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Mit Liebe gestrickt

Mit Liebe gestrickt

Titel: Mit Liebe gestrickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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und Dad das Gästebett haben, wenn sie morgen kommen, wovor es mir immer noch entsetzlich graut. Gestern am Telefon hat sie schon wieder über die Hochzeit gejammert, sodass ich lieber
meinen letzten Wimpel stricke und es verdränge. Die auf eine Schnur aufgereihten Wimpel sollen quer über das Schaufenster gehängt werden.
    Gran reicht Lulu Muscheln an, und wir haben bereits dunkelblaues Netz über hellblaues drapiert, um Wellen anzudeuten. An die Trennwand habe ich silbernen Samtstoff geheftet und auch mit Netzmaterial behängt. Es sieht jetzt insgesamt sehr nautisch aus. Und wir haben an jede Fensterseite richtige große Steine gelegt, die wir wieder zurück zum Strand bringen, wenn wir neu dekorieren. Auf den einen kann man prima für ein kleines Teddybärpicknick die kleinen Strickteddys stellen, und auf den anderen legen wir die kleinen gestrickten Badenixen mit ihren gestreiften Handtüchern und Strandtaschen. Sie sind molliger geworden als beabsichtig und sehen erstaunlich lasziv aus für wollige Personen, aber ich hoffe, dass sie Leute dazu verlocken, unsere McKnit-Tüten mit den speziellen Sonderangeboten zu kaufen: immer vier Knäuel Baumwolle in flotten Farben, ein einfaches Strickmuster, zwei hölzerne Stricknadeln plus einer Zuckerstange für pauschal fünfzehn Pfund. Sie laufen ganz gut, was toll ist, besonders da ich an jeder Tüte beinahe sieben Pfund verdiene. Der alte Mr. Prewitt, der die Bücher führt, sagte, die Einnahmen von letztem Monat wären die höchsten gewesen, an die er sich erinnern kann - also ungefähr seit der Steinzeit. Das ist ermutigend, auch wenn ein großer Teil von Graces großer Kaschmirbestellung stammt.
    Gran sprüht jede Muschel noch kurz mit einem Reinigungsmittel ab, bevor sie sie Lulu reicht; es gibt so gut wie nichts, was sie nicht putzen oder mit einem feuchten Lappen abwischen kann.
    »Hast du schon Jos Ultraschallbild vom Baby gesehen, Lulu? Sieht er nicht genauso aus wie unser Archie?«
    Zur zweiten Ultraschalluntersuchung hat Gran mich ins
Krankenhaus begleitet, und sie hat endgültig beschlossen, dass das Baby ein Junge ist, weil die Schwester auch immer von einem »er« geredet hat.
    »Wundervoll, was sie heutzutage alles machen können, nicht wahr? Zu meiner Zeit gab es nur Trompeten.«
    Lulu sieht etwas verdattert aus.
    »Was haben sie denn mit den Trompeten gemacht?«
    »Das Baby abgehört, aber du bekamst nie etwas mit, nur die Schwester. Diese Mikrofondinger, die sie jetzt haben, sind viel besser, und sein kleines Herz hat so schnell geschlagen, das habe ich auch Reg gesagt.«
    Sie wirft mir einen Seitenblick zu: Es war gar nicht so einfach, sie im Krankenhaus davon zu überzeugen, dass der schnelle Herzschlag des Babys richtig ist und wir deswegen keinen Arzt holen müssen.
    »Und seinen Nukleartest hat er auch schon bestanden, der kleine Schlaumeier.«
    Lulu dreht sich zu mir um.
    »Nukleartest?«
    »Nuchal fold. Die pränatale Nackenfaltenmessung, ob das Baby das Downsyndrom hat. Je älter du wirst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit. Aber ich habe letzte Woche die Resultate bekommen, und sie sind besser als bei Archie.«
    »Oh, aha. Das ist gut.«
    Gran nickt.
    »Er ist unserem Archie wie aus dem Gesicht geschnitten, und Reg ist ganz meiner Meinung. Genau wie Betty.«
    Gran hat dieses Mal auch einen Abzug vom Ultraschallbild bekommen, und es klingt, als ob es nicht mehr viele Menschen in Broadgate gäbe, die es noch nicht gesehen haben. Sie hat extra einen kleinen Perspex-Rahmen dafür gekauft.

    Lulu klettert durch die Luke ins Fenster und fängt an, gestrickte Fische in dem Netz zu befestigen.
    »Ich finde, Moby ist ein sehr schöner Name für einen Jungen.«
    Gran späht über die Trennwand.
    »Findest du, Liebchen? Sieh an. Ich mag Familiennamen. Tom hat mir immer gefallen, oder Albert. Ich hatte einen Onkel Albert, und er war unglaublich nett. Hatte immer Süßigkeiten.«
    »Tom ist ein hübscher Name, aber Archie und Albert klingen ein bisschen wie aus einem dieser alten Musicals, findest du nicht?«
    Gran reicht ihr weitere Fische.
    »Stimmt.«
    »Und was, wenn es ein Mädchen wird? Blumennamen sind hübsch, wie Daisy und Rose. Oder Ocean - das ist ein toller Name für ein Mädchen.«
    Lulu scheint über das Thema Name ziemlich intensiv nachgedacht zu haben; tatsächlich gibt es diverse Leute, die sich Namen überlegen. Elsie hat sich gestern aus einem nur ihr bekanntem Grund für Stewart stark gemacht.
    Gran reicht Lulu einen weiteren

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