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Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark
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Max’ Zehen beinahe zermalmte, der unglücklicherweise gleich hinter ihm stand. Dann stürmte er quer durch den Salon und unterbrach seine Mutter in einem Gespräch mit dem Delfter-Porzellan-Sammler Lars van Sever und dessen Frau.
    »Wie konntest du bloß Cornelia zu dir nach Hause einladen, ohne mir auch nur einen Ton davon zu sagen?«, fauchte er aufgebracht. »Ich dachte, wir beide wären uns, was sie betrifft, einig.«
    »Sind wir auch. Sind wir auch. Das Mädchen ist eine gesellschaftliche Dampfwalze. Martha Fairchild rief mich an und fragte, ob Cornelia ebenfalls kommen dürfe, und wollte auch dann nicht lockerlassen, als ich ihr sagte, der Tisch sei bereits bis auf den letzten Platz besetzt. Martha hat sogar angeboten, selbst zu Hause zu bleiben, damit Cornelia kommen könne! Das ist das letzte Mal, dass ich die Fairchilds einlade – man lernt doch nie aus. Aber ich wusste einfach nicht, wie ich bei diesem Ersuchen taktvoll Nein sagen sollte.«
    »Probier’s doch einfach mal mit: Nein .«
    Dottie legte ihrem Sohn eine Hand auf den Arm und schaute Wyatt mit mütterlich besorgtem Gesicht an. »So nervös kenne ich dich ja gar nicht. Liegt dir so viel an dieser Lucy?«
    Gerade in dem Moment schaute Wyatt auf und sah Trip und Eloise in der Tür stehen, mit Lucy im Schlepptau, deren dunkle Haare vor den Eichenbalken schimmerten. »Sie sind gerade gekommen!«, rief er aufgeregt und musste gegen die aufsteigende Panik ankämpfen. »Zu spät. Jetzt muss ich sie einfach so gut es geht auseinanderhalten.« Hastig nippte er an seinem Scotch. »Und um deine Frage zu beantworten, es liegt mir viel an meinem Buch . Ein verfrühtes Zusammentreffen
mit Cornelia könnte das Ziel gefährden, auf das Lucy und ich die ganze Zeit hinarbeiten.«
     
    Dottie sah ihrem Sohn hinterher. Zwei Schritte hinter Trip und Eloise stand eine junge Frau wie eine Statue und schaute sich mit großen dunklen Augen aufmerksam um. Sie trug ein auberginefarbenes Kleid, dessen Taille durch einen Gürtel betont wurde, was dem Ganzen eine sehr feminine Silhouette verlieh. Die dunklen Haare waren glatt und glänzend wie schimmernde Seide, und Süßwasserperlen baumelten an ihren Ohrläppchen. In den schmeichelnden, märchenhaft schönen Roger-Vivier-Schuhen wirkten ihre Beine endlos lang.
    Das war zweifellos die hübscheste junge Dame, die Dottie Hayes je gesehen hatte.
    »Das Buch, natürlich«, murmelte sie noch, aber da war ihr Sohn schon entschwunden.
     
    Die Ahnengalerie mit den strengen Gesichtern in Dotties großem Salon stierten sie finster an, als wollten sie Lucy daran erinnern, dass sie hier völlig fehl am Platze war. Wüssten diese feinen Pinkel, wer sie wirklich war, würde sie, ehe sie sich’s versah, dazu degradiert, Champagnergläser herumzureichen. Wäre ja nicht das erste Mal.
    Schaudernd und ganz verunsichert schaute sie sich die anderen Gäste an. Nicht bloß, dass die hier alle tadellos gekleidet waren – was natürlich der Fall war. Die Männer wirkten alle, als kämen sie schnurstracks aus der Saville Row, die Anzüge maßgeschneidert, an den Schultern perfekt geschnitten, sodass sie nicht knitterten, und tailliert, dazu dezente, seidig schimmernde Krawatten. Die Hauptattraktion des Abends waren allerdings eindeutig die Damen, die in traumschönen
Cocktailroben und eigens für sie angefertigten, edelsteinbesetzten Schuhen gekommen waren. Angesichts dieser schwindelerregenden Aura von Opulenz und Reichtum wirkten die fünfkarätigen Diamanten, die an den meisten Ohrhängern baumelten, beinahe wie ein elegantes Understatement. Lucys Blick fiel auf eine ältere Dame, deren silbergraue Haare und dreireihige Perlenkette einen schönen Kontrast zu ihrem dunklen Samtjäckchen bildeten, und die neben einer jungen Brünetten mit Wangenknochen wie Maria Shriver stand. Die beiden kamen ihr irgendwie bekannt vor, aber andererseits waren die Reichen und Mächtigen ja auch New Yorks ureigenes Promi-Volk.
    Diese Leute brauchen niemandem mehr irgendwas zu beweisen, dachte Lucy. Und in diesem Moment, nach wochenlangem unablässigem Üben, hatte sie endlich den grundlegenden Unterschied zwischen altem Geldadel und neureichen Aufsteigern begriffen.
    Wie ein kleines Kind, das ängstlich an Mutters Rockzipfel hängt, blieb Lucy stets abwartend einen Schritt hinter Eloise, als sie sich unter »Hallos« und Küsschen den Weg in Dotties Salon bahnten. Ein Glück, dass sie Eloise hatte – seit ihrem Tag im Spa war die mit ihrer unprätentiösen

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