Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark
Vom Netzwerk:
zu, ich weiß genau, wie du dich fühlst. Wenn man der ganzen Meute plötzlich so gegenübersteht, kann einem angst und bange werden. Aber es sind wirklich sehr nette Leute darunter. Ach, da ist ja Mimi Rutherford-Shaw. Die wird dir gefallen, ganz bestimmt.« Und damit winkte sie einer vollbusigen, üppigen Blondine in einem rosa Gucci-Kleid fröhlich zu. Jeder schien Mimi zu mögen, wie Lucy auf Anhieb merkte, und das nicht nur, weil man neben ihr gleich viel schlanker aussah. Selbst in dieser muffigen, steifen Gesellschaft schien sie sich köstlich zu amüsieren.
    »El!«, rief Mimi und kam zu ihnen.
    »Mimi, du musst meine Freundin Lucy kennenlernen.«
    »Na, du bist aber ein entzückendes Ding!«, zirpte Mimi und küsste Lucy zur Begrüßung auf die Wange. Wyatt hatte Lucy alles über Mimi erzählt, wie über viele andere der üblichen Verdächtigen. Sie kam aus den Südstaaten, worauf sie sehr stolz war, und je länger sie in New York lebte, desto ausgeprägter wurde ihr breiter, gedehnter Südstaatenakzent. Inzwischen hatten die meisten Mühe, sie überhaupt noch zu verstehen. »Sehr erfreut, dich kennenzulernen. Und wo kommst du her, Herzchen?«
    »Chicago«, entgegnete Lucy und wand sich innerlich. Lügen
konnte sie nicht ausstehen, vor allem bei jemandem, der so nett zu ihr war, aber sie musste sich nun mal an das Skript halten. Das gehörte zur Abmachung. »Und Sie sind sicher aus dem Süden, stimmt’s?«
    »In Atlanta geboren und aufgewachsen. Aber ich bin mit einem Yankee verheiratet, und er kriegt die Motten, sobald er weiter südlich muss als nach Virginia.«
    »Unser Glück«, warf Eloise ein. »Lucy, Mimi hat eine wunderbare Hilfsorganisation gegründet namens Baby Love. Vielleicht hättest du ja Interesse, dich dort zu engagieren …«
    Noch ehe Lucy antworten konnte, stürzte sich Wyatt auf sie wie ein Geier. Er trug einen klassischen grauen Anzug, den sie noch nie an ihm gesehen hatte, und der ihm passte, als sei er nur dazu geboren worden, diesen Anzug zu tragen. »Ich versuche die ganze Zeit, dir Zeichen zu geben!«, brummte er.
    »Wyatt, hi. Kennst du Mimi schon?«, fragte Lucy höflich.
    Wyatt schaute kurz rüber. »Hey, Mims. Jack auch da?«
    »Nein, der ist bei einem Geschäftsessen. Schon das zweite diese Woche! Mal ehrlich, ich hoffe, der Kerl betrügt mich. Sonst arbeitet er einfach viel zu viel.« Mimi unterbrach sich, als hätte sie gespürt, wie die Atmosphäre im Raum plötzlich umschlug. Auch Lucy merkte es und drehte sich um.
    Cornelia Rockman, die es sich nie nehmen ließ, einen großen Auftritt hinzulegen, war in den Salon gerauscht. Als die Menge sich vor ihr teilte, blieb sie stehen und lächelte, als erwartete sie, von einem Paparazzo abgelichtet zu werden. Was angesichts ihrer Allgegenwart in den Klatschblättchen, die Wyatt abonniert und zu Lucys täglicher Pflichtlektüre deklariert hatte, durchaus im Bereich des Möglichen lag.
    »Cornelia Rockman, stimmt’s?«, flüsterte sie Eloise zu. Sie erkannte die junge Frau wieder, die ihr an dem verregneten
Abend nach der verunglückten Nola-Sinclair-Show so dreist das Taxi vor der Nase weggeschnappt hatte. Und natürlich hatte Wyatt ihr alles über die amtierende Bienenkönigin erzählt.
    »Ja. Wyatt und sie haben sich letzten Monat getrennt. Wundert mich, dass Dottie sie heute Abend eingeladen hat.«
    Wyatts Ex? Dieses unbedeutende Detail hatte er ihr bisher wohlweislich verschwiegen! Lucy beäugte Cornelia mit einer Mischung aus Neugier, Neid und fachlichem Interesse. Natürlich sah sie umwerfend aus. Sie sah aus wie die Reinkarnation einer Fünfzigerjahre-Hausfrau – einer sehr teuren, sehr sexy Fünfzigerjahre-Hausfrau – in ihrem Cocktailkleid, das sich um jede Kurve ihres Körpers zu schmiegen schien. Es war, als sei Christian Dior gerade lange genug aus dem Grab erstanden, um sie einzukleiden, nur um der ganzen Welt wahre weibliche Schönheit vor Augen zu führen. Als Modedesignerin musste Lucy einfach bewundern, wie gut Cornelia in ihrer Garderobe aussah, und wie genau sie offenkundig wusste, welche Schnitte ihrer schlanken, aber kurvenreichen Figur am meisten schmeichelten. Sie vermied es, irgendeinen der Gäste direkt anzusehen, obwohl sicher die Hälfte der Anwesenden sich nach ihr umgedreht hatte. Schaute man sich an, wie Cornelia dastand, hätte man annehmen können, das Dinner fände eigens zu ihren Ehren statt.
    Wyatts Gesicht war inzwischen zartrosa angelaufen. Lucy merkte, wie steif er wurde, als Cornelia,

Weitere Kostenlose Bücher