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Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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ihn als Konkurrenten betrachtet.«
    »Das passiert mir ständig.«
    »Die Sekretärin hat nicht erwähnt, dass Cagles Besucher besonders gut ausgesehen habe.«
    »Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters.«
    »Ich glaube, ihrem Auge wäre das schon aufgefallen.«
    »Die Ärzte sind ratlos wegen Cagles Kollaps?«
    »Offensichtlich.«
    Ich erzählte Ryan von meiner Unterhaltung mit Terry Woolsey und von dem für den folgenden Morgen geplanten Treffen.
    »Sie ist Detective, also weiß sie bestimmt, wovon sie spricht.«
    »Wir sind alle Weise und Heilige.«
    »Ich habe keine Ahnung, was sie will.«
    »Ahnungen können gefährlich sein.«
    »Komisch ist es schon, Ryan.«
    »Ja, es ist komisch.«
    »Komm mir nicht so herablassend.«
    »Ich weiß, wie ich dir viel lieber kommen würde.«
    Wieder das Kribbeln im Bauch.
    »Hast du noch mehr Drohungen per E-Mail bekommen?«
    »Nein.«
    »Wird in deiner Straße immer noch verstärkt Streife gefahren?«
    »Ja. Und bei Lijas Stadthaus.«
    »Gut.«
    »So langsam glaube ich, dass Dorton hinter der ganzen Sache steckte.«
    »Warum?«
    »Ricky Dons Leiche wird gefunden, und die E-Mails bleiben aus.«
    »Vielleicht. Vielleicht hat ihn jemand aus dem Verkehr gezogen.«
    »Danke für die Aufmunterung.«
    »Ich will nur, dass du vorsichtig bist.«
    »Darauf wäre ich selber nicht gekommen.«
    »Du kannst eine echte Nervensäge sein, Brennan.«
    »Ich arbeite daran.«
    »Fühlt sich Hooch auch nicht vernachlässigt?«
    »Wir sind heute Nachmittag schön lange gelaufen.«
    »In Halifax hatte es heute elf Grad.«
    »In Charlotte hatte es heute fünfunddreißig Grad.«
    »Fehle ich Ihnen, Miz Temperance?«
    Der Cowboy ist zurück.
    »Ein bisschen.«
    »Gib’s doch zu, Darling. Von so einem hombre hast du immer geträumt.«
    »Du bist zufällig über meine Fantasie gestolpert, Ryan. Männer mit Stetsons.«
    »Verehrung, Ma’am.«
    Nachdem ich aufgelegt hatte, rief ich Katy an.
    Keine Antwort.
    Ich hinterließ eine Nachricht.
    Boyd, Birdie und ich schauten uns die letzten Innings des Baseballspiels der Braves gegen die Cubs an. Ich aß meine Karotten auf, Boyd kaute auf einem Lederknochen, und Birdie schlabberte am Jogurt. Irgendwann tauschten die beiden. Atlanta gewann haushoch.
    Um elf schliefen Hund, Katze und Miz Temperance tief und fest.

27
    Charlotte hat viele Institutionen, die sich der Erhaltung und der Huldigung des Schönen verschrieben haben. Das Mint Museum of Art. Spirit Square. Der McGill-Rosengarten. Hooters.
    Die Kreuzung von Morehead und Clarkson gehört nicht auf diese Liste. Obwohl nur wenige Blocks vom trendigen Yuppie-Getto entfernt, hat dieser Teil des Third Ward seine Wiedergeburt erst noch vor sich, und Highway-Überführungen und alternde Lagerhäuser, rissiger Asphalt und abblätternde Reklametafeln bestimmen nach wie vor das architektonische Bild.
    Egal. Das Geschäft im Coffee Cup floriert.
    Jeden Morgen und jeden Mittag sitzen schwarze und weiße Akademiker, Regierungsangestellte und einfache Arbeiter Ellbogen an Ellbogen mit Anwälten, Richtern, Bankern und Immobilienmaklern. Es ist nicht das Ambiente. Es ist die Küche: Hausmannskost, die das Herz erwärmt – und irgendwann zum Stillstand bringt.
    Das Coffee Cup gehört schon seit Jahrzehnten einer locker miteinander verbundenen Gruppe schwarzer Köche. Zum Frühstück gibt es immer das Gleiche: Eier, Maisfladen, Rückenspeck, frittierte Lachsbällchen, Leberpastete und den üblichen Bauchspeck, Schinken, Pfannkuchen und Brötchen. Mittags sind die Köche ein bisschen flexibler. Die Tageskarte wird auf zwei oder drei Tafeln angeschrieben: Fleischeintopf, Schweinsfüße, Rinderschmorbraten, Rippchen und Hühnchen gebraten, gebacken oder gedünstet mit Klößen. An Gemüse gibt es Grünkohl, gefleckte Feldbohnen, Weißkohl, Brokkoliauflauf, Kürbis und Zwiebeln, Sahnekartoffeln und Langbohnen. Außerdem gibt es neben den Brötchen auch noch Maisbrot.
    Jane Fonda oder Fergie sieht man selten im Cup essen.
    Ich kam um zehn vor acht an. Der Parkplatz war gerammelt voll, also parkte ich auf der Straße.
    Als ich mich an den Gästen vorbeizwängte, die drinnen warteten, fiel mir auf, dass jeder Tisch besetzt war. Ich ließ den Blick zur Theke wandern. Sieben Männer. Eine Frau. Zierlich. Kurze braune Haare. Dichter Pony. Mitte vierzig.
    Ich ging zu ihr und sprach sie an. Als Woolsey den Kopf hob, schwangen zwei silbern-türkise Ohrringe mit.
    Während wir uns einander vorstellten, wurde zwei Hocker weiter

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