Mit Liebe gestrickt
zurückgezogen.
Lord Denby steht auf.
»Vielen Dank für den Tee, Moira. Muss unbedingt dran denken, öfter mal auf einen Sprung vorbeizuschauen, und nicht vergessen, Seifenwasser, das ist genau das Richtige gegen Blattläuse. Das hassen diese Mistviecher. Schönen Tag noch.«
Er zwinkert mir zu, als er die Tür öffnet, dann verheddern sich die Hundeleinen, und für einen Moment gibt es kein Vor oder Zurück im Eingang, bis Lady Denby es schafft, sie zu entwirren.
»Verfluchte Hunde, nächstes Mal bleibt ihr im Wagen, wenn ihr euch nicht benehmen könnt.«
Lord Denby zwinkert mir ein zweites Mal zu, und Lady Denby winkt zum Abschied, als sie ihre »Jungs« zu ihrem alten Volvo geleitet. Ich darf nicht vergessen, Elsie zu sagen, dass er möglicherweise auf einen Tee vorbeischaut und sie Moira nennt: Sie wird restlos begeistert sein. Vielleicht können wir ihm stricken beibringen, und dann kann er oben sitzen und Hundedecken stricken, während Lady Denby einkaufen geht. Laut Betty hat er
früher gern mal Frauen in den Po gekniffen, aber ich glaube, darüber ist er inzwischen hinaus. Hoffe ich wenigstens.
Vin und Lulu holen Mum und Dad vom Flughafen ab, während ich die Jungs von der Schule einsammle. Lieber als Mum und ihre Kommentare wäre mir jetzt ein hübsches kleines Nickerchen und irgendjemand, der sich ums Abendessen kümmert.
»Na toll, da kommt Annabel.«
Ich werde mit einem weiteren missbilligenden Seitenblick auf meinen Bauch bedacht, während sie uns das neueste Kommuniqué zum Sommerfest aushändigt. Connie lächelt sie an, was Annabel übersieht und davonmarschiert auf der Suche nach weiteren Leuten, die dumm genug waren, sich zu einem Stand überreden zu lassen. Die neueste Anweisung von Mission Control lautet, dass wir alle viktorianisch kostümiert hinter unseren entsprechenden Ständen zu stehen haben, und die heutige Proklamation informiert uns darüber, dass ein Unterkomitee zur Koordinierung der Outfits getagt hat.
Houston, wir haben da möglicherweise ein Problem.
»Ich wette, dass sie ihnen empfohlen hat, uns als Schornsteinfeger einzutragen.«
»Wir werden dieses Komitee einfach ignorieren, okay? Ich gehe als Königin Victoria. Ich habe ein langes schwarzes Kleid, und Mark kann mir eine Krone basteln. Das wird sie mit Sicherheit hassen, nicht wahr?«
»Spitze. Und ich könnte als Albert gehen - das würde sie noch mehr hassen. Ein unglaublich schwangerer Albert.«
»Oder wir könnten schöne Kleider tragen wie Anna in Der König und ich ?«
»Ich glaube nicht, dass es so weite Krinolinen gibt, Con. Und außerdem kann ich nicht Walzer tanzen.«
»Ich zeige es dir.«
Wir üben gerade ein bisschen, als die Kinder herauskommen.
Jack und Marco schütteln die Köpfe.
»Können wir nach Haus gehen, Mum? Ich möchte Mariella sehen.« Mum besteht darauf, dass die Jungs sie nicht »Gran« nennen, und seit sie in Italien leben, gibt sie Mariella als ihren Vornamen an.
Typisch Jack, mich ruckartig wieder auf den Erdboden zurückzuholen.
Ich stelle eine Vase Tulpen auf die Kommode im Gästezimmer, als Jack die Treppe heraufpoltert und brüllt: »Sie sind da, sie sind da.«
Ich versuche mich mit tiefem Einatmen zu beruhigen, aber es scheint nicht zu funktionieren. Ganz ruhig, Jo, ganz ruhig.
»Hattet ihr einen guten Flug, Mum?«
Vin steht hinten, verdreht die Augen und schüttelt den Kopf.
»Mums Koffer ist verloren gegangen.« Er versucht, sich das Lachen zu verkneifen.
»Ach du liebe Zeit.«
»Du liebe Zeit? Es ist viel schlimmer als das, Josephine. Meine Hochzeitsgarderobe war in dem Koffer, und wenn sie glauben, damit kommen sie durch, dann irren sie sich gewaltig. Ich habe schließlich Verbindungen.«
Vin gluckst.
»Zu wem, Mum? Die Mafia wird bei der British Airways nicht viel erreichen.«
Sie wirft ihm einen wütenden Blick zu.
»Besten Dank, Vincent, sehr hilfreich, wie gewöhnlich. Josephine,
du musst einige Anrufe für mich machen. Fang mit deiner Freundin Ellen an.«
»Ellen?«
»Sobald sie wissen, dass die Presse involviert ist, wird ihnen schon was einfallen. Und könnte mir bitte jemand einen Aufguss machen? Ich habe eine spezielle Kräutermischung von meinem kleinen Mann dabei. Laut ihm ist mein Stresspegel ungewöhnlich hoch, und diese Sache wird ihn wohl kaum senken. Derek, wo hast du meinen Notvorrat verstaut?«
Bis ich sie endlich davon überzeugt habe, dass Ellen wohl kaum einen Beitrag über ihren verloren gegangenen Koffer in den sechs Uhr Nachrichten
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