Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
um sicherzugehen, dass seit JJ.s Ableben niemand in seinen Habseligkeiten gestöbert hat. Sie hat Rinaldi gebeten, sie in seinem Auto hinzufahren.«
    »Das gibt’s doch nicht.«
    »JJ. der Bärentöter könnte also für Ricky Don Dorton Drogen transportiert und nebenbei ein bisschen mit Bärengalle gehandelt haben.«
    »Wusste die Oma irgendwas über Klein-JJ.s Anrufe bei Darryl Tyree?«
    »Nichts.«
    »Redet Sonny Pounder inzwischen?«
    »Ist stumm wie ein toter Fisch.«
    »Was gibt’s Neues über den Piloten?«
    »An Harvey Pearce arbeiten wir noch.«
    Ein großer Mann mit Cornrow-Zöpfen, Goldketten und überteuerter Designer-Sonnenbrille ging auf die Tür zu, als Woolsey eben herauskam. Er kam mir irgendwie bekannt vor.
    Der Mann trat zurück, ließ Woolsey vorbei, schob dann die Brille auf die Nasenspitze und sah ihrem Hintern nach.
    Slidell sagte etwas, aber ich hörte nicht zu.
    Wo hatte ich dieses Gesicht schon gesehen?
    Mein Hirn mühte sich mit Assoziationen ab.
    Persönlich? Auf einem Foto? Erst kürzlich? Vor langer Zeit?
    Slidell redete immer noch, und seine Stimme drang blechern aus dem Handy.
    Als Woolsey meine Miene sah, drehte sie sich zum Café um. Der Mann war nach drinnen verschwunden.
    »Was ist?«
    Ich hob den Zeigefinger.
    »Hallo?!« Slidell merkte offensichtlich, dass er meine Aufmerksamkeit verloren hatte, und versuchte, sie wiederzugewinnen.
    Ich wollte eben die Verbindung trennen und in das Café zurückkehren, als der Mann mit einer weißen Papiertüte in einer Hand und Schlüsseln in der anderen wieder auftauchte. Er ging zu einem schwarzen Lexus, öffnete die Fondtür, stellte das Essen auf den Rücksitz und knallte die Tür zu.
    Bevor er sich hinters Steuer setzte, schaute der Mann in unsere Richtung.
    Ohne Sonnenbrille. Das Gesicht direkt von vorne.
    Ich musterte die Gesichtszüge.
    Denk dir die Cornrows und die lockigen kleinen Schwänzchen weg.
    Synapse!
    Die Temperatur schien zu sinken. Die Atmosphäre verdichtete sich.
    »O Scheiße!«
    »Was ist?« Slidell.
    »Was ist?« Woolsey.
    »Können Sie dem Kerl da folgen?«, fragte ich Woolsey und deutete mit dem Handy auf den Lexus.
    »Dem Kerl mit den Cornrows?«
    Ich nickte. Sie nickte zurück. Wir rannten zu ihrem Auto.

28
    »Brennan!«
    Ich ließ meinen Sicherheitsgurt einrasten und stemmte mich gegen das Armaturenbrett, während Woolsey wendete und die Clarkson hochraste.
    »Was zum Teufel ist denn da los?«
    Slidell klang nervös, wie jemand, der nachts im Schlafanzug Dinge anschreit, die seltsame Geräusche machen.
    Ich hielt mir das Handy wieder ans Ohr.
    »Ich habe gerade Darryl Tyree gesehen.«
    »Woher wissen Sie, dass es Tyree ist?«
    »Ich habe ihn nach Gideon Banks’ Polaroid erkannt.«
    »Wo?«
    »Hat sich eben was zu essen im Coffee Cup geholt.«
    »Da entlang«, sagte ich zu Woolsey und deutete die Morehead hoch.
    »Und was haben Sie jetzt vor?«
    »Ihn verfolgen.«
    Die Reifen quietschten leise, als Woolsey scharf nach links in die Morehead abbog, ohne auf das Verbotsschild zu achten. Eineinhalb Blocks weiter vorne konnte ich den schwarzen Lexus erkennen. Auch Tyree hielt sich nicht an die Verkehrsregeln.
    »Lassen Sie ihn nicht merken, dass wir ihn verfolgen«, sagte ich zu Woolsey.
    Sie warf mir einen Blick zu, der nur »Danke für den Rat« bedeuten konnte, und konzentrierte sich dann aufs Fahren, die Hände auf zehn und zwei Uhr fest am Lenkrad.
    »Verdammt noch mal. Sind Sie verrückt?«, bellte Slidell.
    »Vielleicht führt er uns zu Tamela Banks.«
    »Machen Sie gefälligst, dass Sie da wegkommen. Der Spinner erschießt sie, ohne mit der Wimper zu zucken.«
    »Er weiß nicht, dass wir hinter ihm her sind.«
    »Wo sind Sie?«
    Ich stützte mich wieder ab, als Woolsey um die nächste Kurve bog.
    »Freedom Drive.«
    Ich hörte, wie Slidell Rinaldi etwas zurief. Dann sprach er mit abgehackter Stimme, als würde er joggen.
    »Mein Gott, Brennan. Warum können Sie nicht einfach mit Ihren Freundinnen shoppen gehen?«
    Ich ließ mich nicht zu einer Antwort herab.
    »Ich will, dass Sie jetzt sofort rechts ranfahren. Überlassen Sie das den Detectives.«
    »Ich sitze bei einem Detective im Auto.«
    »Bei wem?«
    »Terry Woolsey. Sie hat eine echte Marke und so. Zu Besuch aus South Carolina.«
    »Sie können eine echte Nervensäge sein, Brennan.« »Mit der Meinung sind Sie nicht allein.«
    Ich hörte, wie Türen knallten, dann wurde ein Motor angelassen.
    »Geben Sie mir Ihre Position durch.«
    »Wir fahren auf der

Weitere Kostenlose Bücher