in Miami.«
    Wir gaben ihr Recht.
    »Alles wie es war, Officer?«, fragte Jansen und schaute durch den Sucher einer kleinen Digitalkamera.
    »Abgesehen vom Löschschaum.« Gullet.
    »Überlebende?«
    »Uns wurde keiner gemeldet.«
    »Wie viele in der Maschine?« Jansen fotografierte weiter und ging ein paar Schritte nach links und rechts, um die Szene aus verschiedenen Blickwinkeln aufzunehmen.
    »Mindestens einer.«
    »Ihre Beamten haben die Gegend abgesucht?«
    »Ja.«
    »Darf ich mal ein paar Minuten?« Jansen hob den Camcorder.
    Larabee gestattete es ihr mit einer Handbewegung.
    Wir sahen zu, wie sie das Wrack umkreiste und Fotos und Videosequenzen schoss. Dann fotografierte sie die Felsflanke und die Felder der Umgebung. Fünfzehn Minuten später war Jansen wieder bei uns.
    »Die Maschine ist eine Cessna-210. Der Pilot sitzt auf seinem Platz, und hinten ist ein Passagier.«
    »Warum hinten?«
    »Der rechte Vordersitz fehlt.«
    »Warum?«
    »Gute Frage.«
    »Irgendeine Ahnung, wem die Maschine gehört?«, fragte Larabee.
    »Jetzt, wo ich die Zulassungsnummer vom Heck habe, kann ich das ermitteln.«
    »Wo ist sie gestartet?«
    »Das könnte schwierig werden. Haben wir erst einmal den Namen des Piloten, kann ich Familie und Freunde befragen. Inzwischen prüfe ich nach, ob der Flug mit Radar überwacht wurde. Wenn es natürlich nur ein SF war, hat das Radar keinen Identifikator, und dann ist die Flugroute verdammt schwer zu bestimmen.«
    »SF?«, fragte ich.
    »‘tschuldigung. Piloten haben entweder eine Zulassung für Instrumentenflüge oder für Sichtflüge. IF-Piloten dürfen bei jedem Wetter fliegen und benutzen Instrumente zur Navigation.
    SF-Piloten benutzen keine Instrumente. Sie dürfen nicht oberhalb der Wolkengrenze fliegen oder dichter als fünfhundert Fuß unterhalb der Wolkendecke an bedeckten oder wolkenverhangenen Tagen. SF-Piloten navigieren anhand von Orientierungspunkten am Boden.«
    »Saubere Arbeit, Lindbergh«, schnaubte Gullet.
    Ich ignorierte ihn.
    »Müssen Piloten denn keinen Flugplan einreichen?«
    »Ja, wenn die Maschine von einem AL-Flugplatz unter Überwachung der FS startet. Das ist seit dem elften September

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