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Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Carlos. „Aber erst, wenn wir so weit sind.“ Entdeckte sie da etwa ehrliches Bedauern in seinen Augen? Oder Belustigung?
    Kaum mehr als eine Armeslänge trennte ihn noch von ihrer Waffe. Carrie ließ den Lauf sinken, sodass sie auf seinen Bauch zielte. Als er sie nun anlächelte, wurde ihr eins klar: Er hattebegriffen, dass sie ihn nicht töten konnte. Doch wenn er näher kam, würde sie auf jeden Fall abdrücken. Gott allein wusste, wie der menschliche Körper auf das schnell wirkende Betäubungsmittel reagierte, das für einen zweihundert Kilo schweren Meeressäuger dosiert war.
    „Noch ein Schritt, und ich drücke ab“, warnte sie ihn.
    Er blieb stehen. Und lachte. „Das würden Sie tatsächlich tun, hmm?“
    „Selbstverständlich.“
    „Und dann?“ Seine Augen glitzerten im schwachen Licht der Laternen, die das Gelände beleuchteten. „Ich falle um.“ Er zuckte die Achseln. „Da sind aber noch drei Männer. Und ich bezweifle, dass meine Freunde geduldig abwarten werden, bis Sie Ihre Waffe neu geladen haben. Nein, wenn Sie auf mich schießen, bekommen Sie gewaltige Schwierigkeiten. Ich rate Ihnen dringend davon ab.“
    „Schenken wir uns einfach die Schwierigkeiten“, erwiderte sie. „Ihr Jungs klettert über den Zaun zurück und verschwindet, und wir vergessen das Ganze.“
    „Du klingst wie aus einem Western“, mischte Bürstenhaarschnitt sich ein. „Wie ein süßes kleines Cowgirl.“ Er lächelte und zeigte dabei eine Reihe schiefer und abgebrochener Zähne. „Komm schon, Baby, zeig uns deine Sporen und deine Peitschen.“
    Carrie warf dem Mann nur ganz kurz einen Blick zu, aber das reichte Carlos. Er bewegte sich flinker, als sie das einem Mann von seiner Größe je zugetraut hätte. Blitzschnell überwand er den Abstand zwischen seinen Händen und ihrer Waffe.
    Sie drückte ab, aber es war zu spät. Er schlug den Lauf der Waffe nach oben, und der Betäubungspfeil schoss wirkungslos gen Himmel.
    Der Rückstoß traf sie unvorbereitet, und Carrie landete im Sand. Rasch rappelte sie sich wieder auf und lauschte nach Polizeisirenen, aber nichts war zu hören.
    Bandana, Bürstenhaarschnitt und Nasenring standen im Halbkreis um sie herum und betrachteten sie bloß. Carlos untersuchte ihre Waffe. Er ließ die Hülse des abgefeuerten Betäubungspfeils zu Boden fallen und überprüfte, ob der andere Lauf leer war.
    „Sie hätte dich glatt erschossen, Mann“, meinte Bürstenhaarschnitt zu Carlos.
    Carlos lächelte nur gleichmütig.
    Was jetzt? Carrie atmete immer noch schwer und versuchte, ihren rasenden Puls zu beruhigen. Die Sache sah gar nicht gut für sie aus. Sie war unbewaffnet und allein mitten in der Nacht vier Furcht einflößenden Kerlen ausgeliefert. Konnte es noch schlimmer kommen?
    Bandana sagte etwas auf Spanisch.
    Carlos antwortete in gelassenem Ton.
    Bandana sprach erneut und zeigte dabei auf Carrie.
    Carlos lächelte zuerst Bandana an, dann Carrie und nickte. „Sí“ , sagte er. Das verstand sogar sie. Sí hieß ja. Aber wozu hatte er Ja gesagt?
    In der Ferne heulte eine Polizeisirene auf, und Carrie hielt den Atem an. Nein, der Ton entfernte sich. Er wurde immer leiser, bis sie schließlich nichts mehr hörte. Verdammt noch mal, wo blieb die Polizei?
    Die auf Spanisch geführte Unterhaltung lief weiter.
    Schließlich platzte Bürstenhaarschnitt der Kragen. Er gab seinem Frust mit einem Strom wilder Flüche Ausdruck. „Ich fühle mich hier ausgeschlossen“, fügte er hinzu. „Wenn ihr beiden euch nicht gerade über das tolle Wetter unterhaltet, dann übersetzt es verdammt noch mal. Ich will auch verstehen, worum es geht.“
    „Iceman sagt, er will jetzt die Delfine anschauen“, antwortete Carlos spöttisch.
    Nasenring verzog das Gesicht. „Red kein Blech, Carlos.“
    „Zeit zu verschwinden“, meinte Carlos trocken.
    „Was wird mit ihr?“, fragte Bürstenhaarschnitt und deutetemit dem Kinn auf Carrie. „Wir können sie nicht einfach hier stehen lassen.“
    „Natürlich könnt ihr das“, schwindelte sie. „Ihr verschwindet. Ich vergesse, dass ich euch je gesehen habe. Alles in Butter, richtig?“
    Carlos lachte amüsiert.
    „Was gibt es da zu lachen?“, fragte sie. Sie sah ihm jedoch an, dass er Bescheid wusste: Wenn sie sie zurückließen, würde sie sofort ins Büro laufen und die Polizei alarmieren.
    „Ich kümmere mich um sie“, sagte er zu Bürstenhaarschnitt. „Ihr geht mit Iceman. Ich komme nach.“
    Bandana und Nasenring setzten sich in Bewegung und

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