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Mit heißer Nadel Jagd auf Kids

Mit heißer Nadel Jagd auf Kids

Titel: Mit heißer Nadel Jagd auf Kids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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überlegen es uns“,
erwiderte Tim für die Gruppe.

2. Tattoo-Verbrechen imnahen Ausland
     
    Abendessen bei Gabys Eltern.
Die Jungs waren eingeladen und Oskar, ausgestreckt unterm Tisch, kaute auf
einem Büffellederknochen, den die Gäste mitgebracht hatten. Gabys Mutter Margot
und der Kommissar — der unverzichtbare väterliche Freund von Tim, Karl und
Klößchen — die Glockners also wussten Bescheid über Katjas Rettung und den
superreichen Vater.
    „Eigentlich sind wir schön
dumm!“, sagte Klößchen durch seine Wurstsemm ei. „Ein Multi-Milionär will uns
Gold auf den Weg streuen, und wir verachten den Reichtum. Hätten wir nicht
wenigstens ein paar Zehntausender annehmen können?“
    „Ich finde es richtig“,
widersprach Gaby, „dass wir Hilfsbereitschaft und Einsatz nicht zur wohlfeilen
Ware machen. Man rettet kein Menschenleben, indem man dabei auf die Belohnung
schielt. Ja, ich weiß, Willi, du hast nur gealbert. Und hebt bitte die
Kotelettknochen für Oskar auf.“
    „Schneider entlässt uns nicht
aus der Wunschpflicht“, erinnerte Tim. „Also?“
    „Überlegt euch einen Wunsch“,
sagte der Kommissar. „Ihr habt doch sonst genug Phantasie — wenn’s darum geht,
Verbote zu missachten, Warnungen in den Wind zu schlagen und in
halsbrecherische Abenteuer zu schlittern. Hm?“
    „Darf ich einen Vorschlag
machen?“, ließ sich Gabys Mutter vernehmen. „Wozu ist denn der Mann
Hotelketten-König! Wenn der’s nicht einrichten kann, wer dann! Also, wenn ich
ihr wäre, Kinder, würde ich über ihn eine Reise buchen. Eine ganze Woche in
einem Schneider-Hotel.“
    „Tolle Idee, Mami!“
Überschwänglich wurde Frau Glockner von ihrer Tochter umarmt. „Das überlegen
wir uns. Und Friedrich Schneider wird nicht knausern. Hah!, dann schwelgen wir
im gastronomischen Luxus. Und wohin wir wollen — das entscheiden wir bis... bis
heute Abend. Gebongt, Jungs?“
    Die drei nickten. Alle Mienen
stimmten zu wie ein einziges ,Jaaaa’.
    Auch Tim. Aber hinter seinem
Begeisterungs-Grinsen hatte er beobachtend den Blick geschärft und unauffällig
auf Kommissar Glockner gerichtet. Denn Gabys Vater war plötzlich nachdenklich
geworden, schien an einem Gedanken zu brüten.
    „Was ihr über diesen
Schneiderschen Schwiegersohn erzählt habt“, sagte er jetzt, „lässt mich an die
Infos denken, mit denen wir zur Zeit zugeschüttet werden. Es hat mit
Tätowierung zu tun und mit abscheulichen Verbrechen, die sich gleichen, obwohl
sie räumlich entfernt voneinander verübt werden.“
    „Tätowierungs-Verbrechen?“ Tim
hob die Brauen. „Tattoos sind das Mittel“, nickte Gabys Vater. „Diese
Verbrechen sind eine ganz neue Form der Körperverletzung. Hinzu kommen
Freiheitsberaubung und Erpressung. Alles gehört zusammen — eine Kette der
Niedertracht. Die Opfer sind Kinder und Jugendliche.“
    Alle hörten gebannt zu.
    „Die Nachrichten kommen aus
Dirnbadhausen in der Schweiz und aus Katlwaldstetten in Österreich. Renommierte
Urlaubsorte. Sie liegen ein paar hundert Kilometer voneinander entfernt.“
    „Ein- und derselbe Täter?“,
fragte Tim.
    „Es müssen mehrere sein. Aber
die Methode spricht für eine zentrale Lenkung. Denn sowohl da wie auch dort
wurden jeweils zwei Kinder entführt und mit Tätowierungen verunstaltet. Im
Gesicht. Man muss es sich vorstellen: Ihre Gesichter wurden über und über
tätowiert. Sie sind unkenntlich, sind hässlich. Die vier sind im Alter zwischen
acht und zwölf. Alle stehen unter Schock. Sind in ärztlicher Obhut, müssen von
Psychologen betreut werden. Und es wird fast unmöglich sein, diese
Verunstaltungen zu beseitigen.“
    „Entsetzlich!“, flüsterte Gaby.
    „Aber man kann Tätowierungen
entfernen“, Frau Glockner war voller Mitgefühl, dachte offensichtlich an das
Was-wäre-wenn? bei ihrer eigenen Tochter.
    „Nicht so leicht wie wir
glauben“, erwiderte der Kommissar. „Bei manchen Tätowierungen ist es unmöglich.
Wir können nur hoffen für diese vier Kids.“
    „Sie wurden also geraubt und
wieder freigelassen — nach der Verunstaltung“, hielt Tim fest. „Was war noch?“
    „Der oder die Täter haben sie
nur benutzt, um ihren nachfolgenden Forderungen Nachdruck zu geben. Indem sie
auf die Opfer verweisen. Vermögende Leute mit Kindern im entsprechenden Alter
werden erpresst. Nach dem Motto: Entweder ihr zahlt — oder euren Kindern
geschieht das Gleiche.“
    „Der Gipfel der Brutalität“,
sagte Karl. „Wie verhalten sich die

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