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Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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doch alles nicht wahr sein.
    Ich sah auf die Uhr. Zwei Uhr vierzig. Neunzig Minuten bis zur Landung.
    Larabee schaute mich mit seelenvollem Blick an.
    »Ich muss erst zusammenräumen und ein paar Anrufe erledigen.«
    Larabee griff nach meinem Oberarm und drückte ihn.
    »Ich wusste, dass ich auf Sie zählen kann.«
    Sag das Detective Sahneschnitte, der sich in eineinhalb Stunden ein Taxi rufen wird. Allein.
    Ich hoffte, ich würde es zurück nach Hause schaffen, bevor er eingeschlafen war.

6
    Um vier Uhr nachmittags lag die Temperatur bei siebenunddreißig Grad, die Luftfeuchtigkeit bei fünfundneunzig Prozent. Ein großer Tag für die Rekordwächter.
    Die Absturzstelle befand sich knapp eine Stunde nördlich der Stadt, im äußersten nordöstlichen Winkel des County. Im Gegensatz zu der Gegend um den Lake Norman im Westen mit seinen Motorbooten, Katamaranen und Segelyachten war das Wasser in diesem Teil Mecklenburgs für Mais und Sojabohnen gedacht.
    Joe Hawkins war bereits vor Ort, als Larabee und ich in seinem Landrover dort eintrafen. Der Todesermittler lehnte an der Seitenwand des Transporters und rauchte einen Zigarillo.
    »Wo ist sie runtergekommen?«, fragte ich und hängte mir meinen Rucksack um.
    Hawkins deutete mit seinem Zigarillo zur Seite.
    »Wie weit weg?« Ich schwitzte jetzt schon.
    »Ungefähr zweihundert Meter.«
    Nachdem unser kleines Trio drei Maisfelder durchquert hatte – Larabee und Hawkins mit dem Ausrüstungskoffer, ich mit meinem Rucksack –, waren wir außer Atem, zerkratzt und schweißnass.
    Die Besetzung war vollständig, wenn auch etwas kleiner als üblich. Polizisten. Feuerwehrleute. Ein Journalist. Leute aus der Gegend, die gafften wie Touristen auf einem Doppeldecker.
    Jemand hatte ein gelbes Band um das Wrack gespannt. Aus der Ferne betrachtet, schien erstaunlich wenig davon übriggeblieben zu sein.
    Zwei Löschzüge standen vor dem Absperrband, Narben aus platt gedrückten Maisstauden führten zu ihren Reifen. Sie waren jetzt nicht mehr in Betrieb, aber ich konnte sehen, dass eine Menge Wasser auf das Wrack gepumpt worden war.
    Keine guten Voraussetzungen für das Aufspüren und Bergen verkohlter Knochen.
    Ein Mann in der Uniform der Polizei von Davidson machte den Eindruck, als habe er das Sagen. Auf einem Messingschild an seinem Hemd stand »Wade Gullet«.
    Larabee und ich stellten uns vor.
    Officer Gullet hatte ein kantiges Kinn, schwarze Augen, eine markante Nase und grau melierte Haare. Eine typische Führungspersönlichkeit. Abgesehen davon, dass er eins fünfundfünfzig groß war.
    Wir gaben uns die Hand.
    »Bin froh, dass Sie hier sind, Doc.« Gullet nickte mir zu.
    »Docs.«
    Der ME und ich ließen uns von Gullet eine Zusammenfassung der bekannten Fakten geben. Seine Informationen gingen kaum über das hinaus, was Larabee mir schon vor dem Autopsieraum erzählt hatte.
    »Um ein Uhr neunzehn rief der Grundbesitzer hier bei uns an. Sagte, er hätte aus seinem Wohnzimmerfenster geschaut und ein Flugzeug gesehen, das sich komisch verhielt.«
    »Das sich komisch verhielt?«
    »Es flog tief und kippte von einer Seite auf die andere.«
    Über Gullets Kopf hinweg schätzte ich die Höhe des Felsauswuchses am anderen Ende des Feldes. Es konnten nicht viel mehr als sechzig Meter sein. Ungefähr fünf Meter unterhalb der Spitze konnte ich rote und blaue Flecken erkennen. Ein Streifen von versengter und verbrannter Vegetation führte von der Aufprallstelle zu dem Wrack am Boden.
    »Der Mann hörte eine Explosion, lief nach draußen und sah Rauch aus seinem nördlichen Feld aufsteigen. Als er dort ankam, war die Maschine am Boden und brannte. Farmer …«
    Gullet schaute auf seinen kleinen Spiralblock.
    »Michalowski konnte keine Lebenszeichen entdecken, also rannte er heim und rief 911 an.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wie viele an Bord waren?«, fragte Larabee.
    »Sieht aus wie ein Viersitzer, also denke ich mal, weniger als ein Sechserpack.«
    Gullet wollte Slidell offenbar den Rang als bester TV-Klischeebulle ablaufen.
    Er klappte den Spiralblock mit einem Schlenkern seiner Hand zu und steckte ihn in die Brusttasche.
    »Der Diensthabende hat die FAA oder das NTSB alarmiert oder irgendeine andere Bundesbehörde, die zuständig ist. Ich schätze, meine Jungs haben zusammen mit der Feuerwehr die Lage hier gut im Griff. Sagen Sie mir einfach, was Sie von Ihrer Seite brauchen, Doc.«
    Ich hatte zwei Krankenwagen auf dem Seitenstreifen bemerkt, auf dem wir geparkt hatten.
    »Haben Sie

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