Mit Liebe gestrickt
sie hört, dass Grace bereit ist, das Band bei der großen Wiedereröffnungszeremonie zu zerschneiden, wenn alles wieder hergerichtet ist. Was mich daran erinnert, dass ich Max anrufen und sie fragen muss, was wir für Lilys Geburtstag kaufen sollen. Als ich das letzte Mal mit ihr geredet habe, hat sie an irgendeinem Drehort ihren Laptop auf den Knien balanciert und versucht, Schneeschieber aufzutreiben. Außerdem hat sie alle Welt informiert, dass die Party auf die letzte Dezemberwoche verschoben worden ist, weil sie mit dem Drehen in Verzug sind und Grace nicht im Januar feiern will, weil sie dann in Amerika ist. Es schien also nicht der passendste Moment zu sein, sie wegen Geburtstagsgeschenken zu nerven.
Martin und Jeffrey sind eifrig dabei, Plastikplanen über die Löcher im Dach zu ziehen, und der Rest von uns wäscht die Wände ab und kippt ständig dreckiges Wasser in den Gully vor dem Laden. Es riecht schon deutlich frischer, und ich versuche, die Wollknäuel zu retten, die noch in ihrer Plastikverpackung waren oder ganz hinten in den Regalen lagern. Alles, was feucht
geworden ist, schmeiße ich in schwarze Müllsäcke. Morgen ist Sperrmülltag, und da will ich so viel wie möglich schon loswerden, obwohl ich die teureren Garne beiseitelege, weil ich es irgendwie nicht übers Herz bringe, sie wegzuwerfen: Es wird zwar jede Menge Waschen und Neuaufwickeln brauchen, aber ich bin sicher, dass ich einiges retten kann, und sei es nur für mich privat zum Stricken zuhause.
Gegen Mittag bin ich völlig fertig. Meine Ärmel sind total durchnässt vom Abwaschen der Regale, ich bin voller Ruß, und mir ist kalt, während Gran es irgendwie schafft, immer noch ziemlich frisch auszusehen. Aber sogar sie wirkt langsam etwas matt, sodass ich wohl lieber ein paar Sandwiches oder so organisiere.
»Möchte irgendjemand eine Tasse Tee?«
Elsie hat den Kessel mit nach unten gebracht, und wir kochen Tee, als Maggie von der Bücherei rüberkommt und anbietet, in ihrer Mittagspause zu helfen. Und dann kommt Cath mit selbst gemachter Erbsensuppe, gefolgt von Tina und Mrs. Davis mit Brötchen und Pasteten.
»Linda kommt später vorbei; sie muss noch eine Dauerwelle fertig machen, aber sie sagte, dass sie gerne kommt und hilft, und du kannst die Waschmaschine im Salon benutzen, wenn du möchtest. Wir haben auch einen Trockner.«
»Danke, Tina. Ich habe die Vorhänge mit nach Haus genommen, aber es sind noch einige Kissen oben, wenn du sicher bist.«
»Ich nehme sie nachher mit.«
Jeffrey hat seine Pastete aufgegessen.
»Wunderbare Pasteten. Wer hat sie gemacht?«
Mrs. Davis lächelt.
»Meine Jungs mochten meine Pasteten auch immer gern.«
Elsie schnaubt.
Wir essen und plaudern, als Betty mit Rosinenplätzchen und Angela mit selbst gebackener Pfefferminzpastete eintreffen, und es artet in eine ziemlich lustige Party aus, wenn auch vor einem eher schmuddeligen Hintergrund.
Alle finden die Café-Idee toll, besonders Betty.
»Früher gab es eine Eisdiele an der Hauptstraße, und das war sehr schön.«
Eis. Brillant.
»Das ist eine tolle Idee, Betty. Wenn wir einen Kühlschrank für die Torten haben, könnten wir doch auch Eis machen, nicht wahr, Con?«
Sie lächelt.
»Wir können auch Sorbets machen; wenn du Marks Aprikosensorbet einmal probiert hast, bist du süchtig. Für immer. Das ist einer der Gründe, warum ich ihn geheiratet habe.«
Betty schenkt sich Tee nach.
»Die Leute werden bis auf die Straße Schlange stehen, Liebes; das ist mal eine hübsche Abwechslung zu diesen Lollis vom Kiosk. Du solltest auch diese Fruchtsäfte anbieten, diese Smoothlies. Ich hatte letzte Woche einen mit Banane von Sainsbury’s, glaube ich.«
Connie nickt.
»Mark will sowieso einen neuen Entsafter kaufen für den Pub, also kaufen wir vielleicht gleich zwei?«
»Wunderbar.«
Ich stapele Müllsäcke von total durchnässtem und unrettbar verlorenem Zeugs draußen auf dem Bürgersteig, als ein Labrador anfängt, mir die Füße zu lecken.
»Hallo, Lady Denby.«
»Wie ich höre, eröffnen Sie einen Teesalon. Ausgezeichnete
Neuigkeiten. Gab hier seit Jahren keine Gelegenheit, eine anständige Tasse Tee zu trinken. Sehr gut, wollte ich nur kurz sagen, und geben Sie mir Bescheid, wenn ich irgendetwas für Sie tun kann. Ich habe immer noch einigen Einfluss in der Gemeindeverwaltung, wenn es also irgendwelche Probleme geben sollte mit Genehmigungen oder so, lassen Sie es mich nur wissen. Das meiste ist sowieso totaler Blödsinn. Zu
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