Mit Liebe gestrickt

und Beutel um den Hals schlingen und gleichzeitig versuchen, Fischernetze und Eimer und Spaten zu schleppen, ohne irgendjemandem damit die Augen auszustechen. Jack füllt eine Tragetüte mit Plastiksoldaten, aber alles andere, was wir brauchen, ist bereits in der Hütte, bis auf den Lunch, den ich gerade zubereite: Hätte gern jemand Polenta mit getrockneten in Balsamico eingelegten Tomaten? Wahrscheinlich nehmen wir doch lieber die allseits beliebten Babybels und KitKats.

    Ellen ruft an, während ich Brötchen schmiere.
    »Wie läuft’s, Darling?«
    »Es sind Schulferien - was glaubst du, wie es läuft?«
    »Auf einer Skala von eins bis zehn?«
    »Einhundertachtundvierzig.«
    »Was hast du für deinen Geburtstag geplant? Soll ich kommen?«
    »Ich dachte an ein Strandpicknick und ein Barbecue.«
    »In Broadgate?«
    »Nun kling bloß nicht so schockiert.«
    »Und was ist, wenn es regnet?«
    »Dann findet das Picknick und das Barbecue in meiner Küche statt.«
    »Ich kann es kaum erwarten. Okay, plan mich mit ein. Ich bringe Harry mit, sollte er greifbar sein. Er ist ziemlich zufrieden mit sich selbst, jetzt, wo er alle Tests hinter sich hat.«
    »Was für Tests?«
    »Habe ich das nicht erzählt? Wir hatten einen Termin mit dem Fruchtbarkeitsguru, und alles ist bestens.«

    »Das ist toll.«
    »Er meint, wir sollen dem Ganzen ein Jahr geben, uns entspannen, und er sei sich sicher, dass wir schwanger werden. Mann, ich hasse die Art und Weise, wie sie immer sagen, ›wir werden schwanger‹. Was für ein Schwachsinn. Wir können aber auch gleich mit der Behandlung beginnen, und dann erleichtert er mich um zehntausend Pfund. Oder wir kaufen uns stattdessen eins.«
    »Das klingt doch vielversprechend.«
    »Ich weiß, aber ein Jahr, die haben sie wohl nicht alle. Und jetzt, wo ich keins kriege, weiß ich gar nicht mehr, ob ich überhaupt noch eins will, wenn du weißt, was ich meine. Was ist, wenn ich schwanger werde und es bekomme und dann feststelle, dass ich noch nicht richtig dafür bereit bin? Kruzitürken, ich will doch nicht, nur weil es möglich ist, eine Bruthenne werden. Und das mit Harry besprechen zu wollen ist reine Zeitverschwendung. Er sagt immer nur, er will das, was ich will. Als ob ich das wüsste - ich habe so viel zu tun im Moment, dass mir nie richtig Zeit bleibt, in Ruhe darüber nachzudenken. Hier ist die Rede davon, dass ich halbstündige Sondersendungen machen soll.«
    »Das ist doch großartig, Ellen.«
    »Ja, aber nicht mehr, wenn ich in einem verdammten Schwangerschaftskittel stecke.«
    »Warum denkst du nicht während eurer einwöchigen Segeltour darüber nach?«
    »Wir sind auf einer Luxusyacht, Darling, ich bitte dich. Ich werde bestimmt nicht irgendwelche Taue hochklettern, wenigstens hoffe ich das stark.«
    »Also, dann wirst du ja genügend Ruhe und Frieden haben.«
    »Ich hasse Ruhe und Frieden, aber mal sehen, vielleicht. Ich muss irgendwas unternehmen - es macht mich schier wahnsinnig. Oh, und sieh zu, dass du auch die Diva zu deiner Geburtstagsparty
lockst und ich ein Exklusivinterview mit Jean-Luc kriege, okay?«
    »Okay.«
    »Wirklich?«
    »Nein.«
    Sie lacht.
    »Wir reden später weiter, Darling.«

    Die Chancen, dass Grace mit dem Mann, den sie laut allen Zeitungen und Zeitschriften aus Paris mitgebracht hat und den ich noch nicht mal zu Gesicht bekommen habe, am Strand von Broadgate zu meinem Geburtstagspicknick auftaucht, sind mehr als dürftig. Aber Maxine werde ich von der Party erzählen, wenn ich sie nächste Woche sehe. Sie waren so süß bei Archies Geburtstag, und ich möchte sie auf keinen Fall kränken. Aber sie werden hoffentlich nicht kommen können, weil abgesehen von der Aussicht, dass wir dann alle in unseren Normalobadeklamotten fotografiert werden und ich versuche, Ellen zurückzuhalten, was ziemlich schwierig ist, wenn eine große Geschichte winkt, wüsste ich wirklich nicht, was ich ihnen zu essen anbieten soll. Bisher dachte ich an gemischten Salat und vielleicht selbst gemachten Kartoffelsalat, aber wenn man Leute bewirten muss, die eigene Küchenchefs haben, müsste man wohl so ausgefallene Dinge wie Quinoa anbieten, was immer das ist. Ich wette, es ist unglaublich kompliziert zuzubereiten. Mark weiß es wahrscheinlich. Genau genommen sollte ich Maxine gegenüber vielleicht lieber doch nichts erwähnen.

    Nun, wo Jack all seine Soldaten beisammen hat, sind wir endlich bereit zum Aufbruch an den Strand.
    »Dürfen wir schwimmen gehen,