Mit Liebe gestrickt
Mum?«
»Wahrscheinlich. Mal sehen, wie warm das Wasser ist.«
»Hast du auch deinen Badeanzug an, Mum? Weil du ihn letztes Mal vergessen hast.«
»Er ist in meiner Tasche, Archie; und nimm das bitte ab, mein Spatz - ich kann dich nicht richtig verstehen.«
Er hüpft schon vor lauter Vorfreude.
Mist. Ich hatte gehofft, mich nicht in meinem neuen Schwangerschaftsbadeanzug in aller Öffentlichkeit zeigen zu müssen, der wirklich unglaublich voluminös ist. Eigentlich gefiel mir der silberne mit dem kleinen Röckchen ganz gut, aber ich befürchtete, dass der mir beim Schwimmen hoch und ins Gesicht rutschen könnte, weshalb ich mich für ein riesiges schwarzes Lycrateil mit extrabreiten Trägern entschieden habe, welches das Kunststück vollbringt, gleichzeitig sackartig weit und dennoch nicht lang genug zu sein, sodass ich immer leicht gekrümmt stehen muss. Bitte, lass niemanden von der Schule am Strand sein. Oder jemanden von der Walrettung, sonst laufe ich Gefahr, in feuchte Tücher gewickelt zu werden, während sie versuchen, mich wieder ins Wasser zu rollen.
»Ich will auf dem Weg zum Laden noch Brötchen beim Bäcker kaufen.«
Beide stöhnen unisono.
»Nur eine Minute.«
Ich muss überprüfen, wie Olivia klarkommt, und mir neue Baumwolle für einen weiteren Schal holen; sie verkaufen sich jetzt wirklich gut an den Wochenenden. Ich muss zügig stricken, um am Ball zu bleiben.
Als wir in den Laden kommen, ist Olivia gerade dabei, Mrs. Bishop zu bedienen, die ihre übliche Unentschlossenheit und übertriebenes Getue an den Tag legt, aber auf besonders hochnäsige Art und Weise.
Ich nehme die Jungs mit nach oben, damit sie einen Saft trinken können und ich schnell einen Blick in die Post werfen kann: Die neue Lieferung für unsere Strandsonderangebote ist eingetroffen, und Olivia hat schon mit Auspacken begonnen, sodass der Tisch im Arbeitszimmer mit halbfertig gepackten McKnits-Tüten übersäht ist. Allen sind bisher ein Muster und zwei Stricknadeln zugeordnet.
Ich sehe mir die neue Herbstfarbkarte für die genoppte Wolle an und überlege, welche wohl der Renner werden, als Olivia heraufkommt.
»Endlich ist sie weg. Sechs Knäuel von diesem schrecklichen flaumigen Zeugs. Tut mir leid, dieses Chaos.«
»Nein, sieht ganz so aus, als hättest du ein gutes System gefunden. Lass dich nicht von mir abhalten. Ich wollte nur sichergehen, dass du hier klarkommst.«
»Eigentlich wollte ich dich etwas fragen, wegen samstags. Es ist nämlich so, dass einige meiner Freundinnen gern in den Laden kommen würden, als Gruppe, wie die donnerstags, nur ohne unsere Mums. Wir möchten unsere eigene haben. Ich könnte ihnen beibringen, wie man aufnimmt und so, und es wäre echt toll. Könntest du uns bei der ersten helfen? Wir wären auch ganz leise.«
»Ich habe tatsächlich daran gedacht, samstags eine neue Gruppe zu starten, wenn das Baby da ist. Hat es nicht Zeit bis dahin? Weil ich wirklich nicht weiß, ob ich es jetzt schaffe, mitten in den Ferien mit den Jungs und allem.«
Sie sieht unglaublich enttäuscht aus.
»Verstehe, es ist nur so langweilig hier.«
»Wie viele deiner Freundinnen würden denn kommen, was glaubst du?«
»Ungefähr fünf oder sechs. Sophie und Lauren ganz sicher,
und Gemma, und wahrscheinlich auch Anna Maddox, und Polly. Sie sind wirklich nett, und wir würden auch ganz leise sein. Bitte.«
Da sie meine zukünftigen Kundinnen sind, sollte ich wahrscheinlich einen Versuch wagen.
»Wie wäre es damit, wenn wir es diese Woche mal ausprobieren und sehen, wie es läuft? Wenn es ihnen gefällt, ist Elsie vielleicht bereit, auszuhelfen, wenn ihr irgendwie nicht weiterkommt oder so. Sie wird sowieso unten sein, wenn wir uns für den Samstagnachmittag entscheiden.«
»Das wäre toll. Danke, Jo. Und es wird spitze. Normalerweise ist hier absolut nichts los - es ist echt Scheiße.«
Archie hat das Wort Scheiße gehört und probiert es flugs aus, indem er es unter seinem Schnorchel vor sich hin murmelt.
»Archie, hör auf mit dem Quatsch.«
Ein unterdrücktes Seufzen ist zu vernehmen, und dann atmet er mehrmals hintereinander schnell in den Schlauch, was eine Reihe sehr befriedigender, unanständig klingender Geräusche verursacht, die Jack zum Kichern bringen.
Olivia gibt sich alle Mühe, nicht loszuprusten; es ist schon erstaunlich, wie unanständige Schnorchelgeräusche alle Altersklassen begeistern.
»Du müsstest mir auch nichts bezahlen oder so, Jo.«
»Natürlich bezahle ich dich,
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