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Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Gegend, der wahrscheinlich nebenbei mit Drogen handelt.«
    »Wie heißt er?«
    »Unwichtig.« Ich wollte keine Kommentare über die Namensvorlieben meiner Dixie-Brüder hören. »Die Maschine war sauber, und der Besitzer ist nicht geflogen.«
    »Das Flugzeug dieses ehrbaren Bürgers wurde also gestohlen.«
    »Genau.«
    »Ich hasse es, wenn mir so was passiert.«
    Ich boxte Ryan vor die Brust und warf ihm den »Lass das«-Blick zu.
    »Wer war an Bord?«
    »Weiß ich nicht. Die Ermittlerin des NTSB ist in Kontakt mit der Polizei. Die checken ihre Vermisstenliste und füttern dann das Programm des National Crime Information Center mit unserer Beschreibung.«
    Ryan kämpfte mit einem Grinsen.
    »Aber das kannst du dir ja denken.« Ich kratzte an einem Moskitostich an meinem Ellbogen. »Ich habe schlechte Nachrichten.«
    Boyd legte seine Schnauze nun auf mein Knie.
    »Kannst du dich noch an die Tierknochen erinnern, von denen ich dir erzählt habe?«
    »Ja.«
    »Eigentlich hat sie ja Rin Tin Tin hier entdeckt. Sie waren auf einer Farm draußen auf dem Land vergraben. Ich war mir ziemlich sicher, dass das Zeug tierisch war, aber ich habe sie trotzdem ins Leichenschauhaus gebracht, nur für alle Fälle. Ich habe fast den ganzen Sonntag mit den Knochen verbracht.«
    Lucy saß auf dem Hintern. Ethel versuchte, ihr den Overall über die Schuhe zu ziehen.
    »Und?«, hakte Ryan nach.
    »Heute habe ich zwei menschliche Handknochen gefunden.«
    »Zusammen mit Balu.«
    Ich nickte.
    »Also ist morgen wieder so ein besonderer Tag.«
    »Leider. Sieh mal, es tut mir wirklich Leid. Du weißt, dass ich viel lieber mit dir zusammen wäre.«
    »Und Hooch.« Ryan blickte kurz zu Boyd, dann wieder zu mir.
    »Und Hooch.« Ich tätschelte Boyds Kopf. »Übrigens, ich bin dir wirklich sehr dankbar, dass du dich um ihn kümmerst.«
    Ryan hob Hände und Augenbrauen. C’est la vie.
    »Wenn Hooch ein Mordopfer ausgegraben hat, dann musst du verhindern, dass der Täter die Leiche umbettet.«
    Boyd wechselte wieder zu Ryan.
    »Ja«, bestätigte ich mit einer Begeisterung, die ich sonst nur für Abstriche und Rektaluntersuchungen aufbringe.
    »Du musst tun, was du tun musst.«
    »Genau.«
    Natürlich hatte Ryan Recht. Trotzdem fühlte ich mich gefangen, ich klebte in der Stadt fest wie eine Motte auf Fliegenpapier.
    Ich beugte mich vor, drückte den Rücken durch, drehte den Kopf hin und her. Mein Nacken knackte.
    Ryan setzte sich auf und rückte näher.
    »Dreh dich um.«
    Ich tat es.
    Ryan fing an, mir den Rücken mit kräftigen, kreisenden Bewegungen zu kneten.
    Ich schloss die Augen.
    »Mmmm.«
    »Zu fest?«
    »Hhmm.« Ich merkte erst jetzt, wie verspannt ich war.
    Ryan strich mit den Daumen an der Innenkante der Schulterblätter entlang.
    Ein leises Stöhnen schlich sich an. Ich unterdrückte es.
    Ryans Finger wanderten zu meiner Schädelbasis.
    Ogott.
    An meinem Hinterkopf hoch.
    Omeingott.
    Wieder hinunter, über die Schultern, an den Muskeln links und rechts des Rückgrats entlang.
    Ein vollendetes Stöhnen.
    Sekunden später zogen die Hände sich zurück, und ich spürte, wie das Couchpolster seine Form veränderte.
    »Ich habe einen Plan.«
    Ich öffnete die Augen.
    Ryan hatte sich zurückgelehnt und die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Die Chipsschale war leer. Boyd hatte Krümel in beiden Maulwinkeln.
    »Ich lade dich zum Abendessen ein.«
    »Keine Einwände. Wo?«
    »Deine Stadt. Deine Wahl.«
     
    Eine Stunde später mampften Ryan und ich Bruschette im La Toscana. Es war eine Sommernacht wie in einer Hollywood-Kulisse, der Mond am Himmel ein voller Kreis.
    La Toscana ist ein Italiener, der sich in »Speciality Shops on the Park« versteckt, eine Enklave aus Cafés, Bars, Schönheitssalons und Boutiquen, in der die feine Gesellschaft der Stadt ihren Silver Oak Cabernet schlürft, sich in Schlamm einpacken lässt und Halsbänder für ihre Hunde kauft.
    Die meisten Läden sind zwar ein bisschen zu speziell für meinen Geldbeutel, aber La Toscana genieße ich sehr, vor allem wenn man während der warmen Jahreszeit draußen essen kann. Neben dem Volare ist es mein Lieblingsitaliener, und beide sind ungefähr gleich weit von Sharon Hall entfernt. Für diesen Abend wählte ich also La Toscana.
    Ryan und ich saßen an einem kleinen gusseisernen Tisch im gepflasterten Innenhof des Restaurants. Hinter uns plätscherte ein Brunnen. Links diskutierte ein Paar über das Thema Berge kontra Strand. Rechts verglichen drei Frauen ihre

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