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Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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ausgesetzt, sie dürften aber nicht sehr lange gebrannt haben.«
    »Das passt«, sagte Larabee.
    »Beide Leichen weisen Spuren eines schwarzen Rückstands auf«, sagte ich und setzte mich auf einen Stuhl. »Vor allem der Passagier.«
    »Dasselbe Zeug habe ich überall im Cockpit gefunden. Ich habe eine Probe für Tests eingeschickt.«
    »Wir testen auf Alkohol, Amphetamine, Methamphetamine, Barbiturate, Cannaboide und Opiate«, sagte Larabee. »Wenn die Jungs zugedröhnt geflogen sind, finden wir das raus.«
    »Sie nennen sie Jungs.« Jansen.
    »Der Pilot war ein männlicher Weißer, wahrscheinlich in den Dreißigern, eins siebzig bis eins fünfundsiebzig, umfangreiche Zahnversorgung, tolles Tattoo.«
    Jansen nickte und schrieb alles mit.
    »Der Passagier war ebenfalls männlich. Größer. Zumindest, als er noch seinen Kopf aufhatte.« Er wandte sich an mich. »Tempe?«
    »Wahrscheinlich Anfang zwanzig«, sagte ich.
    »Rasse?«, fragte Jansen.
    »Ja.«
    Sie hob den Kopf.
    »Ich arbeite noch daran.«
    »Besondere Kennzeichen?«
    »Mindestens zwei Zahnfüllungen.« Ich sah den Gesichtsknochen vor mir. »Und er hatte irgendwas an seiner Nase. Ich halte Sie auf dem Laufenden.«
    »Jetzt bin ich dran.« Jansen blätterte in ihrem Notizbuch. »Das Flugzeug war zugelassen auf einen gewissen Richard Donald Dorton. Ricky Don für seine Freunde.«
    »Alter?«, fragte ich.
    »Zweiundfünfzig. Aber Dorton ist gestern nicht geflogen. Er ist vor der Hitze zum Grandfather Mountain geflohen. Behauptet, er hätte die Cessna intakt und sicher verschlossen auf einem privaten Flugfeld in der Nähe von Concord abgestellt.«
    »Hat irgendjemand die Maschine starten sehen?«, fragte ich.
    »Nein.«
    »Flugplan?«
    »Nein.«
    »Und während des Fluges hat sie auch niemand gesehen?«
    »Nein.«
    »Wissen Sie, warum sie abstürzte?«
    »Der Pilot flog sie gegen einen Felsen.«
    Wir ließen das einen Augenblick im Raum stehen.
    »Wer ist dieser Ricky Don Dorton?«, fragte ich.
    »Ricky Don Dorton besitzt zwei Striptease-Läden, The Club of Jacks und The Heart of Queens, beide in Kannapolis. Das ist eine Textilstadt nördlich von hier, nicht?«
    Wir beide nickten.
    »Ricky Don liefert Schund für Gentlemen jeden Lebensstils.«
    »Der Mann ist ein Poet.« Larabee.
    »Der Mann ist ein Molch.« Jansen. »Aber ein reicher Molch. Die Cessna-210 war nur eins seiner vielen Spielzeuge.«
    »Sind Titten und Ärsche so profitabel?«, fragte ich.
    Jansen antwortete mit einem Achselzucken.
    »Könnte es sein, dass Ricky Don auch im Importgeschäft tätig ist?«, fragte ich.
    »Dieser Gedanke ist den örtlichen Behörden auch schon gekommen. Sie haben Dorton schon eine Zeit lang beobachtet.«
    »Lassen Sie mich raten«, sagte ich. »Ricky Don singt nicht im Baptistenchor.«
    Larabee klopfte mir auf die Schulter. »Sie ist gut, nicht?«
    Jansen lächelte. »Nur ein Problem. Das Flugzeug war sauber.«
    »Keine Drogen?«
    »Bis jetzt nichts.«
    Wir alle standen auf.
    Ich stellte noch eine letzte Frage.
    »Warum nennt sich ein erwachsener Mann Ricky Don?« Es klang wie einer von Harrys texanischen Saloons.
    »Vielleicht will er nicht prätentiös wirken.«
    »Verstehe«, sagte ich. Ich tat es nicht.
     
    Es war halb fünf, als Jansen uns verließ. Ich wollte nach Hause gehen, noch einmal lange duschen, die Tüten mit Victoria’s gefälschten Geheimnissen aufreißen und den Abend mit Ryan verbringen.
    Aber ich wollte auch gleich morgen früh zum Strand aufbrechen.
    Und ich hatte noch Bärenknochen im Kühlraum.
    Wenn lästige Pflichten vermeidbar sind, bin ich eine Weltmeisterin im Verschleppen. Ich schiebe Post von einem Stapel auf den anderen und werfe sie dann weg, wenn der Termin oder der Anlass verpasst ist. Ich schiebe das Schneeschaufeln so lange auf, bis der Schnee geschmolzen ist. Ich koexistiere mit Löwenzahn und anderem Unkraut. Mein Garten lebt nur vom Regen.
    Andererseits hängt eine nicht erledigte, aber letztlich unvermeidbare Aufgabe über mir wie die Klinge einer Guillotine. Während meiner ganzen Schulzeit gab ich meine Aufsätze vor dem Termin ab. Ich musste mir keine einzige Nacht deswegen um die Ohren schlagen. Ich bezahle meine Rechnungen pünktlich. Ich kann nicht eher ruhen, bis das Unausweichliche geschafft ist.
    Ich rief Ryans Handy an. Nach vier Klingelzeichen bat seine Stimme zuerst auf Französisch, dann auf Englisch um eine Nachricht.
    »Schür das Feuer, Cowboy. Ich bin um sieben zu Hause.«
    Nachdem ich aufgelegt hatte, fragte

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