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Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Pounder?«, fragte ich ungläubig.
    »Mama Footes kleiner Liebling.«
    »Wer ist Sonny Pounder?«, fragte Ryan.
    »Sonny Pounder ist ein billiger, fieser kleiner Mistkerl, der für den richtigen Preis seine Mutter an die Taliban verkaufen würde.«
    Slidell.
    Ryan wandte sich an mich.
    »Pounder ist der Dealer, der uns den Tipp über Tamela Banks’ Baby gegeben hat.«
    Donner grollte.
    »Warum haben Sie nicht vorher gewusst, dass das Haus Pounder gehört?«
    »Im Kontakt mit Behörden zieht Mr. Pounder es vor, seine Stadtadresse anzugeben. Offiziell ist die Farm ja Mama überschrieben«, sagte Rinaldi.
    Wieder ein Donnerschlag. Von der Veranda kam ein leises Jaulen.
    »Vielleicht ist Tamela ja mit Tyree hierher gekommen, aber das muss nicht heißen, dass sie dealt oder ihr Baby umgebracht hat.«
    Meine Argumentation klang dürftig, sogar für mich selbst.
    Im Hof schlug eine Tür, und dann noch einmal.
    »Werden Sie denn mit Pounder reden?«, fragte ich Slidell.
    Die Macho-Augen bohrten sich in meine.
    »Ich bin ja kein Trottel, Doc.«
    Doch, bist du, dachte ich.
    In diesem Augenblick brach das Gewitter los.
     
    Ryan, Boyd und ich saßen auf der Veranda, bis der Sturm sich ausgetobt hatte. Der Wind fuhr in unsere Kleider und blies uns warmen Regen ins Gesicht. Es fühlte sich wunderbar an.
    Boyd war von der rohen Gewalt der Natur weniger begeistert. Er lag neben mir, den Kopf in dem Dreieck unter meinen angezogenen Knien. Eine Taktik, die auch Birdie oft benutzte. Wenn ich dich nicht sehen kann, kannst du auch mich nicht sehen. Also bin ich in Sicherheit.
    Gegen sechs wurde aus dem Wolkenbruch ein leichtes, stetiges Nieseln. Slidell, Rinaldi und die Spezialisten von der Spurensicherung durchsuchten weiter das Haus, doch für Ryan und mich gab es nichts mehr zu tun.
    Zur Sicherheit ging ich mit Boyd jedes Stockwerk ein paarmal ab. Doch nichts erregte sein Interesse.
    Ich sagte Slidell, dass wir aufbrächen. Er sagte, er würde mich am nächsten Morgen anrufen.
    Wie ich mich freute.
    Als ich Boyd auf den Rücksitz ließ, drehte er sich einmal im Kreis, rollte sich dann mit der Schnauze auf den Hinterläufen zusammen und seufzte laut.
    Ryan und ich stiegen ein.
    »Eine Karriere als Drogenhund kann sich Hooch wohl abschminken.«
    »Ja«, erwiderte ich.
    Auf seiner ersten Runde hatte Boyd an den zwei Tüten Kokain geschnuppert, einmal mit dem Schwanz gewedelt und war dann weiter durch den Keller getrottet. Auf der zweiten Runde hatte er sie völlig ignoriert.
    »Aber er ist ein Ass in Sachen Aas.«
    Ich streckte die Hand nach hinten, und Boyd leckte sie.
    Auf dem Heimweg fuhr ich kurz beim MCME vorbei, um ein Stromkabel für den Laptop zu holen, das ich dort vergessen hatte. Während ich in das Gebäude ging, spielten Boyd und Ryan das einzige Spiel, das der Chow-Chow kannte. Ryan stand auf dem Parkplatz, und Boyd wetzte um ihn herum.
    Als ich das Gebäude wieder verließ, fuhr Sheila Jansen auf den Parkplatz, stieg aus und kam zu mir.
    »Sie kommen aber noch spät hierher«, sagte ich.
    »Hab Neuigkeiten und dachte, dass ich Sie vielleicht hier erwische.« Sie enthielt sich eines Kommentars zu meinem Aussehen. Und ich enthielt mich einer Erklärung.
    Boyd ließ Ryan stehen und rannte zu Jansen, um an ihrem Schritt zu schnuppern. Die Beamtin des NTSB fing ihn ab, indem sie ihn mit beiden Händen hinter den Ohren kraulte. Ryan schlenderte zu uns herüber, und ich stellte die beiden einander vor. Boyd umkreiste uns alle drei.
    »Sieht so aus, als käme die Drogentheorie genau hin«, sagte Jansen. »Als wir die Cessna genauer untersuchten, haben wir doch glatt in der rechten Tür noch eine zweite, kleinere gefunden.«
    »Was soll das heißen?«
    »In die rechte Vordertür hatte man ein Loch geschnitten und eine Klappe davor gehängt, mit einem Scharnier am unteren Rand, sodass sie ins Flugzeuginnere aufging.«
    »Wie eine Hundetür, die nur in eine Richtung funktioniert?«
    »Genau. Bei einem flüchtigen Blick wäre diese Veränderung nicht aufgefallen.«
    »Wozu?«
    »Um Sachen aus der Luft abwerfen zu können.«
    Ich dachte an die zwei Kilo Koks, die wir auf der Farm gefunden hatten.
    »Illegale Drogen zum Beispiel.«
    »Richtig.«
    »Für einen Abholer, der unten am Boden mit einem Auto wartet.«
    »Bingo.«
    »Aber warum macht man sich die Mühe, das Flugzeug umzubauen? Warum macht man nicht einfach die Tür auf und schmeißt das Zeug raus?«
    »Die Sackfluggeschwindigkeit einer C-210 liegt bei einhundertunddrei

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